Tour 2 - Krummer Wald - 78 Kilometer
- Tobi
- 31. März 2022
- 4 Min. Lesezeit
Ich bin - dadurch, dass wir gestern sehr früh schlafen gegangen sind, auch sehr früh wach und kann Routen für heute raus suchen.
Muskelkater habe ich erstaunlicher Weise nicht und so bin ich sehr optimistisch mit dem Planen. Obwohl wir gestern 50 Kilometer als gute Strecke empfunden haben, suche ich hauptsächlich welche von 70 bis 100 Kilometer raus. Nur eine Route hat 53 Kilometer und hoffe insgeheim, dass Jule diese für Gut empfindet.
Natürlich wird es nicht so sein und Jule nimmt die 76 Kilometer Route.
Ich war überrascht und dachte mir, dass werde ich schon irgendwie zu spüren bekommen und hatte im nachhinein recht. Wie oft mich Jule auf dieser Tour gehasst, will ich gar nicht wissen.
Aber diese Tour heute wird unbeschreiblich schön werden und verlangt uns zum Schluss auch alles ab.
Aber von vorne. Nach einem sehr herzhaften Frühstück fahre ich uns zum Krummen Wald. Dieser Wald war auch der Hauptgrund, weswegen wir diesen Ort ausgesucht haben.
Nach einer Stunde ist er erreicht und wir machen unsere Fahrräder startklar und fahren die 200 Meter durch den Wald, um bei den Krummen Bäumen anzukommen. Früher waren es mal über 400, jetzt nur noch 90 Stück.






Ein super Startpunkt. Jetzt fahren wir aber über zwei Brücken Richtung Deutschland und bewundern auf dem Aussichtsturm die Gegend.









Wieder beim besten Wetter fahren wir tolle Fahrradstrecke entlang, die sehr gut ausgeschrieben ist und der Weg mehr als gut ist.

163 Kilometer bis in unsere Heimat? Würden wir bestimmt schaffen, aber wie kommen wir da wieder zurück? Also doch dann eher Gartz.
Die 8 Kilometer bis Gartz sind wunderschön und führen direkt an der Oder und durch den Wald. Der befahrbare Weg ist super und so kommen wir aus dem staunen und anhalten nicht raus. Alle paar Minuten gibt es eine Fotopause, bis wir Gartz erreichen.




Auf dieser Strecke machte ich viele Videos mit der Gopro.
Nach 18 Kilometer haben wir uns eine richtige Pause verdient und genossen am Imbiss, direkt am Wasser eine Bockwurst, mit Pommes und Bier.


Die Strecke danach ging noch kurz über Kopfsteinpflaster, bis wir den perfekten Radweg erreichten und er uns die nächsten 30 Kilometer begleiten sollte.
So macht Fahrrad fahren richtig spaß und die Umgebung war wunderschön.








Es hat so viel Spaß gemacht, doch wollte ich einen anderen Weg (der in dieser Tour auch eingeplant war und den Jule befürwortet hat) einschlagen. Es sollte durch einen Feldweg gehen, der wunderschön sein soll.
Schön war dieser Weg auf jedenfall. Aber das der Weg überschwemmt ist, das war weniger schön.




Noch ist der Weg befahrbar

jetzt wird es schwieriger
Rechts und Links ist natürlich auch alles nass.
Ich versuche am Schilf langzulaufen und das Fahrrad rechts durch das Wasser zu schieben.
Klappte nicht ganz so gut, weil ich sofort nasse Füße hatte.
Hier war Jule schon genervt, aber wir hatten die Hoffnung, dass der Weg danach besser wird. Also sieh sie ihre schuhe aus und lief barfuß durch das Wasser. Bei mir war sowieso schon egal und ich lief einfach eiskalt durch. Zum Glück ist es heute - durch die Sonne - schön Warm.


Nachdem das Geschafft war, fuhren wir nun weiter um an das nächste Hindernis zu stoßen.
Hier gab es für Jule nur eine Möglichkeit - umdrehen. Wer weiß wie viele Wasserpassagen wir auf den 4,5 Kilometer noch haben werden.


Geht doch noch.
Aber ich hatte schon nasse Schuhe und Socken und wollte diesen Weg eigentlich zu ende fahren, weil der so schön sein sollte. Ich Fuhr einfach rechts vorbei und es ging. Jule konnte ich auch noch darauf motivieren, bis irgendwann gar nichts mehr ging und sie auch nasse Schuhe und Socken hatte.
Nach 20 Minuten mussten wir nur den Rücktritt antreten, weil Jule nicht durch einen See wollte ( sie war doch schon nass?)
Wir mussten jetzt noch zwei mal durch Wasser laufen und dann konnten wir endlich wieder den schönen Radweg nehmen.
Jule guckte mich nur noch finster an und überlegte sich bestimmt, wie sie es mir heimzahlen kann.
Zur Beruhigung beschloss ich am Wasser eine kleine Pause zu machen und gemütlich ein Bier zu trinken, bevor wir die restlichen 25 Kilometer auf der polnischen Seite bewältigen müssen.

Als wir in Polen sind, wurde das Fahren nicht mehr so schön.
Erst fuhren wir 9 Kilometer auf einer Bundesstraße, wo es nichts zu bestaunen gibt und wo man extrem konzentriert fahren muss, weil die Autos mit 120 km/h langfahren.
Dann ging es 11 Kilometer durch den Wald. Bis zum Ende war es auch ein sehr schöner Waldweg, doch dann kam ein sehr tiefer Abschnitt mit feinstem Sand. Zum Fahren der Horror (für mich jedenfalls) und ich regte mich ab und zu mal auf und für Jule war das eine Genugtuung.
8 Kilometer vorm Ziel waren wir beide ganz schön fertig mit den Kräften, sodass wir uns kaum an die schöne Umgebung erfreuen konnten.


Eine super Tour haben wir heute bewältigt.

78 Kilometer und wir sind so stolz auf uns. Das war wirklich anstrengend. Hauptsächlich aber die polnische Seite.
War gestern noch die polnische Seite ein Vorbild für das Fahrradfahren ist es heute genau umgedreht. Schade.
Eine super Tour. Die deutsche Seite ist mit jedem Fahrrad und auch mit Kinder super zu befahren. Mehr als zu empfehlen.
Die polnische Seite würde ich bei der Route gar nicht empfehlen.
Nachtrag:
Leider wird das meine letzte Tour für die nächsten zwei Monate gewesen sein, weil ich mir drei Rippen gebrochen habe. Habe ich mich doch so gefreut, aber was nicht geht, geht halt nicht. :(
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