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Tag 1 Berlin - Hauptsache weg

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 13. Okt. 2021
  • 5 Min. Lesezeit

Das Großbritannien so oder so sehr speziell ist, war mir schon immer klar und das man dort nicht gerne landet bzw. umsteigt wegen den komischen Kontrollen war mir mehr als bewusst, doch manchmal kann selbst dieses Land (bzw. 4 Länder) mich noch überraschen.


Von vorne aber. Ich wache heute 2:12 Uhr auf und freue mich schon tierisch auf den Flug nach Edinburgh bis ich im Halbschlaf feststellen muss, dass dies doch nur ein Traum war, denn es hat sich am Mittwoch Abend schon abgezeichnet, dass wir nicht nach Schottland fliegen können bzw. es uns zu riskant ist.


48 Stunden vor der Einreise nach GB muss man ein Onlineformular ausfüllen, um in das Land einreisen zu können. An sich auch kein Problem, ist es ja fast über all so mittlerweile und das man sich am 2. Tag in Schottland auch noch einmal testen lassen muss wäre auch nicht das Problem, aber... Jetzt kommt das Aber.


Um das Onlineformular vollständig auszufüllen und abzuschicken muss man ein Registrierungscode vom jeweiligen Testzentrum bekommen.


Gibt es 3 Möglichkeiten:


  1. Sich in Heathrow testen zu lasen (nach London will ich nicht)

  2. Einen PCR-Test für 75 Pfund zu beantragen (PCR-Test brauchen wir nicht, aber was anderes wird nicht angeboten und Flug + Auto waren nicht so teuer wie zwei Tests)

  3. Einfach Spontan in ein Zentrum am zweiten Tag hinzugehen und sich testen.

Bedeutet für uns, entweder mehr Geld als der Urlaub wert wäre auszugeben um einen Code zu bekommen und gar kein Code zu bekommen. Ohne diese Bestätigung können wir aber nicht in Flugzeug oder dürfen den Flughafen Schottland nicht verlassen.


Für den Mittwochabend bin ich bedient und probiere noch viele Möglichkeiten am Donnerstag auf Arbeit aus, bis ich Jule den Entschluss mitteilen muss, dass dies alles keinen Sinn macht und ich erst einmal alles (außer den Flug) stornieren werden, damit wir nicht auf zu viel Geld sitzen bleiben werden.


Donnerstagfrüh gucke ich nach einigen Alternativen und werde immer wieder rausgerissen, weil meine Kollegen meinten, was von mir wissen zu wollen. Frechheit ;)


Entweder waren die Flugpreise für einen 3 Trip zu hoch oder Zeiten waren zu schlecht und so entschieden wir uns mit Auto zu fahren. Entweder Deutschland, Tschechien, Österreich oder vielleicht auch nach Sachsen.


Erst einmal war klar, dass wir nach Berlin fahren werden, um mit Oma Abendbrot zu essen und nach einem sehr gutem durchkommen (außer, dass die Ausfahrt Marzahn gesperrt war) genossen wir den Abend noch bei Oma.



Gesättigt und müde fuhren wir zu Heidi und Holger um dort Asyl zu beantragen. Doch sind die Beiden in einem meiner Lieblingsländer (Jordanien) und müssen schwitzen und "ekliges" essen versputzen. Sie tun mir schon ein bisschen leid und nicht nur, weil sie noch nicht wissen, wie viel Konfetti wir im ganzen Haus verstreut haben.


Jetzt kommen wir nun endlich zu dem Zeitpunkt, wo ich 02:12 Uhr wach war. Ich suche und überlege noch nach spontanen Trips. Doch es wird auf die sächsische Schweiz hinauslaufen. Nach einigen Hin und Her gehe ich noch mal schlafen und kann einfach ab um 5 Uhr nicht mehr schlafen und muss jetzt wirklich was produktives machen.


Ein hoffentlich schönes Zimmer direkt an der Elbe und sehr nah am Nationalpark sächsische Schweiz wird in Tschechien gebucht und ich bin mehr oder weniger zufrieden. Hab ich eine Route? Nein. Hab ich einen Plan? Nein. Also ganz zufrieden bin ich doch nicht, aber Hauptsache weg.


6:20 Uhr habe ich nun gar keine Geduld mehr und will los. Doch irgendwas fehlt in meinem beladenen Auto.


Aus der Küche hole ich noch eine Flasche Wasser und will los. Doch es ist so ruhig. Stimmt Jule fehlt ja noch.


Also nach oben gehen und Jule mit einem liebevollen, aber lauten "URLAUB" Geschrei wecken und schnell in Deckung gehen. Nach einigem Geklirren gegen die Tür (zum Glück muss ich das nicht aufräumen) sage ich ihr, sie hat noch 22 Minuten Zeit um sich fertig zu machen, damit ich Punkt um 7 Uhr bei Penny sein kann.


Nachdem wir uns mit trinken eingedeckt haben, begeben wir uns durch Neuenhagen (weil die doof Ausfahrt Marzahn gesperrt ist) zur Ausfahrt Hellersdorf. Mitten im Berufsverkehr kein gemütliches fahren, aber dies ist ja sowieso nicht meine Stärke und ich kann meine Hupe endlich wieder einige Male ausprobieren.


Ansonsten fahren wir bis 50 Kilometer vor Dresden sehr entspannt durch die 80/100 er Baustellen (ich glaube Deutschland denkt nur eine meine Spritkosten). Das Wetter widerspiegelt den Herbst in seiner Besten Laune. Nebel, Niesel und alle 30 Minuten ein paar Sonnenstrahlen.


50 Kilometer vor Dresden machen wir eine kurze Pinkelpause und ich werde von gelangweilten brandenburgischen Polizisten auf Drogen und Alkohol kontrolliert. Diese Morgenübungen haben mir der Rest der Fahrt sehr geholfen. Vielen Dank.


Nach 200 Fragen wünschten Sie uns einen schönen Urlaub und wir konnten weiter Fahren und kurz vor Dresden wurde das Wetter richtig gut. Der herrlichste Sonnenschein und wir freuten uns. Doch nach dem passieren der tschechischen Grenze kam ein Nebel auf uns zu, den ich selten erlebt habe. 20 Meter war das Maximum welches ich voraus gesehen habe.


Zum Glück hielt das nicht lange an und wir erreichten 11:02 Uhr (Navi sagte zu beginn 11:17 Uhr Ankunftszeit an) und das mit den Baustellen, Nebel und Polizeikontrolle unser Ziel für die nächsten Tag - Decin.


Die Radiosender ignorieren wir eiskalt, weil wir von den Nachrichten nichts verstehen können. Entweder Tschechisch und Sächsisch (was das aller schlimmste ist).


Erst ab 15 Uhr können wir in unserem Zimmer einchecken, also gehen wir in der Altstadt erst einmal was Essen. Leider gibt es keine Semmelknödel (und diese wollte ich unbedingt essen).


Trotzdem hat unser Essen gut geschmeckt:



Danach machen wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort und entdecken schöne Aussichtspunkte:









Es ist sehr kalt und ungemütlich, aber es regnet zum Glück nicht.


Wir setzen uns ins vorheizte Auto (ich liebe Standheizung) und fahren zum Belvedér Aussichtspunkt.


Die Strecke führt durch sehr enge Bergstraßen, die in ihren herrlichsten Herbstfarben Schimmern zu unseren Parkplatz direkt vor der Plattform.


Eine super schöne Aussicht und genau richtig für den ersten Stopp:








Unser nächsten Halt soll der Kamnitzklamm sein. Der Weg lässt uns schwärmen:




Ich bin zwar kein Herbstfreund (weil es für mich der Anbeginn der feuchten, dunklen und kalten Jahreszeit wird, aber solche Strecken geben schon ein paar Pluspunkte für den Herbst.


Nach einigen Sperrungen und verfahren erreichen wir den Parkplatz und spazieren den tollen 2 Kilometer langen Weg bis hin zum Wasserfall. Er ist (bedingt durch die Jahreszeit bestimmt) überhaupt nicht belaufen und so haben wir fast den ganzen Weg für uns alleine und können alles in Ruhe genießen.


Der Wasserfall ist jetzt nicht wirklich der Hit und enttäuscht ein bisschen, aber der Weg war super. Schade ist nur, dass man diesen Weg auch wieder so zurück laufen muss.




















Nach dieser Wanderstecke wollten wir uns eigentlich ein Kaltgetränk bzw. Glühwein gönnen, doch ist hier eine 0,00 Promille grenzen und so entschieden wir uns, da es auch bald dunkel wird zu unserer Unterkunft, die direkt an der Elbe sein soll.


Nach einem kurzen Tankstoppt (1,41 der Diesel) sind wir auch in 20 Minuten dort und genießen unser super Zimmer. Wir haben eine schöne Sitzecke, mit einem gemütlich aussehendem Bett und einem geräumigen Bad, mit einer sehr guten Dusche. Die Aussicht aus dem Fenster lässt uns auch den Ärger mit Schottland vergessen.




Nach einer sehr guten Dusche gehen wir zum Restaurant direkt neben unserer Unterkunft und genießen bei Kaltgetränken, Nachos und zum Schluss einen Latte den Abend.





Alles war sehr gut, auch wenn der Kellner beim Bezahlen uns die Rechnung vom Nebentisch gegeben hat. Leider haben die mehr gegessen und getrunken, sodass ich lieber unsere Rechnung haben wollte.


Den Abend werden wir wie immer bei einem Film ausklingen lassen und ich werde unberuhigt schlafen gehen, da ich nicht weiß, was wir morgen machen werden und ich nichts geplant habe. Dieses Gefühl mag ich gar nicht, aber wir werden so wie heute das Beste draus machen.


Gefahren Kilometer: 366

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