Tag 10 Durban – Royal Natal Nationalpark
- Tobi
- 6. Juni 2019
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Sept. 2024
Halb sechs bin ich hellwach und kann nicht mehr schlafen, aber ich will Jule noch ein bisschen Ruhe gönnen und gucke mir von der Terrasse den morgendlichen Alltag an der Promenade an. Hier wird sauber gemacht und alle Buden aufgebaut.
Kurz vor halb sieben ist dann Jule auch wach und macht sich fertig. Ich bin ja schon längst mit allem durch und gucke auf die Uhr. Genau jetzt macht nämlich das Frühstücksbuffet auf.
Als Jule im Bad ist, gucke ich aus dem Fenster und sehe einen wundervollen Sonnenaufgang genau über dem Meer. So kann ein Tag beginnen.
Dann können wir endlich runter und Essen gehen. Die Auswahl ist riesig und lässt nichts zu wünschen übrig.
Wir sind so voll gegessen, dass das auschecken uns sehr schwer fällt. Wir sind kugelrund und brauchen Bewegung. Was kann es da besseres geben, als über einen Markt zu spazieren.
Schnell also das Auto beladen und nach 10 Minuten sind wir am Viktoria Street Market. Hier herrscht auf den Straßen schon ordentlich Gewusel.
Die Eingangshalle wirkt schon sehr beeindruckend. Wir sind im indischen Teil Durbans und so sehen die Häuser hier auch aus.
8:20 Uhr sind wir da, vor 20 Minuten haben sie also auf gemacht, aber sind jetzt erst dabei alles ganz langsam und gemütlich aufzubauen.
Der Geruch von den 100 verschiedenen Gewürzen sticht einen sofort in die Nase. Es erinnert uns ein bisschen an den Gewürzbasar in Istanbul.
Auch die ganzen Läden, die die offen haben jedenfalls, verkaufen fast alles. Aber wir sind ja auf paar schöne Soveniers aus.
Wir betreten einen Laden und werden nett gegrüßt und sie sind nicht aufdringlich, was mir ja immer ganz wichtig ist. Sie sind sehr distanziert und warten bis sie helfen können.
Ich erstehe mit Verhandeln und kämpfen eine tolle Holzfigur und eine Giraffenmaske.
Jule holt sich einen Elefanten und eine Giraffe aus Holz. Sie sehen auch ganz schön aus.
Wir brauchen auf jedenfall mehr Wände für unsere Mitbringsel zu Hause.
Nachdem wir noch ein bisschen rumgeschlendert sind, fahren wir nun los zu unserem richtigen Ziel, den Giants Castle Game Reserve.
Die Fahrt verging auch super, bis wir einen super Damm gesehen haben, wo das Wasser, welches dort runter schoss, durch die Sonne alle verschiedenen Farben hatte.
Leider ist es hier nicht die USA, sodass wir nirgends stehen bleiben konnten. Wir versuchen noch einen anderen Weg dorthin zu finden, aber es gab einfach keinen. Sehr schade.
Traurig fuhren wir nun weiter und kurz vor 12 Uhr erreichten wir unser Ziel, nach einiges schönen Stopps.
Die Fahrt bis zum eigentlichen Eingang war traumhaft und erinnerte uns an dem Arches NP mit einer Mischung von Grand Canyon.
Wir kamen wieder ins schwärmen, aber leider auch hier, so gut wie keine Möglichkeit anzuhalten und Fotos zu machen. Da sind die Ammis wirklich Weltklasse.
Am Eingang angekommen, sahen wir schon, wie es oben auf dem Berg angefangen hat zu brennen.
Im Vistitor Center war auch kein Mensch, sie saßen alle draußen und haben sich unterhalten.
Wir guckten uns den Plan von dem Park an und sahen, dass es nur ewig lange Wanderwege sind. Doch mehr als die Hälfte ist durch das Feuer gesperrt. Schade.
Am Parkplatz waren winzige Tierfiguren aus Zement und preislich top. Jule wollte eins haben, aber es kam einfach keiner.
Jetzt standen wir vor der Frage, entweder gehen, einen holen, damit wir sie bezahlen oder sie einfach mitnehmen, da sie ja einfach hier rumstanden.
Da Jule sie aber so toll fand, holten wir noch einen Mitarbeiter, dem es relativ egal war. Jedenfalls holte Jule mit ein bisschen Verhandeln, zwei Stück vom Preis von einem. Na geht doch.
Wir fuhren noch die restlichen befahrbare Strecken lang und mussten feststellen, dass wir außer Rauch kaum was sahen. Sehr schade. Aber das Feuer wurde immer doller und hat sich weiter entfacht.
Naja, dann fahren wir schon in unsere Unterkunft und gucken, ob wir wirklich eine Terrasse und einen Grill haben, wenn ja dann grillen wir heute entspannt.
Mit ein bisschen Google verfluchen fanden wir sie dann auch und wurden gleich sehr nett begrüßt. Jessica zeigte uns gleich den Weg in unser Zimmer.
Zimmer? Wir bekamen eine ganze Ferienwohnung für uns allein. Wir haben zwei Terassen (eine mit Grill), zwei Schlafzimmer und jedes ein eigenes Bad, eine super Küche und im Wohnzimmer einen kleinen Kamin.
Die Aussicht von der Terrasse ist unglaublich. Wir sind mitten von grünen Bergen umgeben und dort hinter stechen die Canyons hervor.
Wir sind hellauf begeistert und wir bekommen hier auch noch Frühstück.
Jetzt fahren wir noch ins nächste Dort „Bergville“ um dort Grillgut zu kaufen.
Bergville ist ziemlich hässlich, dreckig und stinkt, aber hier gibt es unzählige Supermärkte.
Da die nächsten Einkaufsmöglichkeiten 50 Kilometer entfernt sind, herrscht hier wieder wildes Treiben, aber mit sehr viel Glück bekomme ich noch einen super Parkplatz.
Wir holen sehr gut aussehende T-Bone Steaks, dazu Käsesticks und Holzkohle usw.
Jetzt aber schnell zurück, denn wir haben Hunger.
Kurz bevor wir ankamen, ging die Sonne direkt hinter den Bergen unter und machten das Panorama Perfekt. Also mussten wir doch noch stehen bleiben auf der Straße und es bewundern bzw Fotos machen.
Die letzten 3 Kilometer vergingen dadurch wie im Flug und wir genossen die pure Natur.
Als ich auf meinen Tageskilometerstand guckte, war ich erschrocken. Er zeigte 455 Kilometer an, geplant waren eigentlich nur 360. Aber kam mir auch gar nicht so viel vor.
Wie in der USA ist es so weitläufig und so wunderschön, dass die Kilometer kaum auffallen.
Als wir angekommen sind, schmiss ich den Grill an und freute mich schon.
Sie schmecken sehr gut, obwohl ich die Steaks ein Tick zu lange drauf hatte. Ist halt nicht so einfach im Dunkeln zu grillen und da ist auch mein einzige Kritikpunkt bis jetzt an der Unterkunft, es gibt kein Außenlicht, aber wenn man darüber meckert, kann es nicht so schlimm sein.
Gesättigt und froh über den Tag, mache ich noch unseren Kamin an und wir spielen gleich noch paar Runden Kniffel. Vielleicht auch nur eine, wenn Jule die erste gnadenlos verliert.
Morgen geht es dann nun wirklich zum zweiten höchsten Wasserfall der Welt. Heute haben wir es durch das warme Wetter doch verschoben, da wir knapp 14 Kilometer Wandern müssen.
Morgen wird also ein anstrengender und hoffentlich ein mind. Genauso toller Tag wie heute.
Gefahrene Kilometer: 458
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