Tag 10: Page – Grand Canyon
- Tobi
- 13. Sept. 2018
- 4 Min. Lesezeit
Heute können wir es ein bisschen entspannter angehen, da wir das Frühstück ja erst um 8:00 Uhr bestellt haben. So schlafen wir bis halb sieben und sind fit.
Unsere Gastgeber warten schon auf uns mit selbstgemachten Pancakes und Sirup.
Sie sind sehr lecker. Nach drei Stück bin ich satt. Jule eigentlich auch, aber sie lässt sich noch einen nach dem anderen andrehen.
Wir machen zum Abschluss noch ein Foto für sein Album. Danach bedanken und verabschieden wir uns herzlich von ihnen und unser nächstes Ziel kann kommen.
Aber bevor es Richtung Flagstaff geht, besuchen wir noch einmal den Walmart. Wir brauchen schließlich Eis für unsere Kühlbox und Grillgut.
Wir wollen heute Abend Burger grillen, dafür kaufen wir alles nötige ein.
Ich entdecke noch einen super Rucksack für mich und kaufe ihn, da meiner nach knapp zehn Jahren doch langsam kaputtgeht.
Um 10:00 Uhr geht es für uns los. 122 Meilen bis Flagstaff.
Die Fahrt ist diesmal nicht so schön wie die anderen, aber das muss auch einmal sein. Als wir in der Stadt ankommen, halten wir im Einkaufsbezirk an. Beim Aussteigen kommt uns schon ein Lagerfeuergeruch und Nebel entgegen. Hier brennen die Wälder auf den Bergen also auch.
Auf einem Straßenschild steht, dass fast alle Wege, die hoch in die Berge führen, deswegen gesperrt sind. Aber unsere Route zum Glück nicht.
Wir gehen in einen Klamottenladen, finden aber leider für unsere Nichten und Neffen nichts Schönes. Aber ich ergattere zwei T-Shirts und Tanktops für 21$, aber heute ist 50 % Rabatt, so bezahle ich überraschender Weise nur 10,50$. So gefällt mir das.
Danach fahren wir noch die Route 66 entlang, die uns nach einer Weile aber zu voll ist und so fahren wir dann Richtung Grand Canyon.
78 Meilen sind es bis dorthin. Hier ist die Strecke durch die Berge und den Wald wieder um einiges schöner.
Nach 48 Meilen werde ich müde und tausche das zweite Mal in dem Urlaub mit Jule die Seiten. Ich mache in der Zeit ein Mittagsschlaf (der hat gut getan).
Um 14:30 Uhr erreichen wir das Visitor Center - es ist gerappelt voll. Mit Glück finden wir noch einen relativ guten Parkplatz.
Im Center direkt kann man kaum laufen, wir holen nur schnell unseren Stempel und gehen ganz schnell wieder hinaus.
Heute und morgen sollen es 28 Grad am Tag und 13 Grad in der Nacht werden. Damit können wir sehr gut leben. Wolken sind für beide Tage auch nicht angesagt, dass ist diesmal für uns sehr gut, da ja morgen der Hubschrauberflug über den Grand Canyon ansteht.
Wir laufen fünf Minuten bis zum ersten View Point, dem „Mather Point“ und werden das erste Mal Bekanntschaft mit diesem unglaublich riesigen Grand Canyon machen. Er ist einfach gigantisch. Zwar nicht ansatzweise so schön wie der Bryce Canyon, aber trotzdem sehr beeindruckend.
Am Himmel sehen wir einen Hubschrauber, er wirkt so klein und verloren dort.
Das einzige was wirklich anstrengend ist, sind die Massen von Touristen. Ein Bus nach dem anderen kommt voll beladen mit Asiaten. Die sind laut, kreischen und nehmen jeden Platz ein. Ganz schlimm.
Nach vielen tollen Fotos verschwinden wir hier und machen uns in Richtung Campground - der ist nur zwei Meilen entfernt.
Der Check In ist sehr einfach und unkompliziert. Ich zeige meine Reservierungsnummer und schon haben wir eine Karte und unseren zugewiesenen Platz. Wir erhalten noch die Regeln (die eigentlich klar sein sollten, bei diesen Temperaturen) und schon können wir unseren Platz begutachten und ihn für gut befinden.
Wir haben im Umkreis von 30 Metern nur zwei „Nachbarn“ und massig Platz für uns.
In Ruhe gucken wir unsere Landkarte von dem Park an und entscheiden, heute die sehr nah gelegene „Desert View Route“ zu fahren.
Bis zum letzten View Point „Desert View“ kommen noch vier andere Aussichtsplattformen. Ganz oben ist eine Tankstelle, wo wir unsere Matratze aufblasen können.
Als wir die Route befahren, steht auf dem Schild, dass der Weg 40 Kilometer lang ist, damit haben wir nicht gerechnet, aber egal.
Auf der Strecke sehen wir sehr viele Rehe, die überhaupt nicht scheu sind und seelenruhig auf der Straße stehen. Jule ist hellauf begeistert und macht ohne Ende Fotos. Mitten im Wald sieht sie sogar einen Hirsch. Ich sehe leider nur das Geweih.
Wir halten an zwei Stellen an und sind durch die gewaltige Maße beeindruckt. Es wirkt wie eine Leinwand.
Als wir ganz oben angekommen sind, fahren die meisten Touris gerade weg und so haben wir Platz um den Watchtower anzugucken. Leider kommen wir nicht ganz hoch, aber die Aussicht ist auch so sehr schön.
Langsam müssen wir uns beeilen. Zwei Viewpoints sind noch offen und am letzten wollen wir eigentlich den Sonnenuntergang bestaunen.
Leider reicht die Zeit nicht, sodass ich am Moran Point anhalte. Genau ein Parkplatz ist noch frei und den schnappen wir uns und laufen ganz schnell zur Plattform. Dort setzten wir uns ein bisschen abseits auf einen Stein und genießen das Wetter, den Ausblick und den Urlaub allgemein.
Genau rechtzeitig kommen wir an, um das ganze Spektakel, das gerade einmal nur 9 Minuten dauert, mitzuerleben. Eigentlich wollen wir keine Fotos machen, sondern das nur für uns behalten, aber wir können nicht anders, als diesen Moment versuchen festzuhalten.
Danach geht es in der Abenddämmerung zum Campingplatz zurück. Mitten auf der Straße steht ein riesiger Hirsch. Ich bremse ganz stark und bleibe vor ihm stehen. Er guckt mich an und überlegt was er machen soll. Wir sind beeindruckt von der Größe und freuen uns dann doch, dass er in den Wald verschwindet.
Jetzt fahre ich also noch vorsichtiger. Das ist auch gut so. Es stehen viele Rehe am Straßenrand.
Als wir an unserem Platz angekommen sind, bereitet Jule das Auto fürs schlafen vor und ich mache in der Zeit das Feuer und den Grill an.
Um 19:03 Uhr ist es schon stockfinster und wir sind froh das wir Feuer und unsere neu erworbene Lampe haben.
Unsere Campingstühle erweisen sich auch als sehr nützlich, da wir jetzt schön nah am Feuer sitzen können. Ich stehe immer wieder auf und gucke nach dem Fleisch. Die Burger sind sehr lecker und machen uns ordentlich satt.
Den restlichen Abend sitzen wir am Feuer – ohne Internet und Empfang – und genießen den wunderbaren Sternenhimmel.
Immer wieder schmeißen wir ganz große Kienäpfel ins Feuer und erfreuen uns am knistern.
Leider ist irgendwann das Holz aufgebraucht und wir gehen ins Auto, gucken dabei noch einen Film und schlafen ein.
Wir sind schon ganz aufgeregt wegen des morgigen Fluges.
Gefahrene Kilometer: 397
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