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Tag 11: Grand Canyon

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 12. Sept. 2018
  • 5 Min. Lesezeit

6:00 Uhr können wir nicht mehr schlafen und das ist auch gut so. Wir wollen ja den Menschenmassen heute zu vorkommen.

Wir machen schnell unser Auto startklar und fahren zu den Duschen. Auf dem Parkplatz stehen schon ein Hirsch, ein Reh und ein Bambi, sie lassen sich sogar von den anderen Menschen streicheln. Außer an den Hirsch – da traut sich keiner ran.

2$ kostet das Duschen für 8 Minuten. Der Preis geht klar, dafür das wir zusammen nur 18$ für eine Nacht bezahlen.

Frisch geduscht gehen wir zum Auto und als Jule gerade ihre Tasche packt, steht der Hirsch direkt neben ihr. Was für ein lustiges Bild.

Da Jule sich noch schminken möchte, fahren wir zum einzigen Ort wo es Internet gibt. Dort schreibe ich ein bisschen mit Holger und kaufe im Supermarkt noch Eis und Feuerholz.

Jetzt kann es aber los gehen. Unser Ziel ist die „Hermits Rest“ Route. Die ist leider nicht mit dem PKW befahrbar, sodass wir mit dem Shuttlebus fahren müssen.

Der Parkplatz ist halb 8 noch schön leer und wir finden ohne Probleme einen an der Pole Position. Leider fährt der Bus genau dann weg, als wir die Bushaltestelle erreicht haben. Aber es kommen alle 15 Minuten welche und so gucken wir uns noch die Aussicht an und stärken uns mit dem Frühstück.

Als der nächste Bus kommt, sind wir als Erste drin und können uns den optimalen Platz aussuchen.

Es gibt auf der Route neun Viewpoints. Aber da die meisten genau nebeneinander sind, wollen wir nur bei jedem dritten aussteigen.

Unser erstes Ziel ist der Powell Point. Hier sagt der Busfahrer, ist der beste Platz um Fotos zu machen. Na, wenn das mal nichts ist. Er sollte Recht behalten.

Wir können in die ewige Weite gucken und sehen sogar den Colorado River. Wir machen wie die verrückten Fotos. Von unserer Plattform sehen wir die 2 Viewpoints davor und finden, dass wir uns für den Besten entschieden haben.

Als wir fertig sind, brauchen wir auch nicht mehr lange auf den Bus warten. Er ist zum Glück noch sehr leer.

Zwei Haltestellen später - beim Mohave Point - steigen wir wieder aus-

Bei diesem sieht man noch mehr den River, sonst bleibt alles beim Alten, gigantische Schluchten und super Wetter. Es scheint bis jetzt nur eine Mini Wolke am Himmel.

Unser letzter Stopp ist der Pima Point, den finden wir am besten. Hier wirken die Berge sehr rot und die Bäume sehr grün. Ein sehr schöner Kontrast.

Um 11:00 Uhr sind wir wieder am Auto, dort stehen mittlerweile hunderte von Menschen an und wollen mit dem Bus fahren. Die können ja ewig warten. Es passen maximal 30 Leute in einen Bus. Alles richtig gemacht.

Wir wandern noch eine Stunde auf dem Weg hinter dem Parkplatz. Hier ist die Aussicht nicht ganz so schön wie eben auf der Route, aber es gefällt uns trotzdem.

Kurz nach 12:00 Uhr sind wir wieder am Internetplatz und machen kurze Pause. Ich schreibe meinen Reisebericht und Jule sucht ihr Handy.

Leider ist das Internet hier nicht gut genug, um den Bericht abschicken zu können.

Wir kaufen noch unser Essen (Würste) für heute Abend ein und fahren dann Richtung Airport, dort wollen wir auf Nummer sicher gehen, dass es der Richtige ist von dem wir heute Abend abfliegen.

Jule hat sich eine Sprite Cherry geholt und die schmeckt genau wie Maoam. Das muss ich erwähnen.

Auf dem Parkplatz von McDonald’s logge ich mich in das Internet ein und versuche den Reisebericht abzuschicken. Geht auch nicht. Zum Glück ist ein Starbucks in der Nähe, da klappt es endlich.

Wir haben noch ein bisschen Zeit und wollen an der Tankstelle neben dem Flughafen unsere Matratze aufblasen und das Auto soweit es geht vorbereiten. Wir fahren an die Luftmaschine und die wollen tatsächlich für drei Minuten Luft 75 Cent haben. Das finden wir schon dreist, aber wir bezahlen, aber es kommt so gut wie keine Luft heraus. Sonst ist die Matratze innerhalb von einer halben Minute voll und hier ist bei 3 Minuten so gut wie gar keine Luft drin. Wir sind sauer… aber wir lassen uns nicht ärgern, erst recht nicht jetzt.

Wir parken am Flughafen und ich werde richtig aufgeregt, so kannte Jule mich bis dahin auch noch nicht.

Die Organisation ist hier wieder Weltklasse, ich gehe zum Schalter, zeige meine Nummer und schwupps werden wir schon gewogen und gucken das Sicherheitsvideo an. Gleich nachdem wir fertig sind geht es in den Heli. Wir sind insgesamt nur vier Leute, wir hatten schon die Befürchtung, dass wir uns zu sechst da drin quetschen müssen.

Mein absolutes Highlight ist, dass ich vorn beim Piloten im Cockpit sitzen darf. Wie genial ist das denn bitte?

Ich sehe wie der Pilot alles einstellt und schon geht es los. Ich kann durch den GLASSFUSSBODEN und das Panoramafenster alles sehen. Ich freue mich extrem und gucke nach hinten - auch Jule scheint es zugefallen.

Der Start und der Flug sind sehr ruhig. Helikopter fliegen finde ich noch besser als mit dem Flugzeug zu fliegen.

Wir haben eine Höhe von 1,3 Meilen (ca. 2,08 Kilometer) erreicht und los geht es über den Wald, wo man am Ende schon den Anfang des Grand Canyon sieht. Was für eine super Bild.

Der Pilot neben mir, macht ein paar Späße und lässt einfach alles los, sodass wir einfach in der Luft stehen bleiben. Er hatte vorher schon alles eingestellt, sagt er mir, so kann nichts passieren.

Danach meinte er, ich kann einmal Gas geben, wenn ich will. Ich denke mir, okay was soll schon passieren und es passiert nichts. Er hat es ausgestellt. Der kleine Witzbold.

Jetzt sind wir über dem Canyon und wie wir es uns dachten, wir sind nur eine Mücke in dieser riesigen Schlucht. Es ist fabelhaft und kaum zu beschreiben. Fanden wir den Canyon schon an Land gewaltig, ist er jetzt noch gewaltiger. Zum Glück haben wir ihn vorher vom Boden gesehen, sonst hätten alle Aussichtspunkte verloren gegen diese Aussicht.

Nach 30 Minuten ist dieses Spektakel vorbei. Schade, aber ich entschließe mich Pilot zu werden – im nächsten Leben vielleicht – das war einfach der pure Wahnsinn und jeden Cent wert. Ich bin so froh, dass wir das gemacht haben.

Bevor wir in den Heli eingestiegen sind, wurde noch ein Foto gemacht. Wir guckten es uns danach an, denn es lag schon ausgedruckt auf dem Tresen. Die wollen tatsächlich 20$ dafür haben. Fast lachend lehnte ich ab und danach schmeißen sie es tatsächlich weg. Wie bekloppt ist das denn bitte? Das war aber der einzige Negativpunkt, sonst war alles super.

Wir fahren noch schnell bei Starbucks ran, schicken ein paar Fotos und die Nachricht, dass die liebe Welt uns wieder hat und bereiten dann unser Campingplatz vor.

In der Zeit, in der ich schreibe, macht Jule das Auto wieder schlafklar, danach entfache ich das Feuer.

Wir sitzen noch ein bisschen im Dunkeln um wieder einmal (das wird nicht langweilig) diesen tollen Urlaub und diesen genialen Tag Revue passieren zulassen und um uns zu freuen.

Kurz vor dem Schlafengehen hören wir ganz laute Geräusche. Wir denken, das es Rehe sind.

Morgen steht Monument Valley und die Stadt Moab auf dem Programm

Gefahrene Kilometer: 155

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