Tag 13 El Jadida
- Tobi
- 17. Sept. 2021
- 5 Min. Lesezeit
Heute wäre Oma Lucia 84 Jahre alt geworden und widme diesen Bericht heute an ihr.
Der Wecker klingelt zu einer bescheidenen Zeit (6:30 Uhr), wie schaffe ich das nur jeden Tag um 5 Uhr aufzustehen? Aber im Urlaub ist es was anderes und ich bin allgemein sehr überrascht, wie gut ich die zwei Wochen immer ausgeschlafen habe. Ich werde halt älter.
Kaltes Wasser ins Gesicht geschleudert und ich bin fit und ziehe Jule neben mir her. Wir erreichen nach 2 Minuten Fußweg den Strand an der Lagune und es ist ganz schön frisch. Es sind ja auch "nur" 22 Grad ohne Sonne.
Der Strand ist noch schön leer und nur 3 Leute joggen hier rum. Nach gefühlten Ewigkeiten kommt die Sonne endlich aus ihrem Dornröschenschlaf. Hinter dem Berg erkämpft sie sich den Weg nach oben und erstrahlt uns gleich mit Wärme. Es sieht sehr schön aus, doch sind Sonnenuntergängen irgendwie Beeindruckender.




Wir gehen noch mal kurz in unser Zimmer und packen die Sachen, um dann pünktlich beim Frühstück zu sein. Es gibt wieder einmal das Gleiche, wie seit fast 14 Tagen. Langsam kann ich das nicht mehr sehen. Egal wo und in welchem Hotel wir waren, es war immer das Gleiche, keine Abwechslung und auch kein Buffet. Das Frühstück werde ich hier nicht vermissen.
Voll motiviert geht es wieder in die Stadt El Jadida. Wir wollen noch einmal Rosenblüten kaufen und uns den Leuchtturm angucken.
Bevor es aber richtig los geht, tanken wir für den billigsten Preis bis jetzt (1,06 €/Super, sonst 1,09 €) und fahren danach wieder die wunderschöne Küstenstraße entlang. Bei den Flamingos machen wir wieder einen kurzen Stopp, sind sie heute noch viel näher als vor 3 Tagen.


Ansonsten fahren wir die Strecke durch, da sich nichts verändert hat und nur das vorbei fahren reicht.
Jule hat gestern noch irgendeine Attraktion hinter der Stadt gefunden und gibt es ins Navi ein. Was es ist will sie mir nicht sagen, es soll eine "Überraschung" werden. Das ich Überraschungen nicht mag, sollte sie aber schon wissen und so nerve ich sie ganze zeit, bis sie genervt ist und es mir sagt. Wir besuchen ein Schiffswrack.
Laut Navi sind wir da, doch von einem Wrack im Meer ist weit und breit nichts zu sehen.
Also verlassen wir den Strand und fahren weiter Richtung El Jadida.
Doch Jule ist so traurig, dass wir das Schiff nicht gesehen haben. Da ich mir die traurige Jule nicht den ganzen Tag angucken kann, fahre ich einfach mal nach rechts und halte an einem Strandabschnitt und siehe da... das Schiffswrack. Hätte sie mir es doch gleich gesagt ;)
Jetzt freut sie sich und es sieht auch sehr interessant aus.



Danach geht zum Leuchtturm. Man sieht ihn schon von weitem und er steht mitten in der City. Betreten darf man ihn leider nicht und so ist er auch nur ein Foto wert.


Weiter geht es in die Medina, wo wir wieder den Markt lang laufen und uns von den verschiedensten Düften faszinieren lassen. Unser Gewürzdealer des Vertrauens hat geschlossen - Skandal. Also müssen wir jetzt den Markt noch mal abklappern, bis wir ein Stand mit Rosenblüten finden. Ich find das gar nicht so schlimm.
Mit meinen Adleraugen erspähe ich ganz weit hinten in einem Stand noch paar Blüten und sie sehen phantastisch aus. Also erst mal zwei Säcke bestellt und da der Verkäufer sogar ein bisschen englisch konnte, haben wir ihn gleich gebeten uns zu erklären was er noch so tolles anbietet, womit wir nichts anfangen konnten.
So erwerben wir noch zwei verschiedene Tee Sorten. Sie riechen Fabelhaft.
Anstatt diesmal zu Carrefour (unseren Lieblings Supermarkt) zu fahren, steuern wir einen anderen großen Supermarkt an.
Dieser bietet eine riesen Nussauswahl an, aber ansonsten hat er ein kleineres Sortiment als Carrefour und er verkauft auch kein Bier, dafür hat er im inneren einen "Markt Germany".



Nach einem kurzen Stopp bei Mcdoof - Jule wollte einen Mcflury - studierte ich die Preise und war schockiert. Sie waren 1 zu 1 unsere Preise. Dementsprechend war es auch sehr leer und auch nur Touris. Hier wurde - nach dem Flughafen - das erste mal wirklich auf Maske und Abstandseinhaltung geachtet.
Wir fahren wir zu unserer Unterkunft, weil wir noch einmal im Atlantik baden wollen.
Nachdem ich aus der Stadt raus bin, wechseln wir die Seiten im Auto. Ich habe 1. keine Lust mehr zu fahren, da es nur gerade ausgeht und 2. hat Jule immer gemeckert und das will ich jetzt auch machen.
Da die Straße teilweise sehr uneben ist, mache ich ein "tzz" Geräusch und wenn Jule ansatzweise 100 Km/h fährt, sage ich ihr liebevoll, wie sie es immer tut, dass diese Strecke dafür nicht ausgelegt ist. Jetzt weiß sie mal wie das ist und mir macht es sehr viel spaß. Die Krönung ist aber nach jedem Überholvorgang zu sagen, dass es ganz schön riskant oder mutig ist.
Das waren - für mich - sehr lustige 60 Kilometer. Hätte ich viel früher machen sollen :)
Jule meint auch gleich, sie würde morgen bis zur Grenze von Marrakesch fahren und dann mit mir tauschen. Wie lieb von ihr, dass sie den einfachen und guten Teil fahren darf und ich uns im Chaos durch huben soll.
Angekommen im Hotel, ziehen wir uns gleich die Badesachen an und begeben uns zum Atlantik. Dich und diese tolle Wärme werde ich wirklich vermissen.
Außer zwei kalte Bier und Handtücher haben wir nichts dabei und stürzen uns gleich in die Wellen. War Jule gestern noch ein schisser, folgt sie mir heute tapfer bis zur Begrenzung und hat so viel spaß. Nach jeder Welle die uns nach vorne treiben lässt, fängt sie an zu lachen und bekommt gar nicht mehr genug.
Am Strand lassen wir uns bei den kalten Bier von den Sonnenstrahlen trockenen und genießen einfach das Leben. Wir stoßen auf den Urlaub an und freuen uns, dass wir hier sein durften, auch wenn nicht alles perfekt und schön war.
Nachdem wir das Salz von unseren Körpern entfernt haben, gehen wir essen. Seit dem 1. Tag schreit ein Gericht nach uns und wir bestellen zwei Mal Cosi Mia.
Wir bekamen nur einmal und sind zum Schluss sehr Dankbar darüber gewesen. Es war so eine riesen Portion und unter dem Käse war, Hackfleisch, Pommes, eine Joghurtminzsoße und Hähnchen. Es hat super geschmeckt.

Der Spaziergang zum Strand tat unseren vollen Bäuchen sehr gut und wir genossen aufn Steck noch den Sonnenuntergang. Diesmal war die Sonne sehr schüchtern und hat sich immer wieder hinter einer riesen Wolke versteckt, sodass dies der "schlechteste" Untergang war.




Das war also nun unser letzter Tag hier und wir haben unserer Meinung alles richtig gemacht, hier paar Tage mehr zu verbringen und Marrakesch erst morgen für einen Tag zu besuchen. Schön war es, auch wenn man irgendwann nichts mehr mit sich anzufangen weiß. Dafür muss man schon ein Typ sein, der die ganze Zeit am Strand liegen kann.
Wir sind jedenfalls morgen sehr auf Marrakesch gespannt und hoffen, dass es nicht so schlimm wird wie beim letzten Mal.
Gefahren Kilomer: 220
Davon Jule: 60
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