Tag 13 Sabie – Krüger Nationalpark
- Tobi
- 3. Juni 2019
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Sept. 2024
Es wird heute einer unser besten Tag in Südafrika, alles wird dabei sein.
Aber von vorne. 6:30 Uhr bin ich wach und bereite in unserem Ofen das Frühstück vor ( Spinat-Feta-Bällchen) und Versuche ganz lieb die Jule zu wecken.
Ich mache mich fertig und belade das Auto mit meinen Sachen. Jules Koffer und so würde ich auch gerne schon einladen, aber Jule lässt sich heute nicht hetzen.
Halb 8 sind dann endlich alle Sachen im Auto und wir können endlich los.
Die Zeit, die „wir“ vertrödelt haben, wird uns heute noch auf die Füße fallen.
Unser erstes Ziel wird God Window. Es soll eine tolle Aussichtsplattform sein.
Diese erreichen wir auch nach 29 Minuten.
Eigentlich muss man hier 17 Rand Eintritt pro Person bezahlen, aber wir dürfen so rein. Sie machen zwar um 7 Uhr auf, aber vor 8 Uhr ist anscheinend keiner da. Die ganzen Verkaufsbuden werden gerade aufgebaut.
Wir laufen die 3 Minuten nach dem Parken direkt dahin und sind froh keinen Eintritt bezahlt zu haben. Die Aussicht ist zwar schön, aber nichts weltbewegendes. Berge mit Bäumen halt, was man überall sehen kann.
Nach 10 Minuten und paar Fotos verlassen wir den Ort und steuern die Lisbon Falls an. Die sind nur 10 Minuten entfernt.
Hier müssen wir 10 Rand (da. 62 Cent) Eintritt pro Person bezahlen.
Es gibt 3 Aussichtspunkte wovon man den großen und zwei kleine Wasserfälle sehen kann. Sie sehen sehr imposant aus und man kann notfalls auch ein bisschen runter laufen und sie bewundern, was ich natürlich tue.
Leider werden die Fotos nicht so schön, da die Sonne direkt dahinter scheint. Aber wir haben sie gesehen und uns gefreut.
Die Hälfte der Bretterbuden sind gerade fertig mit dem aufbauen und wir gucken uns ein bisschen an. Mir haben es dünne angemalte Tücher angetan, die sehr afrikanischen aussehen.
Gleich wird mir der Preis von dem kleinen Tuch gesagt ( 80 Rand, ca. 5€). Im Preis werden wir uns bestimmt einig, sagen sie. Leider gefallen mir die Motive nicht so gut.
Also fahren wir weiter zu den Berlin Falls, die nur 3 Kilometer entfernt sind und für uns ein Muss. Er soll nicht so schön sein, aber da werden wir immerhin unser Kleingeld los. Denn auch hier müssen wir 10 Rand/Person bezahlen. So bekommt er viel Kleingeld und freut sich.
Als wir zu dem Wasserfall laufen, werden wir schon von den Buden angesprochen und sollen doch unbedingt danach vorbei kommen, aber zu erst wird sich der Wasserfall angeguckt.
Dieser ist jetzt nicht der beste, aber Okay oder wie sagt man so schön: „Arm aber sexy“, das passt vielleicht am besten.
Danach gehen wir zu den Verkaufsständen zurück und ich gucke mir ein kleines Tuch mit tollen Motiv an. Sie sagt mir auch gleich den Preis. Wieder 80 Rand, wie vorher.
Ich erkläre ihr, dass es bei den Lisbon Falls nur 50 gekostet hat und ich nicht mehr bezahlen werde. Sie willigt ein. Na geht doch.
Wir haben eigentlich noch ein sehr großes Tuch, mit einem tollen Elefanten Motiv ausgeguckt, dass weiß sie auch, aber wir gehen erst Mal weiter und gucken.
Wir tun so, dass wir mit der Verkäuferin direkt daneben über den Preis reden und gehen wieder zurück. Jetzt denkt sie, wir wissen den Preis von ihr oder von dem anderen Wasserfall und macht uns eigentlich ein super Angebot von 200 Rand.
Will ich aber nicht bezahlen und sage, okay, dann zu dem anderen Stand und auf einmal sind es 150 Rand. Wir kommen langsam in die richtige Richtung. Ich sage 100 und sie will nicht. Okay, die anderen Verkäuferin lauert schon und unsere willigt dann böse ein. Bevor sie gar nichts verdient.
Zufrieden gehen wir dann zurück zum Auto, verstauen unsere erbeuteten Sachen und fahren jetzt direkt zum Krüger Nationalpark.
Eine Stunde werden wir ungefähr brauchen und wir freuen uns, endlich wieder Tiere zu sehen.
Angekommen, registrieren wir uns schnell und los kann es gehen.
Wir starten mit am Südlichsten Punkt und wollen am westlichsten Ausgang wieder raus, weil dort unsere Unterkunft ist.
10:20 Uhr geht es los und die ersten 30 Minuten sehen wir nichts, außer paar Kudus. Wir sind ein bisschen traurig, bis ich vom Weiten an einer Wasserstelle was großes (keine Elefanten) sehe. Wir sind aufgeregt, was wird es sein? Ein Nashorn oder ein Nillpferd?ˋ
Es waren viele Nillpferde und wir sind glücklich. Dazu haben wir noch sehr viel Glück, dass nur ein Auto da steht und wir einen guten Platz ergattern können.
Wir bestaunen die Tiere, besser gesagt nur eines, da der Rest faul rum liegt und nichts macht und freuen uns.
Auf einmal kommt von hinten ein Elefant und spielt mit Wasser. Wunderschön. Hinter uns wird die Autoschlange immer länger.
Nach gefühlten Stunden fahren wir weiter und wir sehen außer zwei weiteren Elefanten und Kuds für 2 Stunden nichts.
Wir sind ein bisschen traurig und fahren hoch zu einem Aussichtspunkt, wo man aussteigen kann.
Von hier aus, ist leider auch rein gar nichts zu sehen und wir gehen davon aus, dass wir heute auch nicht mehr viel sehen werden. Schade eigentlich.
Aber wir werden noch belohnt werden.
Vor uns ist ein Safaribus und ich verfolge ihn, bis er an einem Rastplatz hält. Na toll dachten wir, aber dann können wir Mal auf die Toilette gehen und uns den Shop angucken.
Im Shop erwerben wir zwei Karten vom Park auf Deutsch (Karten gibt es hier nicht kostenlos dazu) und Trockenfleisch von einem Büffel.
Wir gucken uns die Karte an, wo die Besucher angeben können, wo sie welches Tier gesehen haben und stellen fest, dass nicht weit von uns ein Löwe gesichtet worden ist.
Dort wollen wir sowieso entlang und machen sofort los.
Ab jetzt beginnt der wunderbare Teil.
Im Schneckentempo, welches ich fahre sehen wir auf einmal eine Giraffe. Sie sind gar nicht so groß wie angenommen und man kann sie leicht übersehen. Hätten wir nicht gedacht.
Wir bestaunen dieses Tier und gucken kurz im Rückspiegel. Dort sind 3 weitere und wir sind richtig Happy.
Bei Giraffen werden wir im späteren Verlauf, so wie bei Elefanten einfach weiter fahren.
Danach geht es über kleine Rundkurse immer weiter, bis uns bei einem, ein Elefant die Zeit klaut, indem er nicht von der Straße weichen will und ich mit 4 km/h ihn hinterher fahren muss. Er weiß schon warum er das macht und will nur das Beste für uns.
Nach 20 Minuten reicht es mir und ich will wenden. Genau in dem Moment verschwindet er ins Feld und ich kann weiter fahren und den Rundkurs verlassen.
Beim Abbiegen auf die Hauptstraße stehen auf einmal ganz viele Autos. Wenn das Mal kein Zeichen ist.
Wir stellen uns direkt dahinter an und sehen was gepunktetes und schlankes. Kann es sein? Ein Leopard?ˋ
Der in der Mitte fährt gerade weg und ich nehme ganz schnell sein Platz ein und wir haben die beste Sicht. Es wir wirklich ein Leopard.
WOW. Jule macht ein Video und ich verfolge ihn, damit wir ihn mindestens im Kasten haben. Ich habe ihn auf jedenfall in meinem Kopf.
Nach paar Sekunden ist er leider nicht mehr in den Büschen zu sehen, aber wir freuen uns riesig, eines der seltensten Tiere überhaupt gesehen zu haben.
Danach werden wir noch Affen, Büffel vom ganz nahen, Schildkröten, Zebras und Mal wieder Elefanten sehen. Es ist so toll.
Wir gucken auf die Uhr und auf unsere erworbene Karte und stellen fest, dass wir mindestens 3,5 Stunden bis zu unserem Ausgang brauchen. Es ist 15 Uhr und 17:30 Uhr müssen wir den Park verlassen oder müssen eine hohe Strafe zahlen. Dies wäre ja das geringste. Hier im Dunkeln lang zu fahren, ist mit Sicherheit noch schlimmer.
Also nehmen wir den nächsten Ausgang, der eine Stunde entfernt ist. Damit haben wir natürlich nicht gerechnet und so verlassen wir erst gegen 16:30 Uhr nach 6 Stunden den park und haben noch 200 Kilometer vor uns, da wir den Park komplett umfahren müssen. Na Klasse.
Die ersten 30 Kilometer sind sehr anstrengend. Nur Schlaglöcher oder Menschen am Rand oder vor dem Auto.
Gegen 17 Uhr geht die Sonne unter und lässt für 30 Minuten den ganzen Himmel in einem Rot erleuchten, was wir bis dahin noch nie gesehen haben. Der nächste WOW Moment für heute. Hoffentlich können die Bilder das ansatzweise wieder geben.
Als es Stock duster ist, wird die Straße zum Glück auch super und so sollte es kein großes Problem sein, die restlichen 100 Kilometer zu fahren.
Doch sind jetzt nicht Menschen, Tiere oder die Schlaglöcher das Problem, sondern die anderen Autofahrer.
Entweder schaltet der Gegenverkehr nicht sein Fernlicht aus oder hat so ein schlechtes Licht, was wie ein Fernlicht wirkt, aber ganz schlimm sind Autos, die gar kein Licht anmachen.
25 Kilometer fährt ein Auto vor mir, was überhaupt nicht klar kommt. Ohne Fernlicht fährt er knapp 100 und wenn er es Mal geschafft hat es anzumachen, fährt er nur noch 70 und macht es auch nur an, wenn er sieht, dass ein Auto vom Weiten kommt.
Irgendwann muss er zum Glück Tanken und ich kann ohne ihn und Gegenverkehr ungestört fahren.
Es ist sehr anstrengend, aber machbar, bis mir ein Schild zeigt, ich muss auf Elefanten achten. Ist klar.
Später muss ich noch auf Warzenschweine achten, aber 19:30 Uhr sind wir endlich an der Unterkunft.
Hier scheint keiner mehr da zu sein, obwohl bis 20 Uhr Check in ist.
Ich Klingel 5 Mal und dann kommt endlich eine Stimme und macht unser Tor auf.
Wir sind anscheinend ganz schön spät dran. Ich will ihr jetzt auch nicht erklären, dass wir eigentlich noch eine halbe Stunde Zeit haben.
Sie gibt uns die Schlüssel und zeigt uns das Zimmer. Es ist ausreichend und wir bekommen als Dankeschön eine Flasche Wein und Chips.
Danach kommunizieren wir noch mit der Außenwelt, trinken gemütlich ein Bier, freuen uns über den Tag und machen uns einen Plan für morgen.
Unser Eingang ist nur 5 Minuten entfernt und wir wollen morgen genau zur Eröffnung um 6 Uhr da sein und so viel wie möglich von dem riesen Park sehen und hoffen sehr auf ein Nashorn.
Gefahrene Kilometer: 461
Comments