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Tag 14 - Jodhpur

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 2. Feb. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

 

Heute ist ausschlafen angesagt und so bleiben wir auch bis nach 8 Uhr liegen und machen einfach mal nichts.


Voller Erwartung gehen wir hoch zum Frühstück und stellen schnell fest, dass wir hier nicht glücklich werden.


Vorab haben wir gelesen, dass es kein Ei und kein Fleisch gibt, aber dafür indisches Essen. Eine einzige kleine Schale mit scharfen Reis steht bereit. Würden wir das alle Essen, hätte sie gerade mal für eine Person gereicht. Ansonsten Toastbrot und Marmelade aus einer kleinen Plastikschale. Sehr schwach.


 

Jule und ich haben heute keine Lust uns einen Palast oder Tempel anzugucken und wollen ganz entspannt in den Gassen verirren und schlendern.


Wir merken von Tag zu Tag, dass uns die Natur fehlt und besonders ich, komme langsam an die Grenze, dass ich keine Lust mehr auf Stadt habe. Man kommt irgendwie nicht runter und zur Ruhe. Wir haben das halt jeden Tag und zu Hause ist es doch was anderes und da wir sonst auch keine Urlaube in Städten verbringen, ist es für uns vollkommen neu und wir wussten es zwar, hätten es uns aber nicht so anstrengend vorgestellt.



 

Sei es drum und wir machen uns zu zweit auf den Weg zum "blauen Korridor".


Nach 4 Minuten zu Fuß sind die blauen Wände, mit ihren tollen Gemälden erreicht und wir können entspannt jedes Bild angucken. Einheimische Männer spielen Murmel schießen (oder wie das Spiel auch heißt). Kenne ich so auch nur aus Filmen.


Am anderen Ende spielen ältere Männer Karten auf dem Boden. Ganz normal an einem Donnerstag um 10 Uhr morgens.


Die Bilder lohnen sich und viele sind noch in einem gutem Zustand. Bei einigen kann man sogar Spaß mit machen:







Wenn man hier ist, kann man sich das auch ohne geführte Tour angucken (einige brauchen anscheinend dafür einen Guide).





Dies war ein toller und ruhiger Ort.


Danach laufen wir ziellos durch die Gassen und sind gespannt was wir so sehen.


An einem schönen weißen Tempel, der keinen Eintritt kostet, machen wir eine kurze Pause. Er ist bunter als die Meisten und nicht überlaufen.





 

Insgesamt laufen wir 4 Stunden bei 32 Grad im Schatten durch die Stadt und mein Geduldsfaden (Jule behauptet ja immer, ich habe keinen) ist langsam am Ende. Besonders die Tuk-tuks treiben mich zur Weißglut, mit ihren übertriebenen hupen und 0,1 mm an mir vorbei fahren.


Leider kann ich sie zu bestimmten Momenten nicht einfach umschubsen wie die Roller Fahrer (das macht spaß und beruhigt einen).


Die Sonne brennt, die Luft wird dünner und die Menschen immer mehr. Ich will gerade nur noch ins Hotelzimmer und ein kühles Bier trinken. Jule auch und sie fängt auch auf einmal an die Roller Fahrer umzuschubsen. Ich gucke erst einmal verdutzt, doch als sie meinte: "Das tut ja wirklich gut" denke ich mir nur: Jup, da habe ich eine gute Frau geheiratet.


Am Hotel angekommen höre ich das kalte Bier schon nach uns schreien aus unserem Zimmer.


Doch die Tür zum Haupteingang ist verschlossen. Ist das deren Ernst? Wir rütteln an der Tür bis sie fast aus der Verankerung raus springt, doch hört bzw. stört es keinen Angestellten.


Hinter uns kommt ein alter Mann mit einer Seelen ruhe zu uns, schiebt einen Strauch weg und betätigt die Klingel.


Puh, zum Glück habe ich so eine lange Zündschnur (nicht).


Dann wird uns in ruhe (in der Ruhe liegt die Kraft) aufgemacht und gefragt ob wir einen guten Tag hatten.


Wir werden keine Freunde heute mehr werden.


Im Zimmer genießen wir die kühle Luft und das Getränk. Kurze Zeit später kommen H&H noch kurz dazu. Sie sind auch gerade rein und wollen eine Siesta machen.


Uns wird nach dem austrinken aber langweilig und wir machen noch einmal los.


Durch die schönen Gassen laufen wir so lange, bis wir ein Tuk Tuk finden (sie nerven mich trotzdem, doch gibt es hier nichts anderes). Für 100 INR fahren wir zum Jodhpur Market (1,9 Kilometer entfernt).


Entsetzt müssen wir fest stellen, dass wir heute hier schon waren.


Doch finden wir später noch den Gemüse und Gewürzmarkt. Hier ist es ein bisschen ruhiger und entspannter.





Wieder sehr viele Eindrücke, doch wie oben erwähnt, kommen wir an unsere Grenze.



Diese Ruhe will ich mal besitzen


 

Gestern hatten wir einen Pizzastand entdeckt, wo wir heute unbedingt essen wollen.


Angekommen und froh über was zu essen, wollen wir gleich bestellen. Doch es gibt erst in 25 Minuten Essen und vorher geht nicht.


Wir setzten uns in den Schatten und warten, bis wir endlich was bestellen können. Typisch deutsch, kommen wir natürlich nicht nach 25 Minuten dort an, sondern nach 26,5 Minuten. Ordnung muss sein, die sollen ja nicht sehen, wie verzweifelt wir sind.


Dort bestellen wir zwei Cheese Dosa und einen Masala Dosa, der ist leicht scharf (die können mich mal mit leicht scharf). Für 1 € pro Stück werden sie frisch zubereitet und mit Käse vollgehauen. Geil.









Sie sind das Beste, was wir in diesem Urlaub gegessen haben.


Dazu kamen noch drei Suppen, wo eine schärfer war als die andere.


 

Abends begeben wir uns mit H&H noch zu einer Rooftop Bar und essen noch eine Kleinigkeit, bei bester Aussicht und paar Kaltgetränken.


Auf unsere Empfehlung gehen wir noch mal zum Pizzastand und holen uns 8 Cheese Dosas. Die wollten wir sowieso morgen für die Fahrt holen und Heidi und Holger waren auch sehr angetan von dieser Idee. Wir hoffen, dass es den Beiden so gut schmecken wird wie uns.


 

Morgen geht es weiter in den nächsten Ort.


Wir fanden die Stadt sehr hübsch und lebendig, doch ist sie nichts spezielles wie Delhi oder Kathmandu.

 



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