Tag 14 Marrakesch
- Tobi
- 16. Sept. 2021
- 5 Min. Lesezeit
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge steht heute unser letzter Tag in Marokko an. Nach 2 Wochen freuen wir uns aber auch wieder auf unser zu Hause. Bevor wir aber wieder in unsere eigenen vier Wänden sein können, haben wir noch den einen Tag hier und wollen ihn genießen.
Ausgeschlafen laufen wir runter zum Frühstück und diesmal gibt es zwei Omeletts für mich und zwei Schokokuchen für Jule. Endlich mal ein vernünftiges Frühstück.
Danach packt Jule noch paar Sachen in ihrem Rucksack und ich bringe die Koffer schon ins Auto. Jule ist dann auch fertig und ich will bezahlen. Als ich die Rechnung sah, musste ich es erst mal korrigieren und jetzt fingen die Diskussionen an. So hat das Hotel 7 €/Tag mehr berechnet. Wie kann das nur sein? Nach 30 Minuten kam der Manager und erklärte uns warum. Er nimmt einfach irgendeinen Umrechnungskurs und so ergibt sich dieser Preis. Aber nicht mit mir, 21 € ist ganz schön fett und jetzt aus Prinzip schon nicht. Dank Internet zeigte ich ihm den aktuellen Umrechnungskurs und auch nur den werde ich akzeptieren. Nach weiteren 20 Minuten hat er mürrisch zugestimmt und war wahrscheinlich froh, dass wir weg waren. So bekommt das Hotel trotzdem eine extrem schlechte Bewertung bei Booking und ich hoffe, diese werden viele lesen, damit sich mehrere Kunden beschweren.
Nach dieser tollen Einlage, haben wir natürlich viel Zeit verloren, die wir jetzt aufholen müssen. Zum Glück sind die Straßen relativ leer und wir können problemlos durch fahren. Eine Polizeikontrolle hatten wir und es war der erste, der englisch konnte.
20 Kilometer vor Marrakesch macht Jule komische Geräusche. Sie übt schon mal ihre Schnappatmungen für die Stadt. Völlig umsonst, da ich vorher noch mal bei Carrefour halten und essen für morgen kaufen will.
Jetzt geht´s nun aber wirklich Hotel und ich bin gespannt wie der Verkehr heute sein wird und er ist - für diese Verhältnisse - sehr entspannend. Liegt natürlich auch daran, dass das Hotel nicht in der City ist.
Im Hotel angekommen, werden wir schon nett begrüßt und finden es sehr ansprechend. Alles schön im marokkanischen Stil, mit Fahrstuhl und einen super Pool.

Die Sachen legen wir erst einmal zu Seite und wollen mit Taxi in die Medina zum größten Souk Marokkos fahren. Im Internet belesen ich mich noch, wie teuer eine Fahrt sein sollte und werde das als Verhandlungsbasis benutzen.
Ein Taxi ist auch schnell gefunden und er sagt den Preis, den ich im Internet gelesen haben. Passt und er fährt uns in seiner verrückten Art zum Markt. Wenn man nicht selber fährt und es nicht sein Leihwagen ist, macht das viel spaß.
Er lässt uns vor dem Platz der Gehenkten raus. Autos sind dort verboten und so laufen wir bei purem Sonnenschein und 33 Grad im Schatten entlang, bis wir 30 Saftbuden nebeneinander sehen. Da kann man natürlich nicht vorbei gehen ohne einen zu holen. Für Jule bestelle ich einen Mango- und für mich einen Papaya Saft.
In der Zeit wo ich warte, lässt sich Jule vollquatschen und wird einfach mit einem Hennatatto angemalt. Sie wollte das eigentlich gar nicht. Da passt mein einmal nicht auf sie auf und lässt sie ohne Leine raus und dann passiert sowas. Zur Jule sagt die Malerin, es ist ein Geschenk, aber nicht von ihr, sondern von mir. Da hat sie ja den richtigen erwischt und ich bleibe stur, bis sie Jule das Zeug wieder abwischt. Der Abdruck bleibt aber und so können wir den Saft genießen.

mindestens 50 Touri Kutschen - Da stinkt es extrem

Hier wird schon mal für den Foodbasar aufgebaut

Vorplatz zum Souk




Beim Weg zum Souk, werden wir von allen Seiten vollgequatscht und teilweise verfolgt. Es nervt schon ein bisschen, ist aber nicht so schlimm wie erwartet.
Vorbei an super Kräuterständen (hier will ich gar nicht weg, weil es so toll nach Minze und Koriander riecht) und super Olivenstände, wo sich Jule satt probieren darf und wo wir natürlich welche kaufen werden, erreichen wir nun die 1000 Verkaufsbuden.




Im Souk angekommen, haben wir genau 3 Ziele. Eine Eselfigur für Jule, zwei Teegläser für uns und ein Mitbringsel für Oma. Mehr ist nicht drin, da unsere Koffer so oder so schon zu schwer sind.
Auch hier wird man von jeder Seite angequatscht und Fotos kann ich auch wenige machen, da alles natürlich kostet. Nichts ist umsonst hier. Schade. Aber ein paar mache ich trotzdem.
Im Markt direkt fühlt man sich wirklich wie 1001 Nacht. So habe ich mir das vorgestellt, wenn es nicht sogar besser ist. Alle paar Meter Gewürze, die kaum besser aussehen können, Klamotten wie nicht, Keramik, Tourizeug und noch so viel mehr. Mitten in den Gängen werden Schildkröten und Babyrochen verkauft (wofür will ich gar nicht wissen). Es ist unbeschreiblich was hier los ist und es macht super viel spaß. Nur die Schlangenbeschwörer fehlen noch.



Genug von der Schwärmerei und anfangen zu verhandeln. Unserer Mitbringsel für Oma ist das erste Ziel und die ersten 3 Geschäfte sagen - natürlich - zum Anfang sehr hohe Preise und lachen bei meinem Gegenangebot. Sie sagen zu mir, für diesen Preis werde ich in ganz Marrakesch nichts finden. Wir werden sehen.
Im 10. Stand bekam ich es natürlich für den Preis den ich wollte plus unsere 2 Gläser.
Jetzt nur noch Jules Esel holen. Leider gibt es nur Kamele, aber als wir sagten, wir wollen einen Esel, mussten wir nicht lange warten und sie kamen (von wo auch immer) mit 4 Esel an. Jule fand den großen gleich super und jetzt durfte ich wieder an die Reihe. Zuerst 400. Ich sagte 50. Wir beide lachten.
Wieder ein zäher Kampf, aber unter 100 wollte er nicht und so ging ich weiter und musste die weinende Jule hinter mir her ziehen und meinte, der kommt noch zu uns angerannt. Nach 5 Minuten war es auch soweit und er willigte bei 70 ein. Geht doch und ich glaube, er ist auch sehr zufrieden mit sich.
Da wir nichts mehr haben wollen und sich die Stände auch nicht mehr großartig unterscheiden, gehen wir zum Hauptplatz und wollen uns den Aufbau des Foodbazar angucken.
Auf einmal habe ich was auf der Schulter. Es ist eine Schlange. Ja wie geil ist das denn? Aber nur für ein Foto verlangt er Preise die weit entfernt von gut und bösen sind. Dankend lehnte ich ab und die nächsten 5 Schlangenbeschwörer auch. Obwohl die Schlangen schon super aussehen, ist es mir das nicht wert. Männer mit Affen haben wir auch gesehen und so ist alles von unsere To Do Liste abgeschlossen.
Der Aufbau nimmt nun auch Form an und die ersten sind schon am Grillen. Es werden Ziegenköpfe geschmorrt und natürlich noch viele andere tolle Sachen. Doch von jedem Stand schmeißt sich einer vor uns und will uns zu sich bringen. Wenn Foto, dann auch da essen. Dann mache ich halt keine Fotos. Es bleibt auch so in meiner Erinnerung.




Wir laufen noch mal zu Moschee und machen uns dann mit dem Taxi wieder zurück zum Hotel.


Wir erwischen wahrscheinlich den einzigen Taxifahrer in dieser Stadt, der Weicheimäßig fährt. Das hätte ich ja besser hinbekommen ;)
Angekommen machen wir es uns am bzw. im Pool bequem. Es bleibt immer wieder eine gute Erfrischung.


Fürs Essen entscheiden wir uns für ein Restaurant hier in der Nähe. Es soll nochmal was einheimisches sein und ich kann mit Kreditkarte bezahlen, da wir umgerechnet nur noch 3 € bar haben. Mehr will ich auch nicht holen.
Nach 6 Italienern finden wir ein schöne Lokal und bestellen uns zwei Cocktails (ohne Alkohol, dazu zwei Lahmacun Shawarma chesse.

Links ein Detox und rechts ein Mojito

Zum Mojito gibt es noch Minzsirup. Richtig gut



Ein Pfau will uns auch noch verabschieden

Gesättigt laufen wir noch ein bisschen die Straße entlang und freuen uns, dass der Tag doch noch so schön war. Ein Tag Marrakesch reicht aber auch und so haben wir alles richtig gemacht.


In der Zeit wo ich schreibe, hat Jule die wichtigste Aufgabe, mit der ich zum Glück nicht zu tun haben darf. Genau das ganze Zeug in zwei Koffern und Rucksäcken zu verstauen und darauf aufpassen, dass es mit dem Gewicht hinhaut.
Irgendwie schafft sie es mit Bravour.
Da im Internet steht, dass man ordentlich Zeit beim Flughafen einplanen soll, stehen wir morgen wieder sehr zeit auf, damit wir um 6 Uhr da sind und um kurz nach 10 Uhr startet unser Flieger - hoffentlich mit uns.
Gefahrene Kilometer: 201
Comments