Tag 17 - Charlotte Harbor State Park
- Tobi
- 9. März
- 4 Min. Lesezeit
Sonntag, der 30. März 2025
Nun steht unsere letzte Woche an und wir haben noch einiges vor.
Wenn mein Plan aufgehen soll, müssen wir heute einiges fahren, doch es gibt auf dem Weg noch ein paar schöne Sachen zu sehen.
Heute schlafen wir ein bisschen länger als sonst und trödeln. Muss ja auch mal sein.
Danach steuern wir den Charlotte Harbor Preserve State Park an.
Leider ist an den Wochenenden geschlossen, aber die Trails sind trotzdem zugänglich. Mehr wollen wir ja nicht.
Drei Trails wollen wir, mit einer Gesamtlänge von 4 Meilen, heute ablaufen.

Alle Wege sind schöne Loops und voller Tatendrang stürzen wir uns zum Eagle Point Trail.
Da wir ganz alleine sind in dem Park, macht sich Jule sorgen, was passieren wird, wenn wir einen Alligator treffen.
Können wir dann entscheiden, wenn es so weit ist und los geht es.
Der Weg ist einfach zu belaufen und führt wieder durch einen tollen Palmenwald entlang.
Da es aber gestern geregnet hat, ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass wir schon nach paar Metern kleben.
Auf der Hälfte des Weges ist die Brücke gesperrt. Jule möchte am liebsten zurück, doch ich kann sie überzeugen darüber zu klettern und die kurze Brücke zu bewältigen.
Der Trail war schön, aber sehr eintönig und wir haben außer paar mini Geckos keine weiteren Tiere gesehen.






Angekommen am Anfangspunkt gibt es eine kurze Essenspause und dabei können wir noch einen Krebs angucken.


Der Three Lakes Trail ist unser Nächster und es wird immer schwüler.
Die Moskitos freuen sich anscheinend auch auf Frischfleich und so lassen sie uns keine ruhige Sekunde.
Diese Viecher nimmt Jule als ausrede, um mich die ganze Zeit zu schlagen.
Auch wenn sie bei 20 Versuchen mal eine erwischt, macht sie immer weiter. Ich glaube ihr macht das richtig Spaß.
Der Weg ist sehr schön und führt größtenteils über Stege. Nebenan ist immer ein Sumpf oder ein See. Leider sehen wir auch hier keine Tiere.
Bis ich kurz vor Schluss bei einer Trinkpause was langes schwarzes in einem Busch sehe.
Ja wie cool ist das denn? Es ist eine Schlange. Es kommt sogar noch besser, daneben liegt noch eine auf dem Boden.
Jule ist vorsichtshalber schon mal 500 Meter weiter gesprintet und ich gucke mir die Tiere in ruhe und von nahen an. Irgendwie sind sie schon toll.
Nur dafür hat sich der Park schon gelohnt.
Da wir aber so kleben, machen wir den dritten Trail nicht und laufen zurück zum Auto.
Uns kommen immer mehr Menschen entgegen und der Parkplatz vor den verschlossenen Toren ist schon sehr gut gefüllt.
Ein toller Park den man sich ruhig angucken kann, wenn man in der Nähe ist. Aber Moskitospray nicht vergessen.
Nun müssen wir wieder Richtung Miami. Da uns noch so warm ist, haben wir Lust am Strand baden zu gehen.
Die ersten 1,5 Stunden fahrt führen uns an einen tollen Fluss entlang, der nicht schöner sein könnte.
Mal ist er komplett mit Seerosen oder anderen Seeblumen bedeckt und manchmal super klar und ringsherum sind Palmen. So macht Auto fahren spaß.
Doch dann gibt es einen Fahrerwechsel und genau mit dem Motorstarten von Jule, fängt es an zu regnen. Das war ja so klar.
Auf der Fahrt buche ich noch zwei Touren (es können ja nicht alle ein Reinfall hier werden).
Da uns das liebe Finanzamt sich auch sehr beeilt hat unsere Steuererklärung zu überweisen, haben wir noch mehr Urlaubsbudget und buchen die zwei Touren (wir hoffen, dass wir diesmal nicht enttäuscht werden)
Bis Miami hört es nicht auf zu regnen und durch den starken Regenfall dürfen große Fahrzeuge nicht die Brücke zu West Palm Beach überqueren.
Der freundliche Polizist sagt uns wie wir anders fahren können.
Nach einem kurze Brainstorming, entscheiden wir uns die Strände nicht anzugucken und weiter zu fahren.
Da Jule aber nur schlechtes Wetter mit sich bringt, fahre ich weiter und die Sonne kommt raus.
Siehste, sage ich zu Jule und veräpple sie ein bisschen, was mir später natürlich sehr auf die Füße fallen wird.
Da der Sprit in Florida bis jetzt so teuer ist (3 $ im Schnitt) suche ich im Internet noch die einzige, preiswerte Tankstelle.
Sie ist eine Stunde entfernt und genau bei der Hälfte fängt es an, richtig doll zu regnen. Die Sicht wird immer schlimmer und die Feuerwehr und Polizei haben ordentlich zu tun, überschwemmte Straße zu sperren.
So brauchen wir insgesamt 1,5 Stunden und müssen direkt an der Tankstelle durch riesen Pfützen fahren. Zum Glück haben wir so ein hohes Auto.


Der Sprit kostet 2,68 $ und ist im Schnitt 40 Cent billiger als alle anderen hier in Miami.
Dementsprechend kann ich nur 75 $ Tanken. So muss ich diesen Spaß zwei Mal wiederholen.
Egal, nach 50 Galeonen sind wir wieder voll und können uns Richtung Key West begeben.
Da die Everglades direkt auf dem Weg liegen, wollen wir hier noch einen kurzen Stopover machen.
Doch ich habe nicht mit dem Wetter gerechnet und Google anscheinend auch nicht.
Nach 10 Minuten fängt es wieder richtig stark an zu regnen und wir fahren immer weiter rein.
Es kommt dann soweit, dass wir 20 Minuten mit Warnblinkanlage fahren müssen, da man sonst einfach nichts mehr sieht. Die Sicht ist so schlecht, dass viele am Seitenrand stehen bleiben.
Die Spuren füllen sich immer mehr mit Wasser und besonders die kleinen Autos haben ordentlich zu tun mit dem Aquaplaning.
Neben, hinter und vor uns schlagen die Blitze wie verrückt irgendwo ein. Es ist der absolute Wahnsinn und noch nie bin ich bei so einem Wetter gefahren.
Es wird immer doller (wir dachten, dass es gar nicht mehr geht). Die Fahrspuren kann man nicht mehr sehen, aber da alle genügend Abstand halten und mit Warnblink fahren, klappt es irgendwie und alle sind nach dieser verrückten halben Stunde froh, es endlich geschafft zu haben.
Nun fahren wir im Sonnenschein weiter und können einen tollen Regenbogen genießen.

Irgendwann kommen wir dann an den Everglades an. Da nicht mehr viel Zeit ist, um den einen schönen Trail entlangzulaufen, nutzen wir noch das tolle Angebot. Wir Dumpen und füllen unser Frischwasser auf.
Am Visitor Center grillen wir noch und füllen unsere Trinkwasservorräte auf.
Wofür so ein Nationalpark gut ist.
Wir fahren noch auf die Insel zu Key West und schlafen in der Nähe von unserer Tour morgen.
Ein aufregender Tag und Jule zählt gerade ihre Mückenstiche und ist schon bei 38 (hätte sie sich mal lieber selber gehauen).
Gefahrene Meilen: 370
davon Jule: 63
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