Tag 19 - Fahrradtour durch die Everglades
- Tobi
- 6. März
- 3 Min. Lesezeit
Dienstag, der 1. April 2025
Ich werde heute über meinen Schatten springen und diese doofen Fahrräder, die wir am zweiten Tag bei den Everglades gesehen und verabscheut haben, mieten.
Da Key West ja ein kompletter Reinfall war, haben wir nun einen Tag mehr als geplant zu Verfügung. Was gibt es dann besseres, als eine schöne Fahrradtour?
Ich werde heute unsanft von Jule geweckt. Sie ist ausnahmsweise mal eher wach als ich und kitzelt mich (ich hole gleich die Voodoo Puppe raus).
Egal, dann kann ich entspannt den Bericht schreiben und danach verlassen wir diese komische Insel.
Unser erster Stopp ist aber Walmart. Hier wollen wir unsere (am ersten Tag gekauften) Campingstühle zurück geben. Da wir sie nicht einmal benutzt haben, wäre es ja schade um das Geld.
Unkompliziert wird mir das Geld zurücküberwiesen und wir können einkaufen gehen.
Gestern ist nämlich Jules Sonnenbrille kaputt gegangen und jetzt braucht sie natürlich eine neue.
Nach zwei Stunden suchen, hat sie endlich eine geeignete gefunden.
In der Zeit habe ich alles andere geholt und wir können zu Kasse. Kurz vor dem Bezahlen, ist sie sich wegen der Brille unsicher und möchte wieder zurück.
Nach diesem Nervenkitzel geht es zum Nationalpark.
Da wir uns hier schon auskennen, wissen wir genau wo wir parken müssen und laufen zielsicher zum Fahrradverleih.
6 Fahrräder sind noch da und für saubillige 52 $ leihen wir uns zwei aus.
Gleich muss ich feststellen, dass sie keine Gangschaltung, geschweige denn richtige Bremsen haben.
Für den Preis, bleiben diese Dinger eine Frechheit, aber wir haben es ja auch bezahlt, also eigentlich selber schuld.

Gleich zum Anfang sehen wir eine Schildkörte beim Sonnen und sind sofort motiviert weiter zu machen.



So süß und wieder darf ich sie nicht mitnehmen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Schrottesel, geht es langsam besser voran, wir sehen viele Alligatoren und sogar ein Babyalligator.
Schildkröten und ein paar Vögel kommen auch immer zum Vorschein.
Da wir die Strecke irgendwann komplett alleine für uns haben, lasse ich Flyspy raus und schalte Follow Me ein.
Ein Lustiges Video, aber wie der Zufall es so will, liegt direkt am Fahrradweg ein Alligator rum.
Jule macht eine Vollbremsung und weiß nicht was sie machen soll. Ich sage ihr, dass weiterfahren die beste Option ist und zitternd macht sie es dann.




Kurz vor der Hälfte (ein Aussichtspunkt) sehen wir noch ganze 6 Babyalligatoren. Richtig cool, aber sie bewegen sich immer nur ganz kurz.




Völlig durchgeschwitzt kommen wir am Aussichtspunkt an. Endlich mal sitzen und das im Schatten. Beides hat auf den 12 Kilometern einfach gefehlt.
Hier trinken wir entspannt ein Bier und gucken den Raben beim Fressen suchen zu.


Nun qäulen wir uns da hoch und genießen die Aussicht. Leider sieht man keine Tiere.
Nun fahren wir die andere Strecke zurück und die wird so brutal werden. Zum Anfang sehen wir noch paar Tiere, doch die Sonnen brennt immer mehr und es gibt einfach keinen Schattenplatz oder eine Sitzmöglichkeit.
Wir haben uns vorgenommen, alle zwei Meilen (3,2 Kilometern) eine gute Trinkpause zu nehmen.

Doch ab jetzt kann Jule nicht mehr. Ihr Sonnenbrand wird immer doller und die Mückenstiche brennen wir verrückt.
Bei der nächsten Pause will sie nicht mehr weiter fahren und kämpft. Am liebsten würde sie das Fahrrad in den Sumpf schmeißen.



Doch danach will ich auch nicht mehr und alles tut weh und ich bin so nass.

Die Adler riechen auch schon frisches Fleisch, aber heute gibt es uns noch nicht zum essen.


Irgendwann haben wir es endlich geschafft, was für eine Qual, aber auch super schön.
Einzig die nicht vorhanden Sitzmöglichkeiten im Schatten sind zu bemängeln und natürlich auch der Preis. 10 $ für diese "Fahrräder" hätten mehr als gereicht.
Wir schmeißen die Teile in die Ecke und rennen zum Camper, die kalte Dusche schreit.
Das tat so gut und nach einer kurzen Pause, geht es uns wieder "Normal". Es brennt zwar alles, aber wir sind stolz auf uns.

Nun haben wir Hunger und Jule findet einen schönen Park, wo wir grillen können und uns ausruhen werden.
Ich werde Mais grillen und er schmeckt super.


Ein würdiger Abschluss, für einen anstrengenden Tag.
Gefahrene Meilen: 137
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