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Tag 2: San Francisco - Highway 1 - Santa Maria

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 21. Sept. 2018
  • 4 Min. Lesezeit


Kurz nach 5 Uhr sind wir wach und voller Vorfreude machen wir uns fertig, essen Frühstück und packen unsere sieben Sachen.

Nach dem Auschecken gehen wir zum Auto und wundern uns, warum es nicht aufgehen will.

Zwei Minuten rätseln wir wieso, bis Jule feststellt, dass irgendein Idiot die hintere Scheibe eingeschlagen hat. Große Klasse.

Vorbeigehende Leute gucken uns bemitleidend an und meinten, dass passiert momentan öfter. Ist ungefähr zu vergleichen, als in Berlin jeden Tag ein paar Autos brannten.

Ich rufe die Notfallnummer von der Autovermietung an. Nachdem ich mit größter Mühe die Ansage am Telefon anhöre und gefühlt 40 Mal die 1 drücke, komme ich einfach nicht weiter. Auch der Versuch bei der Polizei anzurufen, stellt sich als sehr schwierig raus. Die Dame an der anderen Leitung spricht so schnell und durch den Verkehr neben an, verstehe ich kein Wort. Als ich meinte, dass ich ein Tourist aus Deutschland bin und gerade Schwierigkeiten habe sie zu verstehen, legt sie einfach auf. Vielen Dank.

Ich Frage einen Einheimischen, ob ich für mich dort anrufen könnte.

Der nette Mann versucht erst einmal bei der Autovermietung anzurufen und drückt sogar paar Mal mehr als ich die 1. Er verzweifelt auch, bis nach 25 Minuten wundersamerweise jemand antwortet. Weitere 20 Minuten später wissen wir, dass wir die Polizei anrufen sollen und dann einfach zum Flughafen fahren und das Auto umzutauschen.

Der Mann ruft also bei der Polizei an und selbst dort dauert es ewig. Als sie gehört haben, dass nichts geklaut worden ist, meinten sie, es kann 3 bis 4 Stunden dauern bis jemand da ist. Genial. Aber sie geben uns eine Nummer wo wir alles am Telefon klären können, dies dauert ca. 20 Minuten und danach schicken sie mir den Bericht sofort per Mail.

Gesagt getan. Nie im Leben hätte ich den undeutlich sprechenden Mann am Telefon verstanden.

Der Held des Tages hat auch Schwierigkeiten, aber lässt sich nicht beirren und gibt alle Daten weiter, so dass wir wirklich nach 20 Minuten fertig sind. Jetzt will er aber schnell gehen, er wollte eigentlich schon seit 30 Minuten woanders sein. Als ich ihm 20 Dollar geben wollte, lehnte er dies ab und meinte nur, dass das doch selbstverständlich ist und wenn er in Berlin ein Problem haben sollte, ruft er uns an und wir helfen ihn. Da würde ich sogar aus Rostock kommen, nur um ihm zu helfen. Vielen Dank an solche netten Menschen.

Mit Wut im Bauch geht es also Richtung Flughafen. Macht natürlich unsere Tagesplanung kaputt, aber zum Glück ist es nicht unser Auto und die Vollkasko Versicherung ohne Selbstbeteiligung muss sich ja mal lohnen.

Vorher fahren wir aber noch in der Lombard Street vorbei. Wir fahren nicht runter, aber sie sieht von oben und besonders von unten beeindruckend aus. Die Autos quälen sich da runter zu fahren. Sei es wegen den engen Kurven oder wegen den Touristen die bis kurz bevor das Auto da ist, genau davor auf der Straße stehen bleiben, um Fotos zu machen.

25 Minuten später sind wir wieder bei unserer Autovermietung. Hier hatten wir die Hoffnung, dass wir das in einer halben Stunde über die Bühne bekommen.

Am Schalter erzählte ich ihr kurz was passiert ist und die Dame am Tresen sagt einfach okay, tippt fünf Minuten am Computer und schwupps - haben wir schon unser neues Auto. WOW - diesmal ist es ein weißer Jeep. Er ist zwar ein bisschen kleiner als unser Toyota, aber vom Fahren um einiges besser und moderner. Er koppelt sich sogar mit dem iPhone, wodurch das Navigieren besser klappt.

Jetzt aber los zum Highway 1.

Die ersten 100 Meilen sind atemberaubend. Wir sagen zwar immer wieder, dass die Natur genial ist und man seines Gleichen sucht, aber das hier grenzt doch sehr an Island und toppt es sogar ein bisschen. Einfach genial.

Der Highway gibt wirklich alles wieder, was wir erwartet haben, sogar ein bisschen mehr. Ab jetzt ist der ganze Ärger auch schon wieder vergessen und der Urlaub kann aufs Neue richtig beginnen.

Jeder Strand ist sehr gut gefüllt. Wer hier nicht surft ist glaube ich sowas von raus. Es bietet sich aber auch an. Wir können uns gar nicht satt sehen. Bis auf einmal die Polizei den Weg versperrt. Bis Santa Cruz ist der Highway 1 gesperrt. Na Klasse.

Heißt für uns also 20 Meilen bis zur nächsten Ausfahrt zurückzufahren und einen Umweg von noch 80 Meilen zu nehmen.

Der Weg ist zwar wunderschön und wir genießen jeden Augenblick, aber uns fehlen auf einmal über drei Stunden.

Die pure Natur macht aber alles wieder weg und wir sind dann endlich im Walmart. Hier wollen wir uns mit Campingsachen eindecken.

Die Auswahl ist riesig, aber weit und breit kein Gasgrill... Das wichtigste fehlt natürlich. Also holen wir hier nur Essen und Trinken und kaufen spätere bei einem anderen Walmart die wichtigen Dinge wie Gasgrill oder Schlafsäcke.

Hier gibt es wirklich alles in diesen Packungen, vergeblich suchen wir doch kleine Packungen, aber diese sind Mangelware. Die Preise sind aber mehr als fair. So ein Ding will ich in Deutschland auch haben, genau wie der Straßen bzw. das Verkehrssystem. Mir gefällt das richtig gut.

Nach einer kurzen Stärkung geht es weiter auf den Highway 1 bis zum Pfeifer Big Sur Stadtpark.

Wir halten gefühlt alle 3 Meilen an, weil die Aussicht einfach zu schön ist. Wir kommen ins Schwärmen und wollen hier nicht mehr weg. Wir glauben wir bleiben hier.

Bei unseren großzügigen Pausen sehen wir Seeotter, lebensmüde Eichhörnchen und sogar Elche. Herrlich.

Wir fahren durch den Big Sur und die Strecke ist der Wahnsinn. Jule bekommt schon wunder Finger vom Fotos schießen.

Gigantische Bäume und im Hintergrund der Ozean und viele Berge.

Jetzt müssen wir aber noch einmal 130 Meilen zum Hotel fahren. Das ist leider genau die Zeit, die uns durch den Umweg verloren ging. Aber Weinen bringt nichts.

Ziel ist am Robbenstrand den Sonnenuntergang zu genießen und wie geplant schaffe ich die 60 Meilen bis dahin genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir steigen aus und ein paar Minuten später verschwindet die Sonne hinter einer Klippe. Super.

Wir gucken uns noch eine Weile die Robben an. Sehr lustig mit anzusehen und wir machen bis zum Ende unserer Akkus Videos und Bilder.

Ich bin langsam aber sicher K.O. und gönne mir ein Bier. Heißt im Umkehrschluss Jule darf die letzten 70 Meilen fahren.

Im Hotel angekommen (22 Uhr) fallen wir erschöpft ins Bett und schreiben noch ein bisschen am Handy, bis spätestens um kurz nach 23 Uhr die Augen zufallen.

Ein Tag der hätte besser laufen können, aber der Highway 1 hat alles wieder vergessen gemacht. Mit noch mehr Vorfreude auf die kommenden Nationalparks geht es morgen erst einmal nach Hollywood zu den Universal-Studios.

gefahrene Kilometer: 607







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