top of page

Tag 3 Kapstadt – Kap Algulhas

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 13. Juni 2019
  • 5 Min. Lesezeit

Als ich kurz vor halb sieben wach werde, muss ich feststellen, dass wir keinen Strom haben. In der ganzen Straße scheint kein Strom zu sein. Mein erster Gedanken ist, Mist wie machen die denn dann mein Ei zum Frühstück, aber schlimmer ist es, kein Internet zu haben.

Naja was soll’s und wir begeben uns zum Frühstückstisch und provisorisch mit Kerzen haben sie doch noch geschafft es so gut wie möglich zuzubereiten. Sie entschuldigen sich, aber dafür können sie natürlich auch nichts, aber ich brauche mir keine Sorgen machen, unserer Omlett wird gemacht, da sie mit Gas kochen. So ist das schön.

Danach packen wir unsere Sachen und wir der Zufall das will, ist der Strom genau dann auch wieder da. Also noch ganz kurz via WhatsApp schreiben und es geht 8:20 Uhr los zum Tafelberg.

Das Wetter sieht auch sehr gut aus, so gut wie keine Wolke am Himmel und die Sonne geht gerade auf.

Kurz bevor wir den Berg hoch zu den Gondeln hoch fahren, halten wir noch am Strand an, um Geld zu holen (alle ATMs sind Out of service).


Hintern den Palmen ist ein wunderschöner Regenbogen der sein Ende im Wasser findet. Was für ein super Bild.

Jetzt also ohne Umwege nach oben. Das klappt natürlich nicht, weil die Aussicht und der Sonnenaufgang immer schöner werden.

Leider wird es von Meter zu Meter windiger und es fängt an zu regnen.

Als wir bei den Gondeln parken, Staunen wir erst einmal über diesen gigantischen Ausblick auf Kapstadt, bei uns scheint zwar keine Sonne (wir sind mitten in einer Regenwolke), aber die Sonne hinter dem Berg lässt die ganze Stadt erleuchten. Schon dafür hat sich dieser Weg hierher gelohnt. Kapstadt ist wirklich eine super schöne Stadt. Bis jetzt einer meiner Favoriten in Sachen Großstädte.

Am Eingang wird uns leider mitgeteilt, dass es heute, durch den Wind und der schlechten Aussicht geschlossen ist. Das wird die nächsten Tage auch so bleiben. Falls wir Tickets schon online gekauft haben, bekommen wir das Geld zurück.

Ein super Service und super freundlich, wie immer bis jetzt eigentlich. Sie raten uns auch von dem Wandern nach oben ab und wenn dann nur mit zwei erfahrenen Guids.

Wir genießen noch einmal diesen tollen Ausblick und stellen fest, dass hier so gut wie nichts auf Touristen gemacht ist. Keine 1000 Buden oder nervige Verkäufer. Alles sehr angenehm und diskret.

Unser Tagesziel lautet jetzt Kap Algulhas, 200 Kilometer von uns entfernt.

Es führt vorbei an die riesen Slums von Kapstadt, was wirklich sehr extrem aussieht.

Auf der Autobahn laufen die Menschen von den Slums eiskalt rüber, ohne Angst vor ihrem Leben zu haben. Wir gucken nur nach rechts und fragen uns, ob es ihnen wirklich egal ist oder ob die Brücke die darüber führt vllt um einiges gefährlicher ist, als über die Autobahn. Wir werden es nicht erfahren, aber solche Bilder zeigen uns doch immer wieder, wie lächerlich es doch ist, wenn welche wegen Armut in Deutschland weinen.

Die restliche Strecke führt uns durch wunderschöne Berge und Landschaften bis ans Ziel.


Alle 80 Kilometer gibt es eine kleine Ortschaft und danach nur wieder Natur. Ein bisschen wie USA , auch von den Straßen Verhältnissen her. Alles super bis jetzt.

Bevor wir den Nationalpark Algulhas erreichen, halten wir noch vorher am Strand an und bewundern die Flut.

Am Strand kommt auch ein bisschen die Sonne raus und wir sehen wunderschöne Muscheln ohne Ende. Es gibt sie in jeder Größe und Farbe. Ich meinte, wir können ja ein PAAR als Deko für das Badezimmer mitnehmen. Jule muss verstanden haben, wir kaufen uns einen 3. Koffer und hauen den mit Muscheln voll.´

Und wer durfte natürlich alle halten bzw einstecken, weil Jule ja beide Hände braucht? Richtig. ICH!

Vollgepackt quäle ich mich zum Auto und wir erreichen den Nationalpark.

Die Strecke geht zwar nur 5,2 Kilometer, aber es wird sich sehr lohnen.

Unser erster Stopp wird auch an einem Strand sein, wo hunderte Felsen aus dem Wasser gucken und dort die Wellen zerbrechen. Ein genialer Anblick. Auch hier wieder Muscheln (und wie der Zufall das will, auch Steine). Wir brauchen also noch einen 4. Koffer und das am 3. Tag.

Es macht einfach spaß hier lang zu laufen und zu klettern.

Als ich unsere „paar“ Mitbringsel ins Auto gelegt habe, war unser SUV tiefergelegt und weiter ging es zum südlichsten Punkt Afrikas.

Die Kulisse hat sich nicht großartig verändert (nicht das dies langweilig werden könnte), aber hier gibt es zwei Besonderheiten. Einmal ist vor dem Meer eine Landkarte von Südafrika mit einem Streifen längs und der eine quer.

Der Querstreifen zeigt einen an, wo der Äquator durch geht und der Längsstreifen zeigt an, dass hier der Atlantik und der Indische Ozean sich treffen und genau an dieser Stelle sind wie gerade.

Kurz vor dem Wasser ist ein Schild wo man auf beiden Ozeanen gleichzeitig sein kann. Zwei Zeitzonen auf einmal kann ja jeder, aber zwei Weltmeere? Ich habe ja schon beides, seit heute. Holger?


Spaß beiseite, ich fand das wirklich ziemlich toll und freute mich. Hab zwar keinen Unterschied gesehen oder gemerkt, aber für das Gefühl sehr schön.´

Leider geht es jetzt zum letzten Punkt, des doch sehr kurzen Nationalparks.

Dort ist ein altes Schiffswrack, die Meisho Maru 38, welche am 16. November 1982 durch einen Sturm hier gestrandet ist. Es wurde als Hinweis für die Schmuggler da gelassen, damit sie fern von dem Ort bleiben (sagt jedenfalls die Legende), ich denke er, sie waren zu faul es zu bergen und haben erkannt, dass es ein super Tourimagnet ist.

Es sieht jedenfalls sehr beeindruckend aus und macht das Panorama Perfekt.

Leider war es auch damit und wir fahren zurück und suchen schon Mal unsere Unterkunft, die ist auch sehr schnell gefunden. Aber wir checken noch nicht ein und fahren noch durch die Gegend und kaufen eine Kleinigkeit ein, bis wir uns entscheiden was essen zu gehen.

Leider haben viele Restaurants zu, da Moment absolute Nebensaison ist, was natürlich für uns den Vorteil hat, dass wir bei allen Sachen fast alleine und ungestört waren. Wir mussten uns bis jetzt nirgends durch boxen, um was zu sehen. Wenn Mal welche da sind, geht man sich nett aus dem Weg und wartet oder macht ein Foto von ihnen. Das ist natürlich sehr angenehm.

In einem der wenigen offenen Restaurants begeben wir uns und bestellen uns Bobotie (Nationalgericht, Hackbraten) und Strauß. Beides ist super lecker und nach der Hälfte tauschen wir. Dies machen wir bei unbekannten berichten fast immer, damit wir beide nicht das gleiche bestellen und wir so immer zwei neue Sachen probieren können. Ich fand den Hackbraten aber ein bisschen besser.´

Auch unsere Kellnerin war wirklich sehr gut. Sie war diskret, aber immer wieder interessiert und hilfsbereit, ohne auch nur ansatzweise zu nerven. So ist das Perfekt.

Jule wollte noch einen Nachtisch haben und fragte sie ganz lieb was es gibt. Sie sprach so schnell, das Jule einfach das erste nahm, was sich am besten angehört hat. Sie guckte zu mir und ich wollte nichts.

Also sie Jule ihr Eis mit einem heißen Schokomuffin gebracht hat, sagte sie zur ihr, dass es nur für sie ist und mir nichts abgeben darf und die beiden lachten. Okay, ich auch ein bisschen.

Saat und total begeistert von dem Essen und der Bedienung begeben wir uns nun in unser B&B.

Ein schönes kleines Zimmer, mit einem eigenen Bad und einem Meerblick vom Schlafzimmer oder der Terrasse aus. Wir vereinbaren noch, dass wir unser Frühstück um halb acht haben wollen und begeben uns nach einem kurzen Internetaufenthalt Richtung Meer, welches nur 1 Minute von uns entfernt ist.

Dort genießen wir noch, alles was man da genießen kann, bis es Dunkeln wird ( 18 Uhr).

Angekommen im Zimmer geht Jule Duschen und ich schreibe den Bericht. Jetzt gehe ich Duschen und wir gucken danach noch einen Film.

Morgen geht es Richtung Plettenberg Bay, 411 Kilometer entfernt mit vielen Highlights. Wir hoffen bei einem, dass wir die Ebbe richtig erwischen, aber da werdet ihr morgen mehr erfahren.

Gefahrene Kilometer: 260

Kommentare


bottom of page