Tag 3 Sächsische Schweiz
- Tobi
- 11. Okt. 2021
- 5 Min. Lesezeit
Nun steht unser letzter Tag hier an und wandern ist heute angesagt. Das Wetter soll relativ mild werden (9 Grad) und kein Regen. Okay, den hatten wir gestern auch nicht, außer einmal kurz Niesel.
Paar Minuten vor 8 Uhr sind wir am Frühstücksbuffet und ich habe mich schon auf die Burritos gefreut. Leider gab es sie nicht, sondern "nur" leckere Würste und anstatt Rührei - Spiegelei. Damit kann man immer noch sehr gut leben und dafür heute kleine belegte Schrippen und Tortillas mit Con Carne. Alles hat wieder sehr gut geschmeckt und fit für unseren Tag gemacht.


Jetzt aber keine Zeit verlieren und unser Ziel ansteuern - das Prebischtor.
Dies ist das größte natürliche Sandsteintor Europas.
Wir sind gespannt. In der USA haben wie solche Tore (oder auch Arches genannt) viele gesehen und waren jedes Mal begeistert.
Um 9:20 Uhr erreichen wir den Parkplatz und ich werde schon ein bisschen sauer. Er ist nämlich 1,6 Kilometer vom eigentlichen Wanderweg entfernt und eine andere Parkmöglichkeit gibt es nicht.
Wer jetzt denkt, dass wir einen schönen Weg haben täuscht sich. Es geht auf einer 80er Landstraße nur Bergauf. Ziemlich schlecht organisiert und ich will gar nicht wissen, was in der Saison hier los sein muss.

Am eigentlichen Ziel angekommen, zeigt uns einen Weg von 30 Minuten an. Als wir oben waren, habe ich mir geschworen dem Schild einen tritt zu geben oder die Zeit mit einem Stift zu ändern.
Die ersten Wege waren schon sehr anspruchsvoll und natürlich alles Bergauf - macht ja sonst kein Spaß.



Aber sie werden immer besser und die Farben wirken sehr intensiv. Wie schön das Laub auch aussieht, es ist höllisch glatt und da drunter verstecken sind auch gerne gemeine Wurzeln oder Steinen.



Die ganze Strecke geht nur Bergauf. Nicht ein Teil der mal geradeaus oder runter geht. Aber es ist noch früh am morgen und wir sind fit und laufen es bis zum ersten Hinweisschild sehr gut durch.
Wir freuten uns schon als wir gesehen haben, dass es nur noch paar Meter sind:

Voller Freude es fast geschafft zu haben rennen wir die 200 Meter um dann geschockt vor dem nächsten Berg zu stehen und unsere nächste Hürde zu sehen:

Also die 500 Meter müssen Luftlinie sein und nicht die zu laufende Strecke.
Hilft ja alles nicht und wir erklimmen die nächsten Hürden und sehen zum ersten Mal das Tor. Es sieht schon ziemlich gut aus und gleich haben wir es auch geschafft. Wir schwören uns oben im Kiosk erst einmal ein Bier zu trinken. Haben wir auch mehr als verdient.
10:25 Uhr erreichen wir das Ziel und stellen erfreut fest, dass die Kasse um die Uhrzeit noch nicht besetzt ist und wir so 8 € sparen. Noch sind auch nicht viele hier (genau 6 Leute) und so ist es sehr entspannt hier.


Jule wollte dann doch eher eine heiße Schokolade haben. Auch hier sind die Preise sehr Fair. 4 € für beide Getränke.
Erholt erkunden wir jetzt die Anlage und es geht natürlich noch weiter nach oben. Aber die Aussicht dort ist wirklich der Wahnsinn und wir haben relativ viel Glück. Auf der rechten Seite sieht der Nebel immer mehr zu, sodass man fast nichts mehr sieht.

Es geht sehr weit und steil nach oben.









Sieht fast wie im Yellowstone aus. Dort waren auch überall Rauchwolken von den Geysiren.



Es war alles sehr schön gemacht und die Aussicht war traumhaft. Es hat sich trotz der Anstrengung gelohnt. Trotzdem regt mich das mit dem Parkplatz auf.
11:30 Uhr treten wir den Rückweg an und rennen ohne Stopps nach unten. Ich will gucken ob so die 30 Minuten realistisch sind.
Uns kommen sehr viele entgegen und das ist immer schön, die kaputten Gesichter zu sehen und wir total erholt springen von einem Stein zum anderen. Dazu kommt noch, dass wir uns da oben mit keinem was Teilen mussten oder 100 Menschen im Tor standen. So war unser Blick und die Fotos perfekt.
Für Mitte November fand ich es schon sehr voll. Ich habe mitgezählt: Es waren 219 Menschen, 6 Hunde, 32 Sachsen und 7 Holländer.
Unten angekommen ging mein erster Blick zu Uhr. 33 Minuten. Also selbst nur Berg runter und einen sehr flotten schritt schafft man es nicht. Eigentlich will ich dem Schild einen tritt verpassen, doch möchte ich die noch gut gelaunten Gesichter von den Neuankömmlingen nicht zerstören. Freuen sie sich doch sehr, dass es doch nur "30 Minuten" zu wandern sind. Wenn sie wüssten...
Aber leider war es noch nicht geschafft und wir mussten wieder diesen verfluchten Landstraßenweg bis zum Parkplatz ankommen.
Nach einer Mandarinenpause erreichen wir nach genau 3 Stunden unser Auto und es ist schon mollig warm.
Wir versuchen jetzt noch einmal unseren Nebelpunkt von gestern - Panska skala.
Und wie gestern - es wird von Kilometer zu Kilometer im klarer, bis auf die letzten 4.
Schon wieder traurig machen wir uns im Auto einen Plan, wohin es jetzt geht und siehe da - es wird immer klarer bei uns. Also jetzt schnell raus und genießen.
Wir haben sehr viel Glück. Für genau 5 Minuten ist der Nebel fast weg und wir können alles sehen. So schnell wie er weg war, ist er auch wieder da und wir laufen nichts sehend zurück zum Auto.





Völlig froh dieses Naturwunder gesehen zu haben steuern wir eine kleine Stadt (Jungbunzlau) an. Sie liegt 50 Kilometer entfernt.
Über Landstraße (90 Km/h sind nervend) erreichen wir unseren ersten Stopp - Michalovice Castle. Ein bisschen Schottland muss ja auch sein, denken wir uns.
Von unten sehr es schon einmal sehr gut aus. Doch oben angekommen ist es nicht besonders. Die Aussicht ist okay. Zum Glück ist der Eintritt ab November frei. 4 € für uns beide wäre es nicht wert gewesen.


Vorbei an einem schönen breiten Wasserfall kommen wir zum Parkplatz von Castle ruins zviretice an.
Auf den Bildern sah es schon richtig gut aus, doch wir wollen nicht mehr nach oben wandern. Die Beine tun schon weg und so genießen wir von unten die Aussicht.
Die Altstadt ist wie ausgestorben, sodass wir hier nur paar Bilder vom Springbrunnen (leider ist kein Wasser mehr drin) machen und wir dann wieder den nach Hause weg auf uns nehmen.






17:00 Uhr erreichen wir das Restaurant "Fabrik". Gute Bewertungen und schöne Bilder haben uns hier her geführt.
Es ist sehr kalt hier drin (am Kamin gab es keinen Platz mehr) und leider nicht so schön rustikal wie gestern.
Auf das Essen mussten wir 43! Minuten warten. Als wir ausgetrunken haben, wollte ich bezahlen gehen und in ein anderes Lokal gehen.
Doch genau kam er da mit unserem Essen. Vom Aussehen war es sehr gut und vom Geschmack nur gut.



Im Hotel angekommen gehen wir erst einmal warm duschen und erholen jetzt unsere erschöpften Körper. Es war ein sehr schöner Tag mit vielen tollen Aussichten. Es hat sich alles gelohnt.
Morgen geht es nach dem Frühstück nach Hause, aber mit zwei Umwegen, damit wir am aller letzten Tag von unserem verlängertem Wochenende noch was geniales sehen können und hoffen auf unsere geliebte Sonne und meinen Petrus (wenn du das schaffst, bekommst du eine Flasche Whisky).
Gefahrene Kilometer: 217
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