Tag 3 - Wadi Bani Khalid
- Tobi
- 2. Dez. 2022
- 8 Min. Lesezeit
Es tut mir jetzt schon leid, mitzuteilen, dass Wadi Rum nicht mehr auf dem 1. Platz meiner Lieblingsorte ist.
Die Führung hat er heute leider verloren, aber wieder an ein Wadi an der Spitze, nämlich das Wadi Bani Khalid.
Was wir heute sehen, erleben und bewundern dürfen, hat meine Erwartungen jetzt schon komplett übertroffen. Das es so toll sein wird, davon hätte ich nicht mal geträumt.
Aber fangen wir von vorne an:
Heute müssen wir früh aufstehen (5 Uhr), damit so früh wie möglich an unserem Ziel sind und es ganz alleine für uns haben.
Mein Plan ist, dass wir pünktlich um 6 Uhr los fahren und mit vielen Fotostopps 8:30 Uhr am Parkplatz von Wadi Bani Khalid sind und pünktlich zu Eröffnung noch keine Menschenmassen um uns habe.
Jule will nicht so wirklich aufstehen und hat sich ein bisschen Licht und Wasser empfindlich, aber anders wird das nichts.
5:51 Uhr sind wir im Auto, es sind angenehme 24 Grad, doch das wird sich schnell ändern, den wir sehen die Sonne aufgehen.


Unser erstes Ziel ist erst einmal eine Tankstelle, bevor wir mitten in den Bergen keine finden (diese Sorge ist im nachhinein unbegründet, aber hätten wir nicht getankt, wäre bestimmt keine gekommen).
Für 0,63 €/Liter Super (nein, ich habe keine 1 oder 2 mit der 0 verwechselt) tanken wir mit einem breiten Grinsen voll. So macht das spaß.
Hier holen wir auch in einem der vielen Coffeshops unser Frühstück. Zwei Chicken Sandwiches und zwei Eier Sandwiches. Jule holt sich beim Drive In Kaffee laden einen Nuttelalatte und einen Cappuccino.
Eine coole Sache, die Einheimischen steigen gar nicht aus, sie hupen kurz und schon kommt ein Mitarbeiter und nimmt die Bestellung auf, so auch bei den Coffeshops. Nach kurzer sind bringen sie dir das Essen/Trinken zum Auto und dort wird bezahlt. Es ist egal, wo das Auto steht.
Als ich mit dem Essen kam, hat Jule ihre zwei Kaffees auch schon bekommen uns ist schlichtweg begeistert, was der Verkäufer mit der Milch gemacht hat.
Es schmeckt alles sehr gut und auch sehr Preiswert. Insgesamt haben wir 6 € bezahlt.




Das Meisterwerk
Weiter geht es und die Strecke führt erst einmal 53 Kilometer auf der R27, die gerade neu gebaut wurde bzw. ein kleiner Abschnitt noch neu gebaut wird. 3 Spurig auf jeder Seite, obwohl nicht so viel verkehr ist, wer weiß mit was sie alles noch rechnen. Aber die Straßen haben allgemein ein super Zustand und dies war heute auch unsere erste Baustelle die wir hier gesehen haben.
Hier erkennen wir leider auch kaum die Umgebung, weil die Sonnenstrahlen so hell sind, dass es wie Nebel aussieht. Zum Glück ist das momentan der Fall, sonst wären wir niemals pünktlich angekommen, wie wir auf der Rücktour feststellen.
Nach der R27 sind wir schon fast in der Mitte des Landes und es geht in die Berge. Es macht viel spaß hier langzufahren und die verschiedensten Farben der Steine zu bestaunen.
Es wird immer grüner, aber kein Wasser und hier soll als der Wadi sein?
Wir erreichen den Parkplatz und großartig beworben mit einem Schild oder sowas ist der Weg nicht. Egal, wir parken auf den komplett leeren Parkplatz und wandern den tollen und einfachen Weg entlang. Es wird immer grüner und wir sehen auch schon ein bisschen Wasser.



8:28 Uhr erreichen wir das Ende des Weges. Das nennt man Zeitplanung.
Was uns dann am Ende des Weges erwarten sollte, verschlägt uns den Atem, ein "Pool" nach dem anderen. Die ganze Anlage ist dazu noch so schön gemacht, das Wasser ist so klar, für können fast bis zum Boden gucken, die Fische sagen uns auch einzeln Hallo und dazu spiegelt sich im Wasser alles. Genial.







Und ich darf die Drohne nicht hier her mit nehmen. Das ist so schade. Was hätte ich da für Videos machen können, dann halt mit der Gopro.
Wer jetzt denkt, dass war es schon, der hat sich aber weit schnitten. Jetzt wird schön und abenteuerlicher zu gleich.
Es gibt nämlich noch eine Höhle zu der man Wandern kann, dort drin soll auch ein Pool mit Wasserfall sein, sagt uns ein Mitarbeiter und fragt ob er uns hinführen soll. Wir sagen ja und machen damit alles Goldrichtig.
Er meinte auch, dass wir schön viel Zeit haben, den die Tourimassen kommen so ab um 10 Uhr und wir brauchen ungefähr auch so lange, bis wir wieder zurück sind.
Das erste Viertel des Weges ist sehr human, viele Treppen und super Aussichten auf die Verengung des Flusses.








Jetzt müssen wir aber über die glatten weißen Steine und durch das flache Wasser laufen. Es ist sehr aufregend und macht spaß. Bis zu diesem Teil, war davor für jedes Alter zu bewältigen.
Aber diesem Punkt, fehlen leider auch die Fotos, dafür unzählige tolle Videos mit der Gopro gemacht.
Aufeinmal geht es nach 3/4 des Weges nicht mehr weiter und er zeigt auf ein kleines Loch (ist das sein Ernst?)

Es ist sein Ernst. Wir sind war nicht die größten, doch das wird spannend. Unser Guid geht vor und ist auch extrem super und hilfsbereit. Im Krebsgang machen laufen wir immer weiter ins Innere der Höhe. An zwei Stellen kann man stehen (max. 2 Meter hoch) und kurz seinen Rücken schonen und die Fledermäuse, die zwei Zentimeter neben unseren Köpfen hängen bewundern.
Wir hören nach einer Weile schon das rauschen vom Wasserfall und sind wieder kurz motiviert, doch als er uns das nächste Loch zeigt, ist es für uns vorbei. Wir können nicht mehr, es ist so warm und drückend, es herrscht kaum mehr Luft (gefühlt jedenfalls), dazu ist der Weg rutschig und der Rücken tut weh. Mit bedauern müssen wir den Rückweg antreten und unser Guide geht mit seiner Taschenlampe wieder vor uns zeigt uns alle gefährlichen Stellen.
Draußen angekommen wringe ich erst einmal meine ganzen Sachen aus. Ich bin so nass, als ob ich gerade im Platzregen gestanden habe.
Unser 1,5 Liter Wasser werden weggext. Da tat gut und wir laufen zu den Pools zurück und wollen nur noch ins Wasser rein und uns abkühlen. Wir wussten schon, warum wir das danach machen wollten.
Wir verabschieden uns noch von unserem Guide und bedanken uns mit einem Trinkgeld. Er hat von vorne rein nichts gesagt, wegen eines Preises und hatte auch nicht die Anstalten gemacht, was haben zu wollen. Eine wirklich super Arbeit von ihm und die würdigen wir gerne mit Geld, erst recht, wenn man bedenkt, dass dieser Wadi kostenlos ist. Der Wahnsinn.
In der Zeit wo sich Jule umzieht, lasse ich meine Füße schon mal in das Wasser und gleich kommen die kleinen Fische an, die einen an den Füßen knabbern, auch hierfür muss man im Spa viel Geld bezahlen.

Als Jule wieder kam, wollte sie gleich rein ins Wasser. Ich warne sie noch, dass der Eingang extrem rutschig ist und sie sich an den Felsen festhalten soll. Aber warum auch auf ihren Mann hören und schwupps lag sie mit ihrem Po auf den Steinen. Zum Glück ist nichts passiert, aber hätte sie mal gehört.
Danach hörte sie auf mich und konnte sich in ruhe Abkühlen. Es war eine super Erfrischung hat viel spaß gemacht, gerade mit dieser Umgebung ein Traum

Zum trocknen, wollte Jule auch ihre Füße ins das Wasser stecken und sich anbeißen lassen, doch sie hielt es keine Minute aus. Es kitzelt sagt sie und ich erinnere mich, wie Zonk und ich das in Mexiko gemacht haben und die ersten 10 Minuten die Füße immer rausgezogen haben, weil es so gekitzelt hat.
Auf einmal hören wir ganze viel Gerede und es kommen die Tourimassen an. Es ist kurz nach 10 Uhr. Unser Guide hatte recht. Wir waren bis jetzt wirklich komplett alleine in diesem Areal, außer die Mitarbeiter vom Restaurant.
Darunter natürlich eine 10 köpfige Gruppe Sachen, wie soll es auch anders sein?
Wir genießen noch die Aussicht und nach zwei Stunden treten wir den Rückweg an. Es war so wunderschön. Ich komme immer noch nicht über das gesehene Weg, die Bilder geben nicht mal ansatzweise wieder, wie toll dieser Ort ist.
Im Auto zeigt uns das Thermometer (obwohl wir im Schatten standen) 37°C an.
Nach 10 Minuten erreichen wir einen kleinen Kiosk und holen uns erst einmal zwei eiskalte Pepsi. Das haben wir nach so viel Wasser und schwitzen gebraucht.
Der Rückweg führt über die gleiche Strecke wie vorhin, nur das uns jetzt ein Touribus nach dem anderen Entgegen kommen. Alles richtig gemacht.

Unterwegs immer wieder aufpassen auf die Ziegen

Kühe müssen nicht laufen, sie haben ihren eigenen Bus.
Als wir wieder unten sind und auf die R27 fahren wollen, fallen uns ganze viele Sanddünen auf (wo waren die vorhin und wie kommen die genau hierher?).
Ich fuhr also eine kurze Schleife und hielt kurz vor unserer Auffahrt an und wir konnten unzählige Kamele bewundern, die Hunger hatten.






Wir können nicht aufhören Fotos und Videos zu machen und sie gehören niemanden und machen was sie wollen.
Irgendwann wurde es nur zu warm an dieser Stelle und wir fuhren die Auffahrt rauf, doch hatte ein Kamel damit ein Problem und versperrte uns kurz den Weg und verfolgte uns kurz. Zum Glück haben wir das auf Video festgehalten, glaubt uns doch sonst niemand.
Unser nächstes Ziel ist das turtle reserve ras al jinz. Zwar werden wir um diese Uhrzeit keine Chance haben, eine Schildkröte am Strand zu sehen (nur wenn es dunkel ist), aber wir wollen einfach mal die Gegend angucken.
Der Weg bis dahin ist wie immer sehr schön und es gibt einiges Sachen zu bewundern und auszusteigen.


sieht ja wie das von gestern aus


Es soll mal ein Stadttor werden, nur die Stadt fehlt dazu

Einfach mitten in der Wüste bei der Autobahn.

Eigentlich kein rankommen möglich, doch bei gar keinem Verkehr, kann man anhalten und kurz staunen
Die letzten 20 Kilometer führen direkt am Golf vom Oman entlang und ganze Zeit fallen uns Pavillons direkt am Strand auf. Die müssen wir uns natürlich angucken und was soll ich sagen? Der Wahnsinn, sowas geiles.
Jedes Pavillons hat seinen eigenen Bereich mit Spielplatz und wie soll es anders sein mit 2! Grills. Man ist das Geil.



Ob der gegessen oder einfach nur vom Meer angespült worden ist, kann ich leider nicht sagen
Angekommen am turtle reserve, fragen wir nach den Zeiten zur Beobachtung. Es gibt eine morgentour (4:30 Uhr) und eine Abendtour (18 Uhr). Abends kommen sie aus dem Wasser und legen am Strand ihre Eier und morgens sind sie damit fertig und gehen zurück ins Wasser und wenn man viel Glück hat, kann man die Babyschildkröten schlüpfen sehen).
Abends darf man keine Fotos machen, als wird es, wenn überhaupt die Morgentour, wäre so oder so unser Favorit gewesen. Vielleicht wollen wir das Übermorgen machen, buchen brauchen wir anscheinend nicht, weil momentan nicht so viele Touristen hier sind, aber vertrauenswürdig war die Nette Dame nicht wirklich.
In der Nähe ist ein öffentlicher Strand der zum Baden einlädt. Auf dem Weg dorthin verbrennt man seine Füße, es sind immer noch 37 °C und der Sand kocht gefühlt
Das hilft nur im Wasser liegen und entspannen.
Hier ist weit und breit kein Mensch, so kann ich auch mal das Shirt ausziehen.



Wieder ist das Wasser so klar und lädt zum Schnorcheln ein, die haben wir leider nicht dabei gehabt.
Jetzt wird es aber langsam Zeit für den Heimweg nach Sur, wir haben Hunger und hier in der Gegend (die andern kann ich ja noch nicht beurteilen) ist es so, dass erst alles aufgemacht wird, wenn die Sonnen untergeht.
Vorher ist in der Stadt Totentanz, aber was dann abgeht, ist der Wahnsinn.
Von allen Seiten werden wir angelächelt und angesprochen. "Salam aleikum" aus jeder Ecke.
Aber es wird Zeit für Essen und wie soll es anders sein? Kebab, diesmal Iraner Art. Ich liebe dieses Essen



Es war so lecker und wie Holger den Hummus in Jordanien bewertet hat, bewerte ich jetzt die Kebabs.
Dieser war Kategorie 2 (1 ist sehr gut), der gestern war 3 und der in Maskat war 1, vllt sogar 1+ (das werden wir noch in drei Wochen rausbekommen)
Aber selbst der gestern mit seiner 3 war genial.
Danach schlendern wir noch im traditional Souq rum.
Er ist sehr schön gemacht, doch werden hier nur Kleider für Frauen, schmuck und Parfüm verkauft. So sind natürlich auch nicht die Massen an Menschen, wie wir es aus Amman oder Aqaba kennen. Schade, aber Salala, Nizwa und Maskat sollen die besten Märkte haben. Zum Glück




Eingangshalle

Schön sind die Kleider ja schon
Auf dem Rückweg in unser Hotel, bestaunen wir von einem Aussichtsturm noch die wunderschön beleuchtete Morschee.


Was für ein toller Abschluss, von einem super Tag. Ich bin schon so angetan von diesem Land und hoffe der Wahnsinn (positiv) geht weiter und bin gespannt, wie wir das heute noch toppen können.
Jetzt schreit die Dusche und das Bett nach uns und morgen geht es wieder sehr früh raus.
Gefahrene Kilometer: 403
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