Tag 30 - Auf ein Wiedersehen Camper, Tschüss Alaska
- Tobi
- 3. Mai 2023
- 4 Min. Lesezeit
Viel zu früh sind wir wach. Obwohl der Wecker auf 7:30 Uhr gestellt ist, stehen wir 6 Uhr auf. Irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man weiß, dass man den Camper heute abgeben muss. Ist doch nicht so wie bei einem Mietwagen.
Wir frühstücken jeweils eines der leckeren Sandwiches und fahren danach zur Waschanlage.
Hier füllen wir das Frischwasser auf und dumpen. Unsere Black-Water-Anzeige spinnt seit der ersten Woche und wir hoffen, dass es trotzdem so übernommen wird.
Außer der Black-Water-Anzeige funktionieren alle anderen einwandfrei und dürfen nicht mehr benutzt werden.
Wir tanken noch ein bisschen nach, damit auch diese Anzeige stimmt und halten noch kurz bei einem Restaurant.


Davon wussten wir gar nichts und das werden wir zu Hause noch einmal genau besprechen müssen.
Langsam kommt nun die Stunde der Wahrheit. Werden sie bei der Übergabe etwas wegen des Steinschlags sagen oder etwas wegen der paar verlorenen Schrauben, die ich gestern beim Aufsetzen verloren habe?
Haben wir alles richtig sauber gemacht? Das sind immer diese ungewissen Fragen, die sich - zum Glück - als nicht so schlimm herausstellen werden.
Bei Cruise America werden wir gleich herzlich empfangen. Der Mann kontrolliert nur kurz die Stände, wirft einen flüchtigen Blick in den Camper und fertig.
Ich sage ihm noch, dass die Black-Water-Anzeige kaputt ist. Ja, ja, dass kennen wir. Aber leer ist er, oder?
Ja ist er und das wars auch. Den Rest interessiert niemanden und unsere Kaution wird nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der IT zurück überwiesen.
Traurig nehmen wir nun Abschied von unserem kleinen Dicken. Er hat uns nicht nur sehr zuverlässig über 11.000 Kilometer und durch 3 Zeitzonen gebracht, wir haben ihn auch nach 28 Tagen ins Herz geschlossen. Was für eine unglaubliche und unvergessliche Erfahrung. Vielen Dank, wir werden dich ewig in Erinnerung behalten.
Im Endeffekt haben wir uns also unnötig zu viele Sorgen gemacht, aber sicher ist sicher.
Ein älteres Ehepaar übernimmt gerade ihren Camper und wir schenken ihnen Salz, Pfeffer, Seife und noch paar andere Kleinigkeiten, die sich nicht lohnen mitzunehmen. Sie freuen sich extrem und wir dadurch auch.
Nur den Grill wollen sie nicht. Er grillt nicht gerne und meint, sie haben doch eine Küche drin.
Lassen wir das so stehen und wir geben den Grill einem Mitarbeiter. Er freut sich und würde ihn gerne privat benutzen. Kann er gerne haben.
Die netten Damen am Empfang rufen für uns ein Taxi. 4 Meilen sind es bis zum Flughafen und dies ist wirklich viel zu weit zum Laufen. Busse fahren hier leider auch nicht.
Das Taxi ist auch nach 8 Minuten da. Der Fahrer ist sehr hilfsbereit und nett. Leider nimmt er nur Bargeld (kennen wir von den Amis gar nicht). Wir haben nur keines mehr und er fährt uns zu einem Drive-In-ATM. Wie geil ist das denn? Auf sowas können auch wirklich nur die Amis kommen.
Am Flughafen gibt es für jede Airline ein eigenes Terminal. Das ist ja wirklich richtig genial. Habe ich so noch nie gesehen.

Obwohl hier nicht wirklich viel los ist, sind 8! Schalter bei Delta offen.
So geben wir ohne Warten die Koffer ab. Leider haben sie ein Übergewicht. In aller Ruhe können wir diese auf der Wage leichter machen, bis es okay ist.
Der Mitarbeiter meinte, wir haben alle Zeit der Welt.
Nachdem das Problem auch erledigt ist, trinken wir vor der Sicherheitskontrolle noch unser Bier aus.
Auch bei den Sicherheitskontrollen sind so viele Schalter geöffnet, dass man nur davon träumen kann.
Ich habe noch nie einen so guten, organisierten und strukturierten Flughafen gesehen. Der pure Wahnsinn. Er ist zwar sehr überschaubar, aber jeder Handgriff sitzt hier.
Nicht der Schönste und Beste, aber von der Organisation ist es mein Flughafen Nummer eins. Hätte ich nicht erwartet.
Da man hier nur in einer Bar Alkohol kaufen kann, gehen wir in sie hinein. Haben wir uns nach einem Urlaub aber auch verdient.

Die Zeit vergeht dann doch schneller als gedacht und wir können zum Boarding. Wir haben die drittletzte Reihe und der Flug ist zu 90% ausgelastet.
Der Flug soll 3:35 Stunden dauern und die Beinfreiheit und der Platz ist für so einen "kurzen" Flug doch sehr gut. Internet wird auch angeboten und nicht wie beim Hinflug "nur" zum chatten, sondern auch zum surfen.

Der Platz neben uns bleibt frei und wir können uns dementsprechend breit machen.
Jeder Platz hat sein eigenes Entertainmentprogramm, eine Steckdose und 3 USB-Schnittstellen. Der Service ist auch wieder ausgezeichnet.
Das Internet ist um einiges schneller als erwartet und ich hoffe, dass es das morgen auch gibt.
Delta Airlines ist mit einem riesigen Abstand wirklich meine Lieblingsairline. Davon kann sich Lufthansa gerne einmal 5 Scheiben abschneiden.






Der Flug ist super ruhig und angenehm und eine halbe Stunde früher als geplant, landen wir in Seattle.
Da es ein Inlandsflug ist, gibt es gar keine Kontrollen oder sowas ähnliches und wir können einfach zum Kofferband laufen. Dort warten unsere Koffer schon auf uns.
Nach 5 Minuten sind wir draußen. Das ist mal super schnell.
Wir könnten zwar einen, vom Hotel organisierten, Shuttle nehmen, aber nach einem Flug läuft man doch gern einmal 500 Meter bis zum Hotel.
Dort werden wir freundlich empfangen. Für morgen tragen wir uns für kurz nach 12 Uhr für den Shuttle ein und beziehen unser Zimmer.
Es ist sehr geräumig mit einem sehr großen Bett und einem großen Badezimmer.
So viel Platz sind wir nach 4 Wochen im Camper gar nicht mehr gewöhnt.
Die Dusche schreit förmlich nach uns, aber vorher gehen wir noch Kaltgetränke kaufen. Ein Spaziergang von 10 Minuten tut den Beinen auch ganz gut.
Als wir wieder im Zimmer angekommen sind, nutzen wir die Dusche ausgiebig. Wir müssen nicht das Wasser aufwärmen und auf das Gas achten. Was für ein schönes Gefühl, einmal nicht auf Wasser zu achten.
Soll nicht heißen, dass die Dusche im Camper schlecht war, sie war eigentlich super gut. Doch hatten wir nur begrenztes Warmwasser.
Auf dem großen Bett machen wir es uns gemütlich und freuen uns langsam aber sicher auf zu Hause.
Was für ein wirklich außergewöhnlicher und anderer Urlaub. Es war so toll.
Gefahren Meile/Kilometer: 22/35
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