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Tag 5 - Carlsbad-Caverns-Nationalpark

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 12. Aug. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Dienstag, der 3. September 2024

 

Puh, eine Einleitung ist manchmal schwer und manchmal einfach. Aber heute?


Was kann man dazu sagen?


Der Nationalpark, wo wir die meisten Erwartungen hatten und uns riesig gefreut haben (wir freuen uns auf jeden und genießen sie auch, aber dieser musste unbedingt in die Planung, egal wie).


Hat er nun die Erwartungen erfüllt?


Ein ganz klares Nein.


Die Erwartungen wurden um ein - keine Ahnung wie vielfaches - übertroffen.


Die Bilder und Videos die ich/wir uns im Vorfeld angeguckt haben, sind nichts dagegen.


Auch unsere Bilder und Videos werden nur einen Bruchteil wieder geben, wie geil das heute war.


Das Feeling kann man nicht wieder geben.


So genug mit der Einleitung und wir fangen trotzdem von vorne an.


 

Wir haben super geschlafen, sind aber trotzdem sehr früh wach.


Doch wir haben noch kein Hunger und Lust uns fertig zu machen, haben wir auch nicht. Daher nur Zähne putzen und los.


Wir haben schließlich über 2,5 Stunden fahrt vor uns und so machen wir 5:45 Uhr los.


Mit der morgen Dämmerung fahren wir weiter durch den Lincoln National Forest. Wie gestern ist es wunderschön und macht spaß. Es herrscht noch sehr wenig Verkehr und ist angenehm zu fahren.





 

Der Rest der Strecke ist ereignislos und so erreichen wir halb acht den Nationalpark.




Der Wind ist sehr stark und es regnet dazu. Kann uns heute zum Glück egal sein, da wir in eine Höhle gehen.


Wir frühstücken am Parkplatz und machen uns frisch, danach geht es ohne Umwege ins Visitor Center und holen uns die Eintrittskarten. Durch unseren Pass müssen wir nichts bezahlen und bekommen sogar noch den 8:30 Uhr Slot. Heißt wir können sofort rein und müssen nicht bis 9:30 Uhr warten (okay, wären auch nur 20 Minuten warten gewesen).


Das Besondere an dieser Höhle ist, dass man selber entscheiden kann, ob man mit einem Ranger eine Tour machen möchte oder auf eigene Faust erkundet.


Wir entscheiden uns, die Self-Guide-Tour zu nehmen.


Jetzt haben wir noch die Wahl wie wir in die Höhle gelangen wollen.


  1. Die blaue Route - der Natural Eingang - der 2 Kilometer lang ist oder

  2. mit dem Fahrstuhl runter fahren und nur die rote Route laufen.


Wir entscheiden uns natürlich für die blaue Route.


 

Nun kann es los gehen. Wir werden von einer Rangerin vor dem Eingang noch auf die Verhaltensregeln angewiesen (die wie in allen Höhlen gleich sind) und wir dürfen über das Amphitheater nur eine Strecke runter laufen, die zu 90 % so hoch (oder tief) ist, wie das Empire State Building.





Serpentinen sind ein Witz dagegen.


Da Jule heute kein Bier im Rucksack hat, überlege ich, was ich heute mit ihr anstelle.


Sie runter kullern zu lassen, bringt mir vielleicht nicht viel, weil sie dann den Weg für die Rollstuhlfahrer (wie das wohl ist, mit Rollstuhl runter zu rasen?) versperren würde und ich müsste dann auch noch über sie laufen, wenn sie sich irgendwo verhängt.


Also keine Option. Mir fällt nur eins ein.


Da es so dunkle Stellen geben wird, werde ich sie einfach an jeder erschrecken. Ein bisschen Spaß muss ja auch sein.


Ich lade mir vorsichtshalber noch einen Fledermausruf runter und jetzt geht es ganz weit runter.


Es ist so cool und die Vorfreude wird immer größer.


Nach 20 Minuten sind wir im inneren der Höhle und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Es ist immer wieder richtig dunkel und von weitem sieht man die Lichter, die einem das Highlight zeigen.


Wenn Amis was können, dann sind es Nationalparks und sie dazu auch noch so zu gestalten, dass man in einem Film ist und die Spannung immer wieder aufs neue hoch kommt.


In einem Moment ist Jule so vertieft in einem Gestein, dass ich meinen Fledermausruf einsetze. Völlig panisch schreit sie und durch das Echo, höre ich das auch noch drei Mal.


Das ist mir persönlich dann doch zu viel - eine Jule reicht ja schon vollkommen -, so muss ich mir doch was anderes ausdenken (vielleicht).


Die blaue Route ist einfach der Wahnsinn und wir brauchen für die 2 Kilometer (obwohl es nur runter geht) 1,25 Stunden. Wir bleiben überall stehen und haben fast die ganze Zeit die Höhle für uns alleine und können für uns unser Tempo entscheiden.


Die anderen Menschen, die auch hier laufen, rennen es förmlich ab. Ein Foto und gleich weiter. Schlimmer als Japaner.


Jule würde diese Route auch immer wieder machen, doch sind ihr die Fledermausgeräusche zu viel (hihi).


Auf der Strecke gibt es auch alle paar 100 Meter Bänke und ein Rettungstelefon. Super Service.


An einer einzigen Stelle geht es hoch und dort merkt man, dass die Luft sehr dünn wird.


Das Klima ist sehr angenehm und bei 16 Grad lässt es sich super laufen, ohne das man friert oder schwitzt.





Das war nun der Eintrittsweg. Krank. Der richtige Highlight Weg kommt ja erst noch.


Ich würde jedem empfehlen diesen Weg zu laufen. Das haben sie so genial gemacht, dass man schon völlig erschöpft vom "WOW, ist das Geil" sagen ist.


 

Nun kommen wir zur roten Route oder besser gesagt "Big Room Route".


Diese nimmt eigentlich jeder der hier ist und die ist auch immer ohne Ranger.


Die blaue Route ist freiwillig, die Grüne ist mit Ranger und zeigt einem 800 Meter einen Teil der Höhle, die man nicht alleine besichtigen darf und die Rote ist das Highlight.


Die Rote ist in zwei Rundkursen (jeweils ein Kilometer) unterteilt. Den ersten Rundkurs darf jeder machen und den zweiten dürfen Rollstuhlfahrer nicht machen, weil es zum Schluss so steil Bergauf geht, dass sie es nicht schaffen.


Auf unserem Weg beim zweiten Rundkurs, sehen wir auch viele "etwas" kräftige Menschen, die ihre Probleme haben, die Steigung zu bewältigen.


Auch hier müssen wir zwei Dinge feststellen, die wir einfach nicht nachvollziehen können.


80 % der Leute rennen hier einfach durch und sind nach 30 Minuten wieder draußen (okay, das mag Geschmackssache sein.


Das Andere ist, dass die Regeln in der Höhle eindeutig sind und überall dran stehen. Trotzdem wird wie verrückt mit Blitzlicht fotografiert. Das dies nicht gut für die Tierwelt ist, interessiert keinen und dafür werden wir auch kein Verständnis haben.


Ich bin die ganze Zeit in der Höhle beschäftigt, an der Blende und mit der Belichtungszeit zu wechseln, damit ich auch ohne Licht ein gutes Bild machen kann.


Und richtig gute Handys, können auch ohne Blitzlicht gute Bilder machen, wenn sie das nicht können, bringt der Blitz auch nicht viel mehr.


 

Leider musste ich relativ schnell mit den Fledermausgeräuschen aufhören, weil sich auch noch viele andere Menschen so erschreckt haben, dass sie hinter den Gittern gelandet sind oder sich an den Felsen vor Schreck hochhangelten (das Fledermäuse fliegen können, haben sie wohl vergessen).


Durch dieses Verhalten, hat sich Jule nicht mehr erschreckt und fand es lustig. So macht mir das natürlich keinen Spaß.


Ansonst kann ich nur sagen, dass es so genial war, dass ich auch hier nur eine Handvoll Bilder sprechen lassen kann:





 

Was für ein unvergessliches Abenteuer, wo wir über 3 Stunden verbracht haben und das ganz alleine in unserem Tempo. Einfach nur Traumhaft.


Aber Amis wären nicht Amis, wenn sie am Fahrstuhl nicht noch irgendwas aufgebaut hätten.


Hier gibt es einfach alles, was es auch 30 Sekunden höher mit dem Fahrstuhl gibt.




Wir fahren auch mit dem Fahrstuhl über 231 Meter hoch.


Im Visitor Center holt sich Jule noch zwei Conicoin und ist jetzt völlig happy.


Das hat sie sich auch verdient, nachdem sie sich die letzten paar Stunden 28,5 Mal dachte, dass eine Fledermaus sie angreifen würde.


 

Im Camper angekommen, überlegen wir, was wir als nächstes machen.


Das Wetter ist einfach zu doof, um die restlichen Wanderwege zu laufen und es ist gerade 13 Uhr geworden.


Da heute nicht mehr auf dem Plan stand, entschließen wir uns weiter zu fahren und eine Sache, die für morgen vorgesehen war, mitzunehmen.


 

Wir verabschieden uns von diesem tollen Nationalpark und fahren die Highway von vorhin weiter, bis wir endlich die schöne Strecke fahren können. Die dauert zwar länger, ist aber nicht so monoton.


Das wird die richtige Entscheidung gewesen sein.


Ab Roswell wird das Wetter immer besser. Wir haben die tolle Straße fast für uns alleine und die Wolken zeigen sich auch von der besten Seite.





Die letzten 80 Kilometer führt uns Google über eine einsame Straße durch die Berge (ich kenne da eine Abkürzung) und wir werden in dieser Zeit kein einziges Auto oder Menschen sehen.


Es ist so traumhaft schön, dass die Zeit wie im Flug vergeht.







Es ist keine Wolke mehr am Himmel und es wird immer wärmer. Dadurch, dass die Strecke so toll war, kommen wir auch erst nach 18 Uhr an unser Ziel an.




Wir haben Glück, dass die Wege noch offen sind, doch hat das Visitor Center schon zu und Jule bekommt keinen Stempel.


Der Rundweg soll zwei Stunden dauern. Soviel Zeit haben wir leider nicht mehr und lassen einfach Flyspy unsere Arbeit innerhalb von paar Minuten erledigen.


Eine sehr gute Entscheidung, denn es sieht zwar von oben sehr Beeindruckend aus, doch von unten ist es bestimmt nicht so spannend.





 

Der vorher ausgesuchte Campingplatz ist noch 25 Minuten entfernt und mit dem Sonnenuntergang erreichen wir ihn.


Dort müssen wir noch kurz den Standort wechseln, weil hinten das Wlan so schlecht ist.


Nachdem das erledigt ist, stoßen wir auf diesen tollen Tag - mal wieder - an und essen die restlichen Würste und den Nudelsalat von gestern.


Danach genießen wir noch die tollen, warmen Duschen vom Campingplatz und gucken uns Videos und Bilder von heute an.


Ein mehr als gelungener Tag geht wieder zu Ende und wir sind schon ein großes Stück weiter, als geplant.


Gefahrene Meilen: 421

 



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