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Tag 4 - Durmitor Ringstraße

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 7. Nov. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

 

Mein erster Weg ist um 7:30 Uhr zu Voli (Supermarkt). Hier will ich uns mit Proviant, Trinken und Frühstück eindecken.


Gestern hatte ja leider alles zu, heute leider auch so (wie lange kann so ein Nationalfeiertag dauern?).


Enttäuscht gehe ich wieder ins Appartment zurück und wir packen unsere Sachen.


Das heutige Ziel ist die Durmitor Ringstraße. Sie soll atemberaubend sein und wir werden sie sogar noch bis zur Grenze von Bosnien erweitern.


Da es auf dieser ca. 100 Kilometer langen Rundstrecke keine Tankstelle oder ähnliches gibt, tanken wir noch einmal voll und holen uns zum Frühstück Hotdogs (mehr ist leider nicht im Angebot).


Nun kann die wilde Fahrt los gehen. Die ersten 10 Kilometer der Ringstraße sind schon einmal gigantisch. Direkt zwischen den Bergen erscheinen immer wieder kleine Seen und man kann die schneebedeckten Berge fast anfassen.


Beim ersten View Point werden wir wieder gleich ins Auto geweht. Der Wind ist so heftig, dass einem das Atmen schwer fällt, wenn man mit dem Gesicht gegen den Wind läuft.


Es lohnt sich trotzdem und macht Hoffnung auf mehr.






Wir sind auf 1.758 Höhenmeter und es sind noch 6 Grad.


Die Straße ist bis jetzt auch super. Es ist zwar eine schmale Straße, aber es kommen mit ein bisschen Geschick, sogar ein Auto und ein Wohnmobil aneinander vorbei.


Ab und zu liegt noch ein bisschen Schnee auf der Straße, aber es ist nicht glatt und super befahrbar.


Bis...


Eine Kurve später geht auf einmal nichts mehr. Ich sehe nicht nur Schnee, sondern auch die Glätte der Fahrbahn. Zum Glück haben wir benutzte Sommerreifen drauf.


Kurz vor unserem ersten Zielpunkt (Prevoj Sedlo) sind wir am zweifeln. Jule steigt aus und bekommt eine kleine Panikattacke.



1905 Höhenmeter


Ja, was nun? Warum genau ich in dem Moment ruhig bleiben kann, bleibt ein Rätsel (ich habe aber auch keine Lösung).


Ein bisschen höher könnten wir wenden, aber ich komme nicht mehr geradeaus durch die Glätte und da das Wenden dort auch ein Unding ist, weil es so glatt am Abhang ist, bleibt also nur noch eine Option.


Ca. 1 Kilometer (gefühlte 10) rückwärts die Kurven fahren.





Kinderspiel. Bei dieser Aussicht ist es doch total entspannt (nicht).



Schön ist die Aussicht ja wirklich

Schön ist die Aussicht ja wirklich

Schön ist die Aussicht ja wirklich

Irgendwann haben wir es auch geschafft und machen beim ersten View Point von vorhin eine Verschnaufpause. Das Herz pocht und der Körper zittert (wo ist den Schnaps, wenn man ihn mal braucht?).


Wir überlegen, ob wir die Ringstraße nur anders rum fahren, bis wir Schnee sehen, doch auch ein Blick auf die Karte lässt es auch nicht zu. Selbst umgekehrt sind wir schnell auf 1.900 Meter Höhe. Wo sind die Reifen mit den Spikes aus Grönland?


Selbst mit richtigen Winterrädern wäre es nicht einfach gewesen, da durch den Schnee der Platz fehlt um den entgegenkommenden Autos auszuweichen.


Zum Glück haben wir noch einen Plan B.


Es geht wieder in Richtung Tara Schlucht, dort soll es eine super Aussichtsplattform geben.


Enttäuscht, aber froh, dass wir alles gesund und munter überstanden haben, machen wir uns nun auf zum nächsten Abenteuer.


Unten im Tal (1.400 Meter hoch) sind es angenehme 14 Grad, viel Sonne, wenig Wolken und kein Wind. Also perfektes Frühlingswetter.


Da wir den Großteil der Strecke schon kennen, kann ich hier wie die Montenegros lang rasen (die Geschwindigkeitsrichtlinien sind aber auch wirklich ein Witz).


Nach dem wir auf den unbekannten Straßen sind, erfreuen wir uns der neuen Aussicht. Es ist einfach wunderschön durch die Berge hier zu fahren.







10 Kilometer vor unserem Ziel sehen wir schon Abzweigungen vom Jezero Otilovići.







Das macht schon mal Lust auf mehr.


Google wollte uns eine 13 Kilometer lange Schotterstraße (das ist einen Beleidigung für eine Schotterstraße) entlangführen.


Ich glaube, wir hätten innerhalb von zwei Minuten vier Platten gehabt, so toll war die Straße.


Wir nehmen einen 25 Kilometer langen Umweg (zeitlich blieb es beim gleichen) und mussten mit ein bisschen suchen nur noch 400 Meter eine wirkliche Schotterstraße entlang fahren.


Das war die beste Entscheidung heute.


Wir laufen noch 400 Meter bis zum Meandri Ćehotine Viewpoint.


Die Aussicht ist genial und wir können uns an den tollen Farben nicht satt sehen.


Das hier ist wirklich ein wunderschöner Ort. Hier gönne ich mir nach dem ganzen fahren und Strapazen ein Bier.




Mit diesem Panorama schmeckt es sogar noch besser:




Meine geliebte Flyspy darf natürlich auch die Aussicht genießen und auf 117 Meter hoch, bis sie die maximale Höhe erreicht hat.




Das war ein wirklich genialer Aussichtspunkt und nur empfehlenswert.


Leider müssen wir jetzt nun die gleiche Strecke wieder zurück, aber es war ja nicht hässlich, sodass man ab und zu sogar noch was anderes entdeckt, was man nicht aufn Schirm hatte.


Zum Beispiel ein toller See oder eine kleine schöne Ortschaft, die mitten in den Bergen gebaut ist.





An der Tara Brücke müssen wir natürlich noch einen Stopp einlegen. Wer weiß, ob es das letzte Mal ist, dass wir hier sind.


Heute wirkt die Schlucht auch wieder komplett anders durch die Sonneneinstrahlung (klar, sind ja auch 5 Stunden später hier, als gestern).





Wieder traumhaft schön.


Als wir wieder zurück zu unserem Ort fahren wollen, sind 3 Schlaftabletten vor mir. Als ob sie das erste Mal in ihrem Leben ein Auto fahren und dazu Berge. Mit 10 km/h wird eine Kurve genommen und ansonsten auch nur 20 Km/h gefahren (da bin ich ja im Schnee vorhin schneller gefahren).


Nach der 100. Kurve habe ich es nun endlich geschafft sie zu überholen und freue mich, nun ungestört weiter fahren zu können.


Doch ich bekomme (wie jedes mal, wenn die Polizei irgendwo steht) eine Lichthupe.


Also fahre ich vorbildlich. Wahrscheinlich zu vorbildlich und werde rausgezogen.


Der Polizist ist die Ruhe in Person und möchte nur wissen wo wir her kommen und ob es bis uns jetzt gefällt in diesem tollen Land.


Bis eben schon.


Jetzt haben mich in der Zeit der Unterhaltung die Schlaftabletten wieder überholt.


Danach darf ich ohne irgendwas vorzuzeigen weiter fahren. Jetzt klebe ich denen wieder am Arsch...

Immerhin fahren sie jetzt glatte 30 auf einer 60er Strecke.


Kurz vor der Ortschaft kann ich sie überholen und noch einmal die Straße ohne solchen Hindernisse sehen




Bei uns angekommen begeben wir uns gleich in ein Restaurant.


Wir bestellen heute ausnahmsweise beide das selbe. Es schmeckt wieder super. Selbstgemachte Lammwürste, dazu Kartoffeln und Käse. Der geräucherte Schinken ist der Wahnsinn. Ich kann gar nicht aufhören daran zu riechen und ihn zu verspeisen. Wie kann man bei so einem Duft nur kein Fleisch essen?




Ein wirklich toller Tag geht auch zu Ende, auch wenn wir leider die Ringstraße nur gering bewundern durften. Für jeden der mal hier im Sommer ist, unbedingt mitnehmen.


Meine Fazit für Durmitor:


Den Black Lake für 10 € Eintritt (zu zweit) würde ich nicht besuchen. Der See ist zwar schön, doch gibt es um einiges schöneres hier.


Zwei Nächte sind ausreichend. Wenn man natürlich auf die Berggipfel wandern bzw. klettern will, dann kann man hier bestimmt gut und gerne eine Woche verbringen.


Für die Ringstraße würde ich den kompletten einen Tag einplanen und für die Anfahrt würde ich die Tara Schlucht mit dem Meandri Ćehotine viewpoint einplanen.


Morgen geht es für uns weiter nach Kotor.


Auf der Hinfahrt sind viele tolle Sachen eingeplant, sogar einen kleinen kurzen besuch im Nachbarland Bosnien (damit darf ich dieses Land dann auch aufrubbeln.)



Gefahren Meile/Kilometer: 245

 



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