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Tag 4 Salé - Fes

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 26. Sept. 2021
  • 6 Min. Lesezeit

Das waren nun also unsere zwei Tage in der Hauptstadt von Marokko und es war sehr schön. Unser Hotel war auch super, außer das wir keine Klimaanlage hatten. Dadurch war es im Zimmer sehr warm.


Heute geht es nach Fes, welches die älteste der vier Königsstädte ist. Bevor es aber los geht, packen wir unsere Sachen und essen noch Frühstück.



Leider wieder sehr süß.


Wir bedanken uns noch von unseren Gastgeberin für den tollen Aufenthalt hier und verabschieden uns.


Wie schön ein Urlaub woanders ist, als zu Hause merke ich wieder. Das Zeitgefühl ist gar nicht mehr da und man weiß nicht mehr welcher Tag genau ist. So kommen mir diese 4 Tage schon wie 1,5 Wochen vor. Zu Hause hat man ja seinen Alltag und da rennt ein Tag nach dem anderen Weg.


Jetzt nun aber alles ins Auto verstauen und das Navi einrichten. 200 Kilometer und 2:01 Stunden sagt es voraus.


195 Kilometer fahren wir nur gerade aus und auf der Autobahn, also fast die Strecke wie von Lalendorf nach Hönow.


Außer einen kleinen Tank stopp, fahren wir es durch und da es nicht besonderes zu sehen gab, war diese Fahrt leider auch Ereignis los.


Für 180 Kilometer Mautstrecke bezahlen wir umgerechnet 5 €. Das finde ich fair.


Jetzt erreichen wir aber Fes und der erste große Kreisverkehr lässt auch nicht mehr auf sich warten. Viele warten bis es irgendwann mal eine Lücke gibt, die es nicht geben wird. (natürlich auch der vor mir, wahrscheinlich ein Touri). Mir reicht es und ich mache eine neue Spur auf und fahre einfach drauf los und es funktioniert. Ich werde zwar 3 Mal an gehupt, dass Kümmert mich aber nicht im geringsten. Jule hat sich einfach die Hände vor den Augen gehalten. Ist wahrscheinlich hier auch das Beste (ich würde nicht gerne Beifahrer sein). Die Verkehrsregeln habe ich immer noch nicht ganz verstanden, aber solange ich mit den Taxifahrer Gleichschritt fahre und von denen ein Top Zeichen bekommen, kann ich nicht viel Falsch machen.


Zu unserem Hotel sind es jetzt auch nur 10 Minuten und nachdem wir durch ein Tor (welches gleichzeitig der Eingang zu Medina ist).


Die Gassen werden immer enger, aber Google sag oder schreit mich förmlich an, ich soll weiterfahren. Okay, wenn sie das sagt.


Ich denke mir immer wieder, dass dies doch alles Einbahnstraßen seien müssen. Aber gut, zum Glück ist es noch nicht voll und wir erreichen das Ende, wo sogar ein super Parkplatz auf uns wartet (100 Meter von der Unterkunft entfernt).

Nach dem Aussteigen werden wir gleich von mehreren Leuten bedrängt und wollen uns helfen. Ja nee ist klar. Sie meinen die Guids in der Stadt sind richtig teuer und sie würden uns für 33 % weniger durch die Stadt führen. Wollen wir aber nicht und so sage ich, dass wir erst mal ankommen wollen und dann weitersehen. Damit geben sie sich zufrieden und wir können endlich in unser Hotel rein.

Der Eingangsbereich sieht schon genial aus. Die Wände und der Boden sind mit blauen Mosaiksteinen übersehen und es ist alles super sauber.

Nach den üblichen Formalitäten können wir jetzt unser Zimmer bestaunen. Wir haben ein großes, bequemes Bett, eine Super Dusche und das Beste ist die eigene Dachterrasse für uns.

Dort machen wir es uns auch gemütlich und gucken nach, wo der nächste große Supermarkt ist.

Ich habe auch einen gefunden (Carrefour) der nur 10 Minuten entfernt ist und das Gute daran ist, dass der Souk Bab Jiaf auf dem Weg liegt. Ich hoffe Jule hat das nicht auch gesehen, sodass sie denkt wir gehen „nur“ einkaufen.

Bevor den Supermarkt aber erreichen, müssen wir die Straßenseite wechseln und wie sollte es anders sein, mit Hilfe eines Kreisverkehres.

Der war bis jetzt der größte und schlimmste, hier kam ich sogar ins Schwitzen und das Adrenalin schoss nur in mir hoch und wie ich den gemeistert habe, weiß ich selber nicht und war so froh, dass ich es geschafft habe.

Doch voller Aufregung habe ich die Zufahrt zum Parkhaus verpasst… Fuck!

Also noch mal wenden und diesen „tollen“ Kreisverkehr noch mal bewältigen. Man muss ja schließlich üben ;)

Diesmal ging es super und ich wurde nur 6 Mal an gehupt. Wenn das nichts ist.

Parkplatz direkt vor dem Eingang gefunden und rein dort. Es kommt uns vor wie ein Wal Markt. Jule verschwindet gleich zu den Schuhen und ich darf trinken kaufen. Also alles wie immer.

Hinter dem Obst befinden sich riesen Eimer mit Gewürzen, Nudeln, Oliven, Nüssen und getrocknetes Obst. Ich will hier nicht mehr weg und frage mich, warum es das so nicht bei uns gibt.







Wir erwerben Pistazien und Oliven.





Bei der Fleischtheke fange ich an zu sabbern. Unser Türke in Berlin ist ja nichts dagegen. Leider darf ich keine Fotos machen. Aber hier gibt es alles was das Herz begehrt. So auch die Käsetheke.


Die Kuchen und Gebäck Abteilung ist riesig und kommt an die USA ran. Es sieht wie gemalt aus und ist einfach gigantisch, auch wenn ich das nicht esse.





Nach einer gefühlten Stunde verlassen wir unseren Supermarkt und fahren nach Hause (denkt Jule jedenfalls).

Sie wundert sich schon, warum ich hier Parke, bis sie sieht, dass der Souk hier beginnt. Sie fasst sich am Kopf und weint innerlich.

Das hilft hier auch nicht weiter und so schlendern wir durch den kleinen, aber gemütlichen Markt. Leider gibt es fast nur Klamotten hier und so begnügen wir uns mit zwei tollen Säften.










Jetzt nun aber wirklich ins Hotel… denkt Jule, aber da liegt sie falsch und ich fahre Zielgerecht zur Chouara Gerberei. Dies soll die größte und beeindruckenste Gerberei der Stadt und zugleich eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Fes sein. Hier wird noch wie in alten Zeiten das Leder hergestellt.


Also wir aus dem Auto stiegen, kam uns gleich der unangenehme Geruch in die Nase. Wir werden auch gleich von Leute angesprochen die uns nur zeigen wollen wo wir hinmüssen. Erst wollten wir ihnen nicht folgen, doch alleine hätten wir das nie gefunden bzw. wären nicht auf die Idee gekommen, genau hier rein zu gehen.

Es geht weit, sehr weit nach oben zur Terrasse. Von da hat man den Besten Überblick auf die unzähligen Fässer mit Farben, wo die Leute das Leder reinlegen. Die Arbeiter sind auch in diesen Fässern mit drin. Das ist mal ein harter Beruf.

Es sieht gigantisch aus und wir lassen es auf uns wirken, bis der Gestank doch zu schlimm wird.







Wir werden runter geführt und müssen jetzt durch die Shops, die die Lederware verkaufen durch.

Zuerst kommt die Männerabteilung. Hosen, Mäntel, Jacken, Westen und Jacketts. Eine riesen Auswahl und ich finde sogar eine richtig tolle Jacke, sehr schlicht und schick. 180 € (hätte ich bestimmt noch runter handeln können). Doch leider bin ich kein Jackenträger und so begeben wir uns in die zwei Etagen nur mit Handtaschen. Ja richtig… 2!! Etagen.

Jule kommt darauf gar nicht klar und hyperventiliert erst einmal, doch kann gleichzeitig rumlaufen und sich die verschiedensten Modelle angucken. Würde ich sonst schon verzweifeln und genervt sein, finde ich es diesmal schon sehr Beeindruckend. Irgendwann wird sie auch fündig, aber was verrate ich nicht ;)




Auf dem Rückweg zum Hotel (diesmal aber wirklich) halten wir noch kurz an einem Aussichtspunkt an, wovon man die Medina von Fes betrachten kann. Gigantisch.

Im Hotel machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich und bei Pistazien und Oliven gönnen wir uns ein Bier (diesmal gab es einheimische). Bei sind ganz gut.


Ich wollte eigentlich schon meinen Reisebericht anfangen zu schreiben, doch das Internet hat irgendwas gegen mich und schmeißt mich immer wieder raus.

Wir beide sind gerade so faul und machen nichts und planen die nächsten Tage schon mal Grob.

19:30 bekommen wir aber langsam Appetit und ziehen in die Altstadt um was zu essen. Durch die engen und verwinkelten Gassen laufen wir auf der Suche nach einem Imbiss bzw. Restaurant.

Immer wieder werden wir von „netten“ Menschen angesprochen die keine Guids sind und kein Geld haben wollen, dafür aber perfektes englisch sprechen (was die wenigsten hier können). Gekonnt wimmeln wir sie ab.

Die Nahrungssuche erweist sich leider als schwieriger als gedacht. Die Meisten Läden fangen an zu schließen, damit sie zur Sperrzeit zu Hause sind.

Ein offenes Lokal finden wir noch und essen dort Chickenkebab und dazu einen Lemon-Minz-Juice.







Es schmeckt sehr gut, doch müssen wir uns auch beeilen, da es schon 20:45 Uhr ist und wir 10 Min bis zum Hotel brauchen. Ich gebe unseren Wirt ein Trinkgeld von 2 € und er ist so begeistert, dass er uns nach Hause bringen möchte.

Dankend lehnen wir ab und laufen schnell zum Ziel und werden immer wieder von Jugendlichen angesprochen, ob wir Drogen kaufen wollen. Sie haben anscheinend das Beste Zeug in Marokko.

Die Gassen sind wie leergefegt, außer von den besagten Jugendlichen.

Wir erreichen kurz von 21 Uhr unsere Unterkunft und gehen erst einmal duschen. Danach sind wir so faul, dass wir uns einen Film anmachen und im Bett uns ausruhen.

Das war nun der erste Tag in Fes und ich bin gespannt wie es weitergeht. Hier sind die Verkäufer und die „nicht Guids“ um einiges Aufdringlicher, aber dafür sind die verwinkelten Gassen und die ganze Stadt schon sehr Beeindruckend.


Gefahrene Kilometer: 253


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