Tag 5 Avila – Nekropole von Pantalica – Berlin
- Tobi
- 13. Mai 2018
- 5 Min. Lesezeit
6:00 Uhr wecke ich Jule. Wir wollen noch zu einem Nationalpark, bevor es zurück in die Heimat geht.
Schnell machen wir uns fertig, packen Sachen und verabschieden uns von der Eigentümerin. 60 Kilometer müssen wir noch zum Nationalpark fahren und wieder geht es über 1000 Meter, mit sehr vielen Kurven hoch.
Kurz vorm erreichen unseres Zieles fahren wieder durch ein Dorf vorbei. Die Architektur ist bewundernswert. Wie alle Häuser miteinander verbunden sind und alle so weit oben gebaut worden sind.
Kurz vor 8 Uhr erreichen wir den Eingang vom Nationalpark. 900 Meter müssen wir bis zum Bach wandern um an den Schluchten langzulaufen.
Jule weint schon ganz leicht beim Runtergehen, weil sie genau weiß, dass wir die Strecke natürlich wieder nach oben müssen. Der Weg ist diesmal aber um einiges einfacher als gestern und so sind wir innerhalb von 15 min unten.
Der Weg ist wieder einmal eine Augenweide. Natur pur, überall summt, raschelt es und bewegt sich was vor unseren Füßen. Ich hoffe ja, dass es ein Affe ist, aber Jule sagt gleich mein. Schade.
Unten angekommen, bewundern wir die Schluchten die uns umgeben und genießen die Geräusche, wie z.B. das Plätschern des Flusses. Leider finden wir nun keinen anderen Weg mehr, wir versuchen noch mit einer Machete und unseren Indiana Jones Hut mitten durch den Urwald zu wandern, in der Hoffnung einen Schatz zu finden.
Nach 10 Minuten endet selbst dieser Pfad, durch einen See. Jule hat leider noch nicht gelernt wie Jesus das Wasser zu teilen und uns den Weg so zu vereinfachen. Ein bisschen traurig stolpern und schneiden wir uns den zum Auto zurück. Auf halben Weg höre ich im Hintergrund Jule fluchen. Meine Aufgabe also, wieder nach oben zu rennen und das Sauerstoffzelt aufzubauen.
9 Uhr essen wir noch am Auto meine frisch zubereiteten Wraps und entscheiden uns den längeren und schöneren Weg zum Flughafen zu fahren.
Mitten auf dem Rückweg stehen unser immer wieder vereinzelt Kühe im Weg. Sie machen zum Glück Platz und zwinkern uns beim Vorbeifahren zu. Ist das eine Einladung um sie zu essen und wieder ein Bestechungsversuch vom Mafia-Boss?
Nach 5 Kilometern sehen wir ein Schild, das einen Wasserfall in 7 Kilometer Entfernung verspricht. Wir gucken auf die Uhr und beschließen, dass wir es versuchen und wenn wir ihn bis 10 Uhr nicht gefunden haben, fahren wir halt wieder zurück. Gesagt getan.
100 Meter nach dem Schild sind es auf einmal nur noch 6 Kilometer, sehr seltsam alles.
Vom 18. Bis 20. Mai war hier in der Umgebung ein Autorennen und genau die Strecke fahren wir entlang. Es ist noch nicht alles beseitigt worden und so spielt Jule kurz Rennfahrerin. Aber da die Strecke nicht mehr abgesperrt ist, kommt natürlich Gegenverkehr und die lustige Fahrt wird unterbrochen.
Jetzt dürfte es nicht mehr weit sein bis zum val d´anapo.
Eine ganz schmale Straße soll dahin führen. Wir sind uns aber nicht so sicher, da es keine Möglichkeit gibt auszuweichen, falls jemand aus der anderen Richtung kommt. Es ist mittlerweile auch schon 9:58 Uhr und da wir nicht wissen wie weit die Strecke noch ist, fahren wir weinend zurück.
Das Wetter zeigt sich heute von der besten Seite und beglückt uns mit einem klaren Himmel, mit Sonne pur und angenehmen 24 Grad.
Wir fahren von der Autobahn runter, um die LKW Strecke zu nehmen (die haben nämlich ihre eigenen Straßen, sodass sie auf der richtigen Autobahn keinen behindern. Eine super Idee finden wir.
50 km/h sollen hier erlaubt sein, aber die Brettern da lang, als gebe es kein Morgen mehr. Selbst mit 80 bis 90 holen wir sie einfach nicht. Verrücktes Land.
Bei einem Parkplatz machen wir einen kurzen Zwischenstopp und bewundern noch ein letztes Mal die schöne Aussicht. Man sieht zwischen zwei Palmen den Strand, dasblaue Mittelmeer und im Hintergrund den Edna, der einen Wolkenring um sich hat. Ein traumhafter Abschluss.
Am Flughafen angekommen, geben wir noch schnell unser Auto ab. 20 € müssen wir noch für die innen- und Außenreinigung bezahlen. Na gut, war ja auch sehr dreckig.
Vor den Sicherheitskontrollen sitzen wir noch draußen, genießen das herrliche Wetter, bewundern den Edna und ich trinke das letzte Bier aus.
Die Sicherheitskontrollen meistern wir problemlos.
Dachte ich das sie Jule durch den einen Hinweis von Mafia-Boss gar nicht durchlassen, aber ein Mitarbeiter zwinkert mir zu und ich kann beruhigt gehen.
Im Inneren des Flughafens sind alle Hinweismonitore ausgefallen. Nach Klasse. Wir fragen am Infoschalter, der ganz schön versteckt ist, nach wo wir denn hinmüssen. Gate 12.
Am Gate herrscht ein großes Durcheinander. Zwei Flüge gehen nach Berlin. Einer mit EasyJet und einer mit Rynair. Aber die Kommunikation unter den Passarien läuft ganz gut und so reiht sich das langsam alles ein. Die Mitarbeiter sind sichtlich überfordert, müssen sie doch mit Hand heute alles machen und abstreichen wer da sich gerade anmeldet und wo er sitzt. 13:50 Uhr soll unser Flug starten. Es ist 13:40 Uhr und wir beide sitzen noch vor der Anmeldung. Als die Schlange langsam leerer wird, begeben wir uns auch zum Boarding. Mit dem Bus geht es zum Flugzeug. Er hält vor einem Flugzeug mit der Aufschrift „Titan Airways“. Fragende blicke, aber es soll hinhauen.
Wir sitzen Reihe 3 und machen es uns gemütlich. Auf einmal herrscht hektisches Treiben, die Flugbegleiter, der Pilot und noch irgendein wichtiger Mensch unterhalten sich und machen nicht den Anstand, das Flugzeug für den Start vorzubereiten. Nach 40 min erfahren wir warum. Ein Koffer kann nicht zugeordnet werden. Der Pilot geht raus und holt den besagten Koffer (nach dem er bestimmt erst einmal von Spürhund als halbwegs ungefährlich eingestuft wurde) und stellt ihn zwischen den Gängen.
Der Pilot und ein Flugbegleiter versuchen derweil den Besitzer rauszugekommen und machen eine Ansage. Gut verstehen kann man es aber nicht, besonders nicht, wenn man weiter hinten sitzt.
Ich denke, dass ist mittlerweile die neue Masche von der Mafia. Keine Pferdeköpfe im Bett mehr. Naja Zeiten ändern sich.
Irgendwann kommt ganz langsam ein junger Mann vorgestapft und sagt es sei seiner. Ein kurzes Gespräch unter ihnen und der Koffer wird wieder nach draußen befrachtet.
Wir hoffen es geht endlich gleich los. Aber nein, der Koffer muss noch einmal komplett neu eingecheckt werden. Das dauert natürlich und 15:02 Uhr fliegen wir endlich los.
Jule und ich gucken derweil über Netflix offline eine neue Serie und schlafen bis kurz vor der Landung. Richtig gelesen, selbst Jule schläft im Flugzeug.
Ich schreibe gerade beim Landevorgang den Bericht und hoffe das wir hier schnell rauskommen, damit der Nemo nicht ganz so lange auf uns warten muss. 17 Uhr habe ich ihm gesagt und falls er pünktlich war, wartet er schon mindestens 22 min.
Da wir Reihe 3 saßen, ging es ganz schnell und schon waren wir bei Nemo der uns schnell und sicher über die Autobahn nach Hause gebracht hat.
Schnell haben wir ausgepackt und die Waschmaschine angeschmissen.
Jetzt sitzen wir draußen, trinken mit Mia (die sich netterweise um Sunny gekümmert hat) ein Bier und ich werde schnell zu Heidi und Holger fahren und deren Garten gießen.
Das war also unser Kurzurlaub. Es war sehr schön, wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter und wir sind eine Erfahrung reicher. Leider habe ich Italien schon auf gerubbelt.
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