Tag 5 - Nationalparks & Wasserfälle
- Tobi
- 27. Mai 2023
- 6 Min. Lesezeit
Heute steht wieder ein etwas erlebnisreicherer Tag an.
Meine Mapskarte ist vollgestopft mit Stopps für uns. Gestern war es zwar sehr schön, doch war es hauptsächlich fahren.
Kurz vor 6 Uhr sind wir wach und kommen langsam aber sicher in die Gänge. Ich bereite unserer Frühstück vor und erläutere Jule unseren heutigen Schlachtplan.

8:15 Uhr machen wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel, die Sutherland Falls. Sie sind nur 25 Minuten entfernt.
Die Straße zum Parkplatz ist gesperrt, heißt wir müssen 1,5 Kilometer bergab laufen. Das wäre nicht das Problem, dass wir die Strecke wieder hoch laufen müssen schon eher. Es geht so steil nach unten, dass ich beim Gedanken an den Rückweg schon innerlich weine.
Aber was interessiert uns der Rückweg, erst einmal wollen wir den Wasserfall bestaunen.
Nach 10 Minuten ist dieser erreicht und es hat sich zum Glück gelohnt.
Ich würde ja gerne weiter nach oben laufen, aber Jule erlaubt es mir nicht. Es ist doch nicht ohne Grund gesperrt gewesen.
Also treten wir den Rückweg an und der wird brutal. Diese Steigungen lassen uns jeden Muskel spüren und weinen. Ein Mitarbeiter vom Campround kommt uns entgegen und winkt uns aufmunternd zu. Kann er uns nicht nach oben fahren?
Nach 23 Minuten sehen wir endlich wieder unseren Camper.

Ab ins Auto und erst mal sitzen und 3 Liter Wasser trinken. So war es aber nicht geplant, dass wir uns am ersten Stopp schon verausgaben.
Unser nächster Punkt ist mal wieder ein Wasserfall, die Begbie Falls. Wir hoffen, dass dieser Wanderweg nicht so schlimm sein wird.
Den Hauptparkplatz erreichen wir schnell und laufen die 2,5 Kilometer zum Wasserfall. Die Strecke ist wunderschön und einfach zu belaufen.
Es wurde immer wärmer und die Sonne scheint auf uns.
Der restliche Weg geht über Wurzeln nach unten, aber es ist noch machbar und nicht so anstrengend wie vorhin.
Der Wasserfall ist wieder sehr schön und beeindruckt uns wieder.




Da wir schon ganz unten im Wald sind, können wir auch einen kurzen Spaziergang zum Ufer machen. Die Aussicht ist traumhaft und ich will gar nicht mehr weg, doch Jule will nicht über einen riesigen Stamm laufen.
Mit diesen tollen Eindrücken ist der 2,5 Kilometer lange Rückweg einfach schnell gemacht. Wir wollen noch viel mehr solche tolle Sachen sehen.
Bevor es nun aber in den Nationalpark geht, werden wir den Moses Falls einen Besuch abstatten. Zum Glück liebt Jule die genauso wie ich.
Die Straße zu diesen Fällen verläuft direkt an einem wunderschönen See entlang. Es gibt viele Haltemöglichkeiten, doch sind dort immer Bäume im Weg. Eigentlich sehr schade, aber uns stört es nur gering. Wir haben ja die Drohne und so fliegen wir mit ihr 60 Meter hoch und machen beeindruckende Bilder und Videos.
Der Parkplatz zu den Fällen ist nur noch ein Katzensprung entfernt und die Strecke dorthin dauert gerade einmal 3 Minuten.
Die Moses Falls sind gigantisch und das Tolle ist, dass man direkt am Wasser entlang laufen und immer weiter runter klettern kann.

Das war so toll. Es ist kurz nach 12 Uhr und wir haben schon so viel gesehen und sind viel gewandert.
Als nächstes kommt nun der Mount-Revelstoke-Nationalpark.
Dieser ist auch schnell erreicht, doch leider macht er erst im Juni auf.
Wegen Schnee. Für uns unvorstellbar, denn es sind momentan 30 Grad in der Sonne, aber so ist das nun mal. Wusste ich vorher, aber hatte trotzdem gehofft, dass man bis zum Viewpoint hochfahren kann. Dies hätte uns den restlichen Tag gekostet.


So fahren wir weiter und sind dann mittlerweile 1,5 Tage vor dem Plan dort. Ein bisschen ärgerlich, weil ich bei den super Nationalparks nicht am Wochenende sein wollte, aber egal, irgendwie werden wie die gewonnene Zeit schon sinnvoll nutzen. Es gibt hier so viel zu sehen.
Bevor wir den Glacier-Nationalpark besuchen, steht vorher noch der Sunk Cabbage Boardwalk Trail an.
Dieser ist natürlich auch geschlossen. Nur weil der Parkplatz voll mit Schnee ist.
Wir laufen trotzdem nach unten und genießen es, dass wir hier komplett alleine sind und diese Natur genießen können.
Hier gönnen wir uns bei bestem Wetter ein Bier und lassen die Drohne starten.
Ach wie schön kann Urlaub sein. Wir lieben es.
Nun aber zum Glacier. Dieser führt gefühlt in einem Atemzug vom Revelstoke hinein.
Mit amerikanischen Nationalparks kann man es nicht vergleichen und das ist auch okay. Die Aussicht ist super, aber das man mit 100 km/h hier durch rasen kann (und 100 sind wie in Deutschland eigentlich 120), macht, besonders als Fahrer, nicht so viel Spaß.
Ich bin immer so froh, wenn es zweispurig wird, dann kann ich mit 60 km/h lang cruisen, alles gemütlich bewundern und spare damit noch Benzin.
Wenn es einspurig wird, fahre ich mittlerweile das Erlaubte. Ich will auch keine Bremse sein und alle aufhalten. Als Einheimischer wäre ich auch genervt.
Das ist bis jetzt für mich der gro0e Nachteil im Verhältnis zu den Amis. Der Rest ist halt so, aber dies hätten sie eleganter für alle Seiten lösen können. Sehr schade darum.
Genug gemeckert, dafür ist es einfach hier zu schön.
Wir fahren auf einer der schönsten Straßen, die wir bis dahin gesehen haben, entlang und genießen (durch den Schneetau) die unzähligen Wasserfälle von den Bergen. So gigantisch und Jule bekommt sich gar nicht mehr ein und fotografiert und filmt wie eine Verrückte. Mir würde das als Beifahrer auch nicht anders gehen.
Das ist der erste Urlaub, wo Jule so gut wie gar nicht fahren will (327 Meter ist sie bis jetzt gefahren). Bei der Aussicht kann ich es sogar nachvollziehen.
So sieht es fast alle 300 Meter aus. Gigantisch.
Wir erreichen den Trail Hauptpunkt am Glacier NP. Diesen wollte ich eigentlich erst übermorgen erreichen.
Leider sind die Trails geschlossen. Ich bin sehr traurig. Hatte ich mir viele Videos über den 9. Trail angeguckt und fand ihn so genial. Anstrengend - aber traumhaft. Irgendwie war mir es schon klar, dass wir diesen Anfang Mai nicht nehmen können, aber die Hoffnung stirb zuletzt.




Für uns nur Motivation, hier einmal im Juni/Juli herzukommen. Auch wenn wir in diesen Monaten eigentlich nie Urlaub nehmen wollen.
Es geht für uns jetzt weiter Richtung Yoho Nationalpark. Diesen werden wir heute keinen Besuch mehr abstatten können, aber wir können in der Nähe schlafen, sodass wir morgen gleich dort sind.
In Golden wollen wir uns noch eine Brücke angucken und dort irgend etwas zum Campen suchen.
Bevor wir diese Ortschaft erreichen, erspäht Jule, kurz vor einer Baustelle, noch eine "Kuh". Diese Kuh wird sich paar Sekunden später in einen Bär verwandeln.







Er ist so toll und knuffig. Er lässt sich auch nicht stören. Wir parken links und bestaunen ihn 5 Minuten lang. Die paar anderen Touris stellen sich hinter uns und sind alle froh.
Da heute nicht mehr viel kommt, ist es mal wieder ein perfekter Abschluss. 3 Tage Kanada und schon 3 Bären gesehen. Wir sind happy.
In Golden angekommen machen wir bei Tim Hortens eine Pause. Dies ist ein Café/Imbiss, vergleichbar mit Starbucks. Er hat ausgezeichnetes Internet. Deswegen stehen wir daneben und suchten kurz am Handy.
Wir entscheiden uns, noch die Brücke anzugucken und dann hier irgendwo in der Nähe wildzucampen.
Die Brücke kann man sich angucken, ist aber auch nicht schlimm, wenn man sie nicht gesehen hat. Der Laden daneben macht auch fiese Werbung.



Gleich hinter dem erwähnten Tim Hortens ist ein kleiner Schotterplatz wo wir heute Campen werden. Wir haben eine traumhafte Aussicht auf die Rocky Mountains.


Dort bereite ich unsere Burger vor und werde sie im Kies grillen. Sie schmecken genial.






Wir genießen bei einem Bier noch den tollen Sonnenuntergang und gönnen uns danach eine kurze warme Dusche. Die haben wir auch gebraucht.
Es ist mittlerweile 23:30 Uhr und seit 6! Stunden stehen zwei Autos am Jackpot-Parkplatz (dort ist das Internet am besten) mit laufendem Motor und mittlerweile mit auch mit eingeschalteten Licht.
Die zwei Frauen scheinen sich zu kennen und reden alle Stunde mal kurz für zwei Minuten. Die Eine hat sogar zwei Katzen im Auto. Als ich gegrillt habe, wollten die zwei zu mir. Ich hätte kein Problem damit.
Ich will langsam aber sicher wissen, wieso die Katzenlady die ganze Zeit dort steht. 6 Stunden wissen wir nur, weil wir auch so lange hier sind, wer weiß wie lange dir vorher schon da standen.
Das muss festgehalten werden und ich bin gespannt, ob sie morgen früh noch da stehen.
Ein wunderschöner Tag geht nun zu Ende. Es war so toll und dazu wieder einen Bären gesehen.
In den nächsten Tage kommen die besten Nationalparks von Alberta und BC.
Gefahren Meilen/Kilometer: 144/231
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