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Tag 5 Pilos – Nikosia

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 26. Juni 2018
  • 8 Min. Lesezeit

Die übliche Prozedur steht wie jeden Morgen um kurz vor 7 Uhr an.

Danach geht es 8:30 Uhr zum Einkaufszentrum, um die Kamera umzutauschen bzw. das Geld zurück zu holen. 35 Kilometer müssen wir dahinfahren.

9:15 Uhr kommen wir an und haben noch 45 min Zeit um zu frühstücken. Dies machen wir auch ganz gemütlich, um kurz nach 10 Uhr im Laden zu sein.

Wir gehen zum Infoschalter und schildern der netten Damen (blöde Kuh) unser Problem.

Sie sagt uns, dass wir das erst um 11 Uhr machen können, weil die Technikabteilung dann erst da ist. Ist klar. Hinter mir ist die Technikabteilung und da langweilen sich 3 Mitarbeiter.

Ich gucke sie unglaubwürdig an und Frage öfter Mal nach ob sie das ernst meint. Jule meinte noch, wir haben nur wenig Zeit. Sie geht ans Telefon und ruft irgendjemanden an, der anscheinend noch nicht da ist und sie gibt uns die Bestätigung, dass wirklich erst um 11 Uhr jemand da ist. Ich frage sie leicht gereizt was denn mit den Leuten hinter mir sei und sie antwortet wirklich: Ja das sind die Leute von der Technikabteilung. Sie will uns doch veräppeln. Mein Puls steigt von Minute zu Minute an. Nett wie ich bin, versuche, frage ich sie, ob denn nicht einer von denen uns helfen kann, wenn sie es schon nicht kann. Sie sagt ja… Ich könnte platzen, aber noch haben wir das Geld nicht wieder.

Wir gehen also zum besagtem Technikmenschen und schildern ihm kurz das Problem. Er ist mir von Anhieb sehr sympathisch, er quatscht nicht rum, sondern handelt gleich.

Er guckt sich unsere Kamera an und probiert nebenbei noch zwei weitere Modelle von der Sorte aus. Keine geht. Er wirkt genervt, wenn er daran denkt, was die für einen Mist verkaufen. Danach fühlt er unseren Zettel aus, geht zum Chef, lässt es unterschreiben und gibt den uns, womit wir an der Kasse das Geld wiederbekommen und verabschiedet sich. Warum denn nicht gleich so.

Ich wollte meine Freundin hinter dem Tresen noch sagen, dass es 10:30 Uhr ist und wir per Wunder schon alles erledigt haben oder sie einfach nur kündigen. Aber sie war nicht zu sehen. Das hat sie doch mit Absicht gemacht die Böse. Naja was soll’s. Jetzt kann der Tag richtig losgehen. Wir haben zwar nur noch die Handykameras, aber das MUSS für die paar Tage reichen.

Da wir wieder in Pafos sind, entschließen wir uns noch Mal den Versuch zu starten und den Milomeris Wasserfall anzugucken. Ist er doch schließlich der Höchste in Zypern (15 Meter).

Diesmal nehmen wir auch die richtige Strecke und fahren genau davor, sodass wir nur noch 3 Minuten bis zu ihm laufen müssen. ´

Wir laufen die Treppe hinunter und der Eindruck war schon gigantisch, ohne den Wasserfall zu sehen.

Umgeben von riesigen Canyons führt der kleine Weg dorthin. Am Wasserfall angekommen, sind wir ein wenig genervt, weil sich hier nur Touris bewegen, die wie gestern keine Rücksicht auf andere nehmen. Es sind sehr viele Kinder dabei, doch wird auf die nicht geachtet, weil es wichtiger ist, dass der Mann die Frau im Wasser in jede Pose fotografiert, anstatt vielleicht doch Mal darauf zu achten, dass die Kinder sich die Beine aufschlagen oder alle Wege versperren. ´

Wir laufen dann irgendwann auch den sehr schmalen Weg über kleine Steine übers Wasser zu den Milomeris und machen noch schnell paar Bilder, bevor da wieder Menschen reingehen.

Er ist jetzt nicht der absolute Wahnsinn, aber wenn man Mal schon da ist, kann man ihn sich angucken. Der Weg dahin ist das eigentlich Highlight.

Wir sind schon auf den Weg zurück, auf den Steinen im Wasser, da denken sich 4 älter Deutsche, dass doch der kleine Stein, wo gerade Mal ein halber Fuß rauf passt, doch Platz für 6 Füße hat und laufen einfach weiter, obwohl sie uns gesehen haben. Ich rutschen kein Stück und er regt sich leicht bei seinen Anhängseln auf. Jule erwidert darauf, dass sie doch warten könnten, wenn man uns sieht. Er ist darauf sprachlos. Hätte wohl nicht gedacht, dass wir ihn verstehen. So ein Depp.

Jetzt geht es endlich weiter und als nächstes Ziel haben wir den Kouris Dam ins Auge genommen.

Der Weg dorthin ist super. Eine total perfekte Straße führt durch drei Berge rum und man hat immer eine super Aussicht und erfreut sich darüber.

11 Kilometer ist die Strecke von der Hauptstraße bis zum Damm entfernt und es kam genau 1 Auto entgegen.

Von oben sah es schon super aus, aber als wir ankamen, verschlug es und kurz den Atem. Kein einziger Mensch zu sehen, ein riesiger Damm (hätten wir so nicht wartet). Man hört nur den Wind um sich Pfeifen und ab und an Mal ein Vogel. Und dazu dieser Ausblick. Unbezahlbar.

Man steht auf keine Ahnung wie viel Beton und guckt auf den Canyon mit seinem Fluss runter. Die Sonne scheint mal wieder erbarmungslos auf uns und dadurch wirken alle Farben noch intensiver und es sieht wie gemalt oder gephotoshopt aus. Wir könnten noch ewig auf diesen Damm sitzen bleiben und uns diese Bild angucken. Die Vorfreude auf die USA wächst gerade in solchen Momenten richtig.

Nach gefühlten Ewigkeiten fahren wir auch weiter, Richtung Nikosia. Die geteilte Hauptstadt.

Nach einer Stunde haben wir auch die Stadt erreicht und man merkt gleich, dass dies die größte Stadt auf der Insel ist. Auf einmal ist die Autobahn 3 Spurig und es ist ein sehr dichtes Verkehrsaufkommen.

Mitten im Berufsverkehr schlagen wir uns den Weg zum Hotel frei. In solchen Momenten bin ich immer wieder froh in Berlin fahren gelernt zu haben bzw. immer noch zu fahren. Es ist für mich nichts Ungewöhnliches so zu fahren.

Das Hotel war schnell gefunden, nur der Parkplatz nicht. Es gibt zwar einen 20 Meter vor dem Eingang, aber der kostet 3 € pro Tag, egal wie lange man bleibt. Wir wollen eigentlich nur die Sachen ins Zimmer bringen, kurz Umpacken und weiterfahren.

Leider finden wir keinen der sehr begrenzten kostenlosen Parkplätze und müssen nach einmal im Kreis fahren den bezahlten Parkplatz nehmen.

Wir checken ein und begeben uns mit den Sachen ins Zimmer. Es ist vollkommen ausreichend und erfüllt seinen Zweck. Das Bad ist zwar sehr klein, aber wir sind zum Glück nicht die größten Menschen und dadurch geht das gerade so.

Nächste Stopp ist Sixt. Wir müssen leider das Auto abgeben. 4 Kilometer sind es bis dahin und wir brauchen fast 20 Min dorthin.

Bei Sixt geben wir alles ab und die Mitarbeiterin checkt alles.

Sie findet das okay, aber morgen kommt erst einer und gibt sein Okay. Ich verstehe natürlich kein Wort. Ich will ja nur meinen Return Schein haben. 5 Minuten versucht sie mir zu erklären, dass sie es heute nicht machen kann, aber ich bleibe hart und will gerade kein einziges Wort Englisch verstehen und siehe da, sie gibt mir leicht genervt den Schein. Geht doch, den Sinn habe ich sowieso nicht verstanden. Sixt bleibt Sixt, egal von welchem Ort ich das Auto abgeholt habe.

Wir laufen noch kurz mitten im Zentrum der Stadt rum und empfinden dies als nicht interessant.

Da wir die Gegend um unser Hotel herum sehr schön fanden, nehmen wir uns ein Taxi und fahren wieder zurück.

15 Minuten Später und 9 € ärmer, sind wir wieder in Old Town, wie es der Taxifahrer 5 Mal erwähnt hat. ´

Wir bestellen uns noch ein Taxi für morgen früh, welches uns hoffentlich pünktlich zum Flughafen bringt und begeben uns dann in die Altstadt, die gerade Mal zwei Seitenstraßen neben unserer Unterkunft liegt.

In der Altstadt ist kaum Verkehr, da er gesperrt ist und es richtig schöngemacht wurde.

Wir schlendern dort rum und finden ein super Restaurant.

Dort stärken wir uns und sehen auf der Speisekarte, dass sie auch Cocktails servieren und beschließen durch die Freundlichkeit der Mitarbeiterin heute Abend noch Mal her zu kommen.

Erst einmal müssen wir noch Souvenirs für mein Regal und Magneten für Jule kaufen, um danach langsam aber sicher in den türkischen Teil Zyperns zu gelangen.

Erstmal Passkontrolle auf der Griechischen Seite. Alle sind sehr freundlich und entspannt. Dann geht es durch die Pufferzone, wo fotografieren verboten ist und ich es trotzdem kurz ein Foto mache.

Danach ist noch einmal Passkontrolle. Diesmal von der türkischen Seite. Auch hier ist alles entspannt und freundlich, trotzdem frage ich mich, wofür ich innerhalb von nicht einmal einer Minute zwei Passkontrollen machen muss. Kenne ich so nur von der Musterung, wo ich gefühlt jede Minute meinen Ausweis zeigen musste.

Im türkischen Teil angekommen, erwartet uns ein komplett anderes Bild. Das hätte ich so nicht erwartet.

Nicht nur die Währung ist eine andere, nein alles. Sei es der Zustand der Häuser oder Straßen, sei es die Gerüche und die Preise. Es ist unvorstellbar wie eine Stadt so unterschiedlich und geteilt sein kann ,ob die Wessis sich so gefühlt haben, wenn sie Ostberlin betreten haben?

Also doch nicht ganz so unvorstellbar für die Meisten. Man wird mit gefälschter Ware von Gucci und was weiß ich überschüttet und es ist gleich ein aufdringlicheres Verhalten als bei den Griechen. Es erinnert mich teilweise an Kreuzberg von vor 10 Jahren, nur um einiges Größer. Aber die 3er BMWs fahren sie immerhin auch hier.

Wir kaufen hier nichts, da wir morgen ja in der richtigen Türkei sind und dort alles probieren wollen, also durch die zwei Passkontrollen zurück zu den Griechen.

Es ist halb sieben und da kann man Mal schon ein Cocktail trinken. Also zurück zur Bar unseres Vertrauens und als sie uns erkannte, werden wir sehr herzlich empfangen und sie weiß gleich, dass ich ein Bier haben möchte. So bekommt man schon Mal Trinkgeld ;)

Jule bestellt sich einen Frozen Strawberry Margarita. Der schmeckte wirklich sehr gut, sodass ich mir nach meinem Bier auch einen bestellen werde. ´

Also bestellten wir zwei Margaritas und sie guckte mich mit großem Augen an und fragte mich „wirklich?“. Na klar. Trinke ich doch auch gerne Mal.

Der erst Schluck war sehr lecker, doch danach schmeckte es nur noch nach Tequila. Nicht mein Fall. Ich weiß nicht wie man sowas runter bekommt. Ich habe Jule meinen gegeben und bestellte mir noch ein Bier. Sie lachte nur, als ob sie mir sagen wollte, habe ich es doch gleich gewusst.

Nach ein bisschen schlendern und die immer mehr voll werdende Altstadt, genießen wir noch die letzten Eindrücke und Nikosia bekommt ein Bienchen von mir.

Jetzt sind wir im Hotel, Jule schläft und ich schreibe den Bericht. Also alles wie immer ;)

Fazit:

Es war um einiges schöner als ich es mir gedacht hätte. Zypern (also der griechischen

Teil) ist wunderschön und hat so viel zu bieten. Jeder kommt auf seine Kosten, egal was er will. Obwohl ich immer empfehle rumzureisen.

An den Linksverkehr gewöhnt man sich sehr schnell und wenn man ein Automatik hat (ganz wichtig) ist das alles kein Problem. Obwohl ich sehr zufrieden war, einen Beifahrer zu haben, der gerade zum Anfang immer wieder ermahnt, dass man zu weit links fährt.

Die Menschen sind sehr freundlich und aufgeschlossen und sprechen durch ihre englische Vergangenheit sehr gut Englisch. ´

Die Insel war viel besser als erwartet und steht für mich als absoluter Geheimfavorit da. Auch wenn das mittlerweile bekannt sein soll. Das Preis-Leistungsverhältnis ist perfekt, solange man nicht Selbstverpfleger ist.

Eines muss ich noch erwähnen, sonst bekomme ich wieder haue von der Jule.

Jule ist für 15 min auch Mal hinter das Steuer gegangen und hat sich ganz gut angestellt. Auch wenn ich alle 2 Minuten gesagt habe, dass sie zu weit links fährt (was sie mir nicht geglaubt hat), war es doch ganz lustig.

Morgen früh geht es weiter. Nach Istanbul. Heute hatte ich schon einen kleinen Vorgeschmack bekommen und freue mich riesig auf die größte Stadt der Türkei.

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