Tag 5: Primm – Las Vegas
- Tobi
- 18. Sept. 2018
- 6 Min. Lesezeit
Um 4:30 Uhr bin ich mal wieder wach und versuche, leise wie ich bin, Jule nicht zu wecken. Klappt diesmal wieder nicht so gut.
Schade, aber Morgenstund‘ hat Gold im Mund 😊
Nach dem Frühstück geht es Richtung Red Rock Canyon. Der liegt 56 Meilen von unserem Hotel entfernt und der Weg dahin ist wieder sagenhaft. Diese Bergformationen sind nur traumhaft.
Um 9:00 Uhr sind wir da und holen uns gleich den Stempel und Infomaterial.
Der Weg durch den Park ist eine Einbahnstraße und 20,61 Kilometer lang. Es gibt sehr viele Wanderwege, die aber mindestens jeweils 2,5 Stunden in Anspruch nehmen würden. Da es aber jetzt schon 33 Grad sind, werden wir es wieder sein lassen.
Der erste Stopp ist die ganze Reise dahin schon wert. Wir fragen uns, wie ein Berg nur so rot sein kann. Der Name des Parks macht seiner alle Ehren. Durch die Sandstürme sehen die Gesteine richtig schön geriffelt aus.
Man kann hier auch auf den Felsen klettern um noch bessere Bilder zu machen. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen und Jule hat Mühe mich einzusammeln.
Die anderen Stopps sind identisch nur mit anderen Farben. Gigantisch. Stundenlang könnten wir davor sitzen und es genießen.
Dadurch, dass wir nicht wandern gegangen sind, ist der Park auch um 11:00 Uhr schon geschafft. Wir überlegen was wir uns jetzt angucken und fahren Richtung Death Valley Nationalpark.
Der stand nicht einmal auf meinem Plan. Hatte ich doch mehr Zeit für den Red Rock eingerechnet. Aber schlimm ist das nicht. Ein Stempel mehr.
110 Meilen liegt er entfernt, genau in der Mitte liegt Pahrump. Dort wollen wir essen.
Die Fahrt ist diesmal nicht so spektakulär. Nur Wüste und weit und breit nichts zu sehen.
In Pahrump angekommen, wird man von Werbetafeln erschlagen, die uns legales Cannabis und Feuerwerk anbieten. Dafür sind wir aber nicht hier.
Als ich die Preise an der Tankstelle sehe, bleibt mir nichts anderes übrig, als anzuhalten und zu tanken. Jule wundert sich, weil unser Tank noch ¾ voll ist. Unser billigster Preis war bisher 3,42$ für die Gallone. Hier kostet sie 2,79$. Auf dem Rückweg müssen wir unbedingt hier noch einmal volltanken.
Bei Taco Bell parken wir. Ich wollte das schon immer einmal probieren.
Wir bestellen uns jeweils einen Taco und ein Burrito. Dazu ein Trinkbecher in XXL-Format den man nach Herzenslust auffüllen kann. Super.
Das Essen schmeckt sogar sehr gut und macht satt. Den Laden brauchen wir auch in Rostock oder in Hönow. Kurz bevor wir gehen, füllen wir unsere Becher noch einmal auf. Trinken werden wir gleich ohne Ende benötigen - im Tal des Todes.
Jetzt geht es 55 Meilen wieder nur durch die Wüste. Jule macht nebenbei einen kleinen Mittagsschlaf. Die Temperaturen werden immer höher und als wir am Visitor Center ankommen, sind es schon 42 Grad. Die Sonne scheint so doll, wir wollen nur noch in den Schatten. So intensiv habe ich Wärme noch nicht erlebt.
Schnell den Stempel und die Info-Mappen holen und ab zurück ins Auto.
Was wir jetzt sehen werden, toppt fast alles. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll.
Erster Stopp sind die Mesquite Flat Sand Dunes. Bis dahin ist es wirklich ein toter Boden. Der Name passt wieder sehr gut. Und inmitten dieser toten Fläche ist ein riesen Sandhaufen, der irgendwie kein Ende nimmt. Wie kommt er dahin?
Ein Warnschild davor zeigt in jeder Sprache an, dass das Wandern ab 10:00 Uhr sehr gefährlich ist. Wir gehen auch nur 20 Meter auf den Hügel, machen Bilder und verbrennen unsere Haut.
Für drei View Points entscheiden wir uns danach noch. Die anderen fünf nehmen wir nicht mit, da es einfach zu heiß ist und sie auch nicht besonders toll aussehen.
Der erste View Points ist Badwater Basin. 40 Kilometer entfernt. Durch die unglaubliche tote Landschaft vergehen die auch sehr schnell. Es wird aber immer wärmer, ach was erzähle ich, es wird immer heißer.
Als wir beim Badwater ankommen, sind es 46 Grad. Beim Aussteigen schmelzen wir gleich dahin. Aber wir wollen die Treppe zum Badwater herunter laufen und mindestens ein paar Minuten dort wandern.
Badwater ist der tiefste Punkt Nordamerikas mit einer Höhe von 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel.
Es ist noch ein wenig Wasser vom ehemaligen Lake Manly zu sehen.
Am Anfang des Sees sind viele Kraterähnliche, sechseckige Gebilde. Dazwischen ist noch ein kleiner Tümpel des eben erwähnten Sees.
Durch das Salz ist das Wasser ungenießbar und ein Schild zeigt an, dass man es unter keinen Umständen trinken sollte.
Dahinter ist ein Weg der fast wie eine Straße aussieht. Der Weg besteht aus Salz, es ist aber kein Wasser darunter, so wie wir es in Zypern erlebt haben. Die Salzstraße ist 852 Meter lang. Aber es ist uns einfach viel zu warm um sie abzulaufen.
Es herrscht hier zwar sehr heftiger Wind, aber er ist keine Erfrischung. Selbst der Wind ist zu warm. Die Sonne scheint ohne Mitleid auf uns. Deswegen machen wir nur ein paar Fotos und ab ins Auto und Klima an.
Der nächste Stopp ist der Artists Drive (unbedingt Googlen). Ein 14,5 Kilometer lange Strecke, die als Einbahnstraße einmal durch die Berge geht.
Auf der Fahrt nach Las Vegas, habe ich ganze Zeit überlegt wie ich sie beschreiben soll und ich kann es, glaube ich, nicht. Diese 14,5 Kilometer hätten noch 1000 Kilometer länger sein können – Hauptsache ein paar Tankstellen und ein Eiswürfelspender sind dazwischen – und es würde nicht langweilig sein. Mit 5-7 mph fahre ich entlang und hinter mir drängeln sie alle wie verrückt. Unverständlich. So etwas Schönes muss man doch genießen. Zum Glück gibt es genügend Möglichkeiten stehen zu bleiben um Fotos zu machen und sie überholen zu lassen.
Aber von Anfang an. Wir fahren der relativ neuen Straße entlang und sie sieht frisch geteert aus. Ich frage mich, was schmilzt zuerst. Der Asphalt, die Reifen vom Auto oder ich?
Zum Glück nichts. Sind ja mittlerweile auch „nur“ noch 44 Grad. Wird langsam angenehm.
Die Straße ist sehr eng und umgeben von Bergen. Eine falsche Lenkung und wir fahren gegen einen Felsen. Die Aussicht ist der Wahnsinn. Wenn wir für jedes Mal wow sagen, einen Dollar bezahlen müssten, wären wir arm und hätten kein Geld mehr.
Was für unterschiedliche Farben ein Berg haben kann, wusste ich bis dahin auch nicht. Viel mehr kann ich auch nicht beschreiben. Da muss man wirklich da gewesen sein oder sich Fotos bzw. Videos angucken. Das glaubt sonst keiner.
Weinend verlassen wir dann nach einer Stunde den Weg und fahren zum letzten Punkt im Death Valley. Zabriskie Point.
Den hatten wir auf der Hinfahrt schon gesehen und wollten ihn von vornherein erst zum Schluss besuchen.
1. Weil wir keine Lust hatten die vielen Treppen bei 41 Grad noch zu laufen und
2. weil es sehr voll wirkte.
Naja, jetzt sind es 45 Grad und genauso viele Menschen. Ging unser Plan also nicht so auf. Aber egal, jetzt müssen wir in den sauren Apfel beißen und da hochlaufen.
Völlig erschöpft und vollgeschwitzt schaffen wir die 57 Stufen und bereuen nichts. Die Aussicht aufs Death Valley und die unterschiedlichen Berge ist sagenhaft. Der Wind ist leider so sehr stark, sodass die Bilder von uns sehr lustig aussehen. ´
Jetzt aber ab ins Auto, die Getränke austrinken trinken und ab nach Las Vegas.
Wieder auf er Hälfte – also in Pahrump – tanken wir preiswert unser Auto voll.
Kurz bevor wir Vegas erreichen, sehen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Jetzt aber zu unserem Hotel und in unsere Deluxe Suite mit Balkon. Hier gönnen wir uns einmal etwas.
Das Hotel ist auch sehr schnell gefunden. Wir gehen aber in das Parkhaus für Selbstparker.
Das Parkhaus ist schon genial. Über jedem Parkplatz ist ein Lämpchen. Entweder rot für besetzt oder grün für frei. In jeder Reihe wird auch angezeigt, wie viele noch frei sind. So muss man nicht ewig suchen, sondern fährt direkt zu dem freien Platz.
Simpel aber genial.
Eingeparkt, Sachen geschnappt und ab ins Hotel. 5 Minuten brauchen wir dahin.
Aber halt. Beim Einchecken sagt die Empfangsdame uns, dass wir sind falsch sind. Hier ist das MGM Grande und wir müssen einmal komplett durch das ganze Hotel und zum Tower um das MGM Signature zu erreichen, da wo wir gebucht haben. Na Klasse.
Wir laufen also durch das „Hotel“. Es ist wie eine riesige Mall mit einem Casino. Ein reines Labyrinth. Wir laufen weiter 10 Minuten bis wir den Eingang zu unserem Hotel finden.
Wer denkt, dass wir jetzt Einchecken können, liegt vollkommen falsch. Wir müssen noch mit drei langen Laufbändern und noch paar 100 Meter zu Fuß zum Tower 1 laufen. Was für ein Mist. Hätten wir mal nicht das Selbstparken gemacht.
Endlich angekommen, geht es auch schnell und wir sind in unserem Zimmer im 15. Stock.
Das Zimmer ist schon sehr gut. Ein riesiges Bett, eine super Badewanne mit Whirlpool, eine große Dusche und ein genialer Ausblick vom Balkon auf den Las Vegas Strip.
Wir füllen den Kühlschrank und lassen in der Zeit Wasser in die Badewanne ein.
Das Bad tut richtig gut und die Whirlpool Funktion macht das alles noch besser.
Danach laufen wir draußen am Strip entlang und finden alles zu verspielt und übertrieben.
Ich persönlich hätte mir was anderes vorgestellt. Es ist zu viel und zu nervig. Las Vegas für zwei Nächte sind vollkommen okay. Aber eine Woche oder 3 Tage könnte ich hier nicht verbringen.
Um 22:30 Uhr sind wir wieder im Hotel und gehen zeitnah schlafen, also Jule. Morgen steht ja ihr großer Tag an.
Gefahrene Kilometer: 591
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