Tag 6 - Der Wahnsinn geht weiter

1295 Kilometer durch das Paradies in das nächste Paradies.

Oman, was machst du nur mit uns? Selbst so eine weiter Strecke bringt uns aus dem Staunen nicht mehr raus.

Eigentlich müssten wir Kopfschmerzen vom Kopfschütteln haben, so oft wirkte das alles einfach nicht echt.

Wir haben uns jetzt schon komplett in dieses Land verliebt. Es ist einfach der Wahnsinn. Auf der Strecke erkennt man auch, wie viel auch noch ausgebaut wird.

An den Besten Canyons ist ein normaler Parkplatz und es gibt dazu noch einige View Points und die sind traumhaft. Was hier evtl. in zwei Jahren entstehen kann, lässt einen das Herz noch höher schlagen, aber vielleicht ist dann das Land auch überlaufen mit Touristen. Verdient hätte es Oman jedenfalls. Ob sie es nun wollen, ist eine andere Frage.

Um 2 Uhr klingelt der Wecker und wir packen die restlichen Sachen und Checken aus.

Tschüss Sur, schön war es.

2:45 Uhr geht es nun los. Unsere Hardcorestrecke und die ersten 2,5 Stunden im Dunkeln, aber die Strecke kennen wir schon größtenteils und verpassen so nicht viel.

Es herrscht noch sehr wenig Verkehr, aber da es hauptsächlich durch Ortschaften geht, muss man höllisch auf die Geschwindigkeitshügel aufpassen. Zum Glück wacht Jule wie ein Luchs auf die Teile und warnt. Manche sind nämlich nicht ausgeschildert und können selbst auf einer 80er Straße aus dem Erdboden hervorkommen.

Als endlich ein Einheimischer hinter uns ist, lassen wir ihn gekonnt überholen, damit wir durch sein Bremsen sehen, wann was kommt. So lässt sich das entspannt fahren, außer für Ihn. Ich glaube er verflucht uns.

Heute haben wir uns geschworen, immer, wenn unsere Tankanzeige bei knapp der Hälfte ist sofort zu Tanken. Nicht das wir dann wieder solche Probleme wie in Marokko oder USA haben werden.

Dadurch gehen wir insgesamt 5 Mal Tanken und immer 13 Liter. Im ganzen Land gibt es überall den gleichen Spritpreis und er wird nicht (wie in manch anderen Ländern, unseres z.B.) 22 mal geändert.

Langsam wird es um 5 Uhr auch immer heller und so wird das Fahren noch entspannter.

Nach 3 Stunden und 206 Kilometer ist für Jule Prämiere. Sie darf das erste Mal Auto fahren in Oman. Ich bin nämlich müde geworden und schlafe eine Runde auf dem Beifahrersitz.

Jule fährt die ganze Zeit nur gerade Aus durch Wüste. Es soll sehr schön gewesen sein, sagt sie.

Insgesamt werden wir zwei Mal wechseln, aber Jule will lieber wie verrückt Fotos und Videos machen.

Ich weiß gar nicht, wie viel Videomaterial wir heute zusammen bekommen haben. Man hätte diese Strecke im ganzen Filmen müssen.

Hier einige Eindrücke von der Strecke mit Bildern:

Mit dem Sonnenuntergang erreichen wir dann Salala. Wir hätten nie gedacht, dass wir das heute noch erreichen, so oft, wie wir Fotopausen gemacht haben.

Wir sind der Meinung, dass wir uns ein Bier verdient haben und fahren zum ersten Likörshop den wir in Oman haben.

Leider kann man als Tourist kein Alkohol erwerben, dann trinken wir halt wieder einen Mojito alkoholfrei.

Jetzt wird es aber Zeit für unsere Unterkunft.

Es ist ein Resort und auch schnell gefunden. Nur die Rezeption nicht. Wir fühlen uns eigentlich gleich unwohl hier. Überteuerte Restaurants und Lebensmittel und es ist ein reines Labyrinth.

Nach 10 mal Fragen, konnte uns keiner helfen und so bot man uns ein anderes Apartment mit der gleichen Ausstattung für den gleichen Preis an. Meinetwegen, wir wollen ja nur noch ankommen.

Das Apartment ist auf dem ersten Blick auch schön und wir haben super Internet und eine tolle Aussicht vom Balkon. Doch sind in der ganzen Küche Kakerlaken, im Bad sind überall Haare von anderen Menschen, die Handtücher dreckig und das Bett sieht auch nicht frisch bezogen aus.

Ich schreibe noch mal mit unserem Vermieter und er hat kein anderes Zimmer für uns und wir können doch morgen alles noch mal besprechen. Kakerlaken werden morgen ausgesprüht. Ist klar.

Ich suche noch eine anderen Unterkunft und finde ein Apartment, welches Zentraler ist und sogar 61 OMR (159 €) billiger ist.

Wir bringen den Schlüssel weg und umkompliziert bekommen wir das Geld wieder und fahren nun zur neuen Unterkunft. Hier werden wir gleich freundlich empfangen und los geht es aufs Zimmer. Wir haben ein riesen Wohnzimmer, zwei Bäder, eine super Küche und ein großes Schlafzimmer. Perfekt.

Schnell kaufen wir noch trinken nebenan ein und holen uns was zu Essen. Dort werde ich gefragt, ob ich mit ihnen Fotos machen kann. Klar warum denn nicht, aber nur, wenn ich auch eins bekomme.