Tag 6 Fes - Merzouga
- Tobi
- 24. Sept. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Hoch soll er leben…. 32 mal Hoch!
So werde ich zur deutschen Zeit meiner Geburt von Heidi und Holger geweckt.
Auch der erste Blick auf das Handy zeigt schon viele Gratulationen und später sollen noch mehr folgen.
An dieser Stelle erst einmal einen herzlichen Dank an alle, die an mich gedacht haben. J
Ich schlaf danach noch ein bisschen und dann heißt es endlich Sachen packen, frühstücken und diese Stadt verlassen.
Beim Frühstück werde ich gleich gefragt, ob ich wieder ein Omelett haben will und die Antwort ist natürlich allen klar.
Jetzt geht es zum Auto und die genaue Strecke beträgt 469 Kilometer und eine geplante Fahrzeit von 07:25 h ohne pausen. Um es vorwegzunehmen, wir übertrumpfen diese Zeit natürlich und brauchen insgesamt 7 Stunden mit 4 Pausen, ein Tankstop und einige Foto pausen.
Warum waren wir nun so schnell? Ist doch klar, Jule durfte nach 282 Kilometern das Steuer für genau 108 Kilometern übernehmen und fuhr in bester Micheal Schumacher Manier eine Rekordzeit nach der anderen.
Da Bilder mehr als 1000 Worte sagen, kommen jetzt nur noch Bilder von unserer 7 Stunden Tour mit einigen Bemerkungen:


Ein etwas anderes Gerüst

Schafe

Wie in Amerika






Petrus lacht auch zu meinem Geburtstag




Endlich darf die Jule auch fahren (raser)










Übertreiber




Verbrannte Palmen






Unsere Unterkunft ist dank Google auch gleich gefunden (ein Hoch noch mal auf Google Maps Offline). Wir werden gleich herzlich und irritiert begrüßt.
Er guckt in seinen Unterlagen und sagt, dass wir doch erst morgen ankommen sollen. Tja Jule ist halt gefahren und so sind wir viele Stunden früher da ;)
Ich habe gestern die Termine verschoben und sie wurden bestätigt. Da das Onlinezeug sein Bruder macht, weiß er es nicht und es wird schon stimmen. Wir sind die einzigen Gäste hier und bekommen so ein noch viel besseres Zimmer.
Unser Gastwirt spricht ein super deutsch und dies hat er nur von seinen Gästen gelernt. Respekt!
Nachdem er uns jeweils eine Falsche Wasser in die Hand gedrückt hat, können wir das Hotel und unser Zimmer bewundern. Das ganze Haus ist sein Geburtshaus und er hat es nach und nach erweitert. Wirklich Traumhaft hier.
Ich hole noch die restlichen Sachen aus dem Auto und schon erwartet uns Pfefferminztee und der Gastgeber sitzt auch am Tisch und wir reden über Gott und die Welt und natürlich über das Thema Nummer 1, was diese Welt seit über 1,5 Jahren beschäftigt – Corona-. Es nervt wahrscheinlich so jeden Menschen, aber wir alle müssen und machen das Beste raus.
Er organisiert uns für morgen eine Tour durch die Wüste, besser gesagt zwei und es hört sich genial an.
05:30 Uhr werden wir von einem 4X4 Auto abgeholt und zwischen zwei Dünen, werden wir einen Tee Stopp machen und den Sonnenaufgang genießen. Danach geht es um die Dünen weiter, bis 10 Uhr wieder an der Unterkunft sind und Frühstücken können.
Danach würden wir in diesem Hotel die Zeit verbringen und uns ausruhen, weil bei über 40 Grad im Schatten, kann man nicht viel machen und abends gegen 18:30 Uhr werden wir Kamelen abgeholt und auf die Dünen gebracht um die Sonnenuntergang zu genießen. Das hört sich doch alles genial an und der Preis ist auch gut, sodass wir sofort zusagen.
Nach einem Videochat mit Heidi und Holger, wo sich der Gastgeber auch noch mal vorstellt, gehen wir endlich in den Pool und diese Abkühlung tut uns sehr gut.





Ich will eigentlich schon den Reisebericht anfangen zu schreiben, doch werden wir von unserem Wirt erinnert, dass in 20 Minuten die Sonne untergeht und er mit mir auf der Dachterrasse mit einem Bier anstoßen will. Er organisiert noch schnell einen Eimer mit Eiswasser und auf geht es.

Hinter uns sind die Dünnen und vor uns die riesen Sonne (so eine große Sonne habe ich noch nie gesehen). Innerhalb von 5 Minuten ist sie vollgekommen verschwunden. Jetzt setzen wir uns hin und stoßen an, dazu gibt es Oliven.






Fast 1,5 Stunden sitzen wir mit ihm oben und unterhalten uns über alles. Über die Menschen in Marokko (außerhalb von Fes, kann keiner sie leiden, sie seien speziell) , dann über den Islam, der hier nicht ganz so streng ausgeführt wird, über den König (der ein richtig toller Mann sein soll, dann geht es weiter über die Wahl (er ist froh, dass die Islamisten nicht mehr an der Macht sind), bis hin zu arrangierten Ehen. Er selber wurde mit 24 Jahren einer 14-Jährigen vermählt. Das war halt so und ist teilweise immer noch so, außer das es mittlerweile auch Scheidungen gibt. Die sind zwar relativ schwierig zu bekommen, wird aber von Jahr zu Jahr immer einfacher. Er selbst hat seinen 3 Töchtern die Wahl gelassen und so studieren zwei in Frankreich und sind Single mit Anfang 20. Er ist sehr stolz auf seine 5 Kinder.
Es war herrlich mit ihm da oben zu sitzen und zu reden. Wenn er mal die deutschen Begriffe nicht wusste, sprach in einem super englisch weiter.
Doch dann bekam er ein Anruf und wir mussten runter. Das Abendessen ist fertig.
Vor dem Pool wurde für uns ein Tisch aufgestellt und es wirkte sehr romantisch.

Der erste Gang, eine Nudelsuppe, ließ auch nicht lange auf sich warten. Danach kam die Beillagen Platte und dann das Tajin mit Kalbsfleisch in einer genialen Zwiebelsoße.
Bei immer noch (21 Uhr) 35 Grad kann man gar nicht so viel essen, doch es ist so lecker. In der Zeit wo Jule alles noch mal probieren muss (weil es so lecker war), habe ich ausnahmsweise Mal mit der Hitze zu kämpfen und muss in den Pool springen. Anders hätte ich das nicht ausgehalten.




Zum Schluss gibt es noch Honigmelone, die wir auf unserer Terrasse naschen und den Abend ausklingen lassen.

Alles in allem, ein perfekter Tag und wir haben alles sowas von richtiggemacht, dass wir heute schon hier gefahren sind. Da oben auf der Terrasse war der geniale Moment und ich hoffe, morgen wird es noch besser.
Gefahrene Kilometer: 470
Davon Jule: 180
PS: Kurz vor dem abschicken des Berichts kommt unser Gastgeber zu uns und schenkt mir was zum Geburtstag bzw. auch zu Hochzeit. Es soll ein Symbol für die Zusammengehörigkeit zweier Menschen sein. Vielen Dank!


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