Tag 6 - Hundeschlittenrennen und Schneemobiltour
- Tobi
- 7. März 2022
- 7 Min. Lesezeit
Heute ist ganz Iluissat auf den Beinen und aufgeregt. Es ist nämlich das jährlich einmalige Hundeschlittenrennen in Grönland, welches nur hier stattfindet. Dementsprechend sind wir auch richtig froh, es mindestens 2 Stunden sehen zu können, bevor unsere Tour mit den Schneemobilen los geht.
Aber um 11 Uhr werden wir erst abgeholt und habe dementsprechend noch viel Zeit.
Ohne Zeitdruck können wir heute entspannt trödeln, sind aber trotzdem alle kurz vor sieben Uhr in der Küche.
Holger und ich gehen schnell Schrippen kaufen, um uns danach an einem gedeckten Tisch zu setzen und zu essen.
An dieses "1000 Sachen anziehen" wenn man mal mehr als 3 Minuten raus möchte, werde ich mich bestimmt nicht gewöhnen. Mir fehlt meine kurze Hose draußen, aber für so einen tollen Urlaub nehme ich das gerne in den Kauf.
Die restliche Zeit verbringen wir mit unterschiedlichen Dingen, ich z.B. mache schon meine Urlaubsvideos fertig, leider kann ich sie nicht hochladen, da die Upload Geschwindigkeit nicht genug ist, aber über das Internet oder allgemein unsere Unterkunft kann man sich nicht beschweren.
Ganz im Gegenteil, nicht nur, dass wir eine geniale Aussicht haben, ist das Internet sehr stabil und wir können Fotos, Nachrichten lesen und verschicken, selbst Musik können wir ohne großartigen Puffer laden.
Die Dusche ist auch super, konstant sehr warmes/heißes Wasser mit einem sehr guten Druck. Das alles hätte ich so nicht vermutet. Es fehlt hier uns an nichts.
15 Minuten vor elf Uhr steht nun unsere alltägliche Prozedur an. Sich nämlich warm genug anzuziehen, für die kommenden Eindrücke, in diesem doch sehr abenteuerlichen Land.
Jannik steht schon bereit und fährt uns ziel sicher zum Startplatz des Hunderennen hin. Auf der Fahrt sieht man schon, dass einiges los ist.
Angekommen, versuchen wir erst mal zu gucken, wo sich die Einheimischen hinstellen, doch die sind alle froh auf einem Fleck zu sein und quatschen ganz gemütlich.
Als der erste Hundeschlitten kommt, denken wir, dass es jetzt gleich los geht und siehe da, die Einheimischen gehen rechts von uns auf den Berg. Also machen wir das auch und es wird immer voller.



Die Kinder spielen im Schnee und bauen Schneemänner auf ihren Schlitten und die Jugend steht ganz cool bei minus 17 Grad mit Turnschuhen rum (so wirke ich bestimmt im Winter mit meiner kurzen Hose in Deutschland). Es ist genial die Leute dabei zuzuschauen.

Kinderroller in Grönland

Fotografen und Fernsehen-Team ist auf Vorort

Schneemann
Jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit und die Meute ist auf Hochtouren und unterstützen wen auch immer. Es herrscht kurz vor beginn eine Lautstärke und Rufe die super sind. Fehlen nur noch Bengalos und die "Kurve" würde beben.

Das Rennen geht los

Ob das jetzt schon ein guter Vorsprung ist oder nicht weiß ich nicht

Aber genial anzusehen
Nach dieser Kurve ist das Spektakel für uns schon vorbei (2 Minuten).
Die Kinder gehen auf das "Spielfeld" und spielen ein bisschen rum. Ich habe vor Start jemanden gesehen, der seine Drohne gestartet hat und wollte das auch auf dem Spielfeld tun (ist das ein Platzsturm?, Sturmhaube habe ich auf jedenfall schon auf).
Leider bekam ich keine Starterlaubnis, durch die Nähe des Flughafens, sodass wir die Menschenmasse noch mal festhalten konnten.



Da über 50 % jetzt die "Tribünen" verließen, machten wir es ihnen nach und wollten mit einem Taxi zur Unterkunft und uns noch paar Sachen holen.
Gesagt getan, nach 5 Minuten hatten wir eines und fuhren zurück. Da gab es eine Pinkelpause und für Heidi eine Umziehpause.
Wir haben jetzt aber noch gute 1,5 h zeit, bis wir uns an einem Hotel treffen für die Schneemobiltour.
Wir entschieden uns, zum Hotel zu laufen und dort einen Kaffee oder Tee zu trinken.
Holger beteuerte, dass er den Weg weiß, sind wir doch schon gefühlte 5 Mal vorbei gefahren/gelaufen.
Den Weg wusste er auch, nach 1,5 Kilometer haben wir es auch erreicht. (Im Nachhinein hätten wir nur 350 Meter dafür gebraucht). Holger dachte bestimmt nur an unser Wohlbefinden und wollte uns warmlaufen lassen. ;)

Far Far Away
Nach diesem Trip, wo uns wirklich Warm wurde, konnten im im Hotel bei bester Aussicht noch Tee/Kaffee trinken und die Zeit vertreiben.


Schöne Spiegelung
13:45 Uhr gingen wir nun endlich zu unserem Treffpunkt außerhalb des Hotels und wurden gleich in richtig fette und dicke Sachen gepackt. Bei den Anzügen wird niemand frieren. Besonders die Schuhe waren der Wahnsinn.
Mit Mühe und Not angezogen, ging es mit einem 9 Sitzer (wir sind mit dem Fahrer aber zu 10. (der 10. muss im Kofferraum platz nehmen)) zu der Garage der Schneemobile.





100 Mal dicker als wir sind, schwitzen wir jetzt schon in diesen Sachen und können unsere Gefährte unter die Lupe nehmen.
Heidi wollte sowieso nicht selber fahren und begab sich als "Beifahrer" zu Holger. Jule und ich wollten aber beide selber fahren, doch hatten sie keine Schneemobile mehr zu Verfügung.
Auch wenn dieser Trip richtig lustig und cool war, find ich das mehr als Schwach. Wir beide haben den vollen Preis bezahlt und was wäre, wenn wir dies einzeln gebucht hätten?
Da Jule schon mal Schneemobil gefahren ist, gab sie mir das Steuer.
Nach einer mini Einführung und zwei kurze Testläufe ging es auch danach gleich richtig los.

Unser Gefährt

Hier war für H&H noch alles gut
Es ging gleich zum Anfang einen richtigen steilen Berg hinauf, den wir auch mit den Schneeschuhe hochgelaufen sind. Hier muss man nur ordentlich gas geben.




Doch danach ging es relativ eng von den Steinen sehr steil abwärts. Hier muss man schon ein Gefühl für das Lenken bekommen haben. Ich hatte damit meine Schwierigkeiten, da die Lenkung doch sehr schwer ist bzw. anders als beim Roller oder Motorrad.
Als wir auf einer geraden Strecke waren, konnte ich endlich mit dem Schneemobil eins werden. Sind wir doch jetzt auf einer gerade Strecke gefahren, wo weit und breit nichts ist. Das wäre die gute Übungsstelle gewesen. Ab da an, hatte ich das Ding unter Kontrolle und konnte viel Spaß damit haben.

Mit Visier zu konnte ich noch nie fahren.

Eingefrorener Wasserfall

Hoch geht es hinaus

Die Jule ist auch dabei

Unsere Truppe

Eine wirklich tolle Strecke
Wir fuhren durch vollgeschneite Berge, über zugefrorene Seen und konnten immer wieder einen gigantischen Ausblick genießen und sehr viel spaß haben.
Beim ersten Ende der Strecke machten wir eine Pause. Hier war die Aussicht besonders schön.

Gletscher

Michelin Männchen

Zugefrorener See


Bei warmen Kaffee/Tee/heiße Schokolade startete ich kurz meine Drohne. Doch ihr war es zu kalt, sodass ich nur paar kurze Videos machen konnte.
Bis jetzt war es eine tolle Tour. Bei der Pause fragten wir Heidi und Holger, wie sie es bis jetzt fanden.
Heidi fühlte sich sehr unwohl und man konnte es an ihrem Gesicht sehen.
Holger hatte große Schwierigkeiten mit der Sicht, als Brillenträger.
Immer wieder ist sie beschlagen und dann muss er abbremsen, weil er nichts sieht. Ist bestimmt nicht einfach, besonders ohne Erfahrung mit einem Helm fahren oder mind. Roller fahren.
Aber sie werden zum Schluss ohne Verletzungen ankommen und waren auch froh diese Erfahrung gemacht zu haben.

Rückfahrt kann beginnen

Holger fährt durch seine schlechte Sicht voll in den Schnee und kommt nicht mehr raus. Heidi muss absteigen und kurz mit unserem Guide fahren. Beide haben in dem Moment wahrscheinlich kurz die Schnauze voll, ziehen das Programm aber knallhart durch.
Mir macht es sehr viel Spaß und der Vorteil ist, dass Jule Beifahrer ist, sie kann Fotos und Videos machen und die werden richtig gut.
Doch müssen wir auch immer wieder mit "Gegenverkehr" rechnen.



Ein Schneemobil, welches ihren kleinen Jungen auf einem Snowmobil hinter gezogen hat, gab es auch noch, aber leider keine Fotos. Aber das war schon Cool, wie der Kleine neben uns gesnowboardet ist.

Jetzt geht es noch einmal über einen zugefrorenen See

Kurz vor Ende wird es noch mal eng


Hier müssen wir gleich runter

auf geht´s

Fast geschafft
Jule und ich waren ganz hinten, was den Vorteil hatte, dass wir des Öfteren warten konnten, um mit ordentlich Speed lang zu heißen. Meine maximal Geschwindigkeit war 60 km/h. Da meinte Jule, dass ich es nicht übertreiben soll.
Zum Schluss mussten wir den Anfangsberg, den wir hochgefahren sind, auch wieder runter fahren und ich war voller Freude und ließ ordentlich abstand, damit ich den letzten Teil ordentlich driften konnte. Jule hatte ihren Spaß und war voller Adrenalin danach.
Danach haben wir unseren Ausgansort erreicht und Heidi machte jubelnde Bewegungen, als ob sie die Tour die France (ohne Doping) gewonnen haben.

Geschafft.
Als wir nun von unseren Schneemobile runter waren und selber auch runter kamen, besprachen wir die Tour. Heidi und Holger fanden die Tour für Anfänger sehr anspruchsvoll und das war sie auch. Vielleicht sogar zu viel. Besonders für welche die noch null Helmerfahrungen hatten. Besonders das Entgegengesetze schieben des Körpers muss man sich erst mal aneignen. Ich kenne es von unseren Pocketbike rennen, wo wir auch noch soviel wie möglich mit den Knien schleifen wollten.
Beide haben sich aber tapfer getan und für uns alle ist es eine Erfahrung mehr in unserem Leben und wir sind froh, dass wir sie gemacht haben.

Beide Frauen sind gut wieder angekommen und erleichtert

Auf geht es zum Bus, der uns zurück fährt
Am Anfangshotel angekommen, laufen wir diesmal wirklich nur die kurze strecke nach hause. Jule und ich holen beim Bierdealer unseres Vertrauens noch 10 Carlsberg. Wir haben jetzt alle Durst auf Bier und stoßen auf diesen tollen, aber auch Adrenalin mäßigen Tag an

Danach bereiten wir unserer Essen vor. Für mich gibt es Nudeln von vorgestern (die müssen auch mal alle werden) und der Rest ist Currywurst. Beides schmeckt sehr gut und stärkt uns, nach diesem Tag.
Zum Abschluss des Tages wird noch eine Runde Macke gespielt. In den ersten 6 Runden lag ich knapp vorne, bis ich eine Straße gemacht habe. Doch wollte ich danach weiter "zocken" und vergeigte diese. Das Ende vom Lied war, dass Holger, knapp vor Heidi gewonnen hat und Jule und ich nur noch Frust trinken machen konnten.
Jetzt geht dieser herrliche Tag auch nun wieder vorbei, mit seinen Höhnen und Tiefen.
Morgen steht unsere letzte Tour an - eine Hundeschlittentour. Diese wird zum Glück von erfahrenen Fahrer geleitet, sodass wir uns "nur" hinten reinsetzen und die Umgebung genießen können.
Ich bin tierisch gespannt wie es wird und wie sehr unser Rücken danach weh tut (es soll sehr aufn Rücken gehen, aber wir sind ja schließlich nicht nur aus Spaß hier.
Wir haben in dieses wenigen Tage hier schon so viel erlebt und sind so froh, dass wir die Polarlichter gleich am ersten Tag bestaunen durften. Abends gucken wir immer aus den Fenster und hoffen und hätten wir sie nicht schon einmal gesehen, wären wir bestimmt traurig (nicht enttäuscht, weil der Rest wirklich genial ist).Wir sind so froh hier zu sein und dieses Abenteuer zu erleben. Besonders Jule und ich merken, dass diese Hardcorestrecken doch nicht für jedes Alter gemacht sind. Wir sind halt doch mind. 25 Jahre jünger als H&H und können einige dinge besser wegstecken. Doch ist dieser Urlaub auch gerade deswegen mal was anderes und schön, auch wenn es nicht immer einfach ist, aber wir kommen super miteinander klar und haben viel spaß.
Ich gehe, nachdem alle anderen schon seit 2 Stunden schlafen, auch ins Bett. Gute Nacht.
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