Tag 6: Las Vegas
- Tobi
- 17. Sept. 2018
- 6 Min. Lesezeit
Heute ist Jules großer Tag. Sie darf aus 4572 Metern aus dem Flugzeug mit dem Fallschirm springen.
Erschreckenderweise schlafen wir heute sehr lange und sind erst 6:25 Uhr wach. Ab da ist mit Jule nicht mehr viel anzufangen. Sie ist so aufgeregt und springt durch das Zimmer und will los.
7:25 Uhr sind wir am Auto und stellen fest, dass wir vergessen haben unser Navi zu laden. Leider geht es auch nicht sofort an, als wir das Ladekabel reinstecken. Also fahre ich erst einmal nach Gefühl und stelle mich gar nicht so schlecht an. Bei McDonald’s weiß ich aber nicht mehr weiter und wir müssen auf dem Parkplatz warten, bis das Navi angeht. Nach paar Minuten haben wir das auch geschafft und es führt uns zielgerecht hin.
Die Organisation ist super. Wir geben unseren Voucher ab, bekommen gleich das Formular, das sagt, wenn was passiert, muss Jule das Flugzeug bezahlen. Schon wird Jule angezogen für den Flug.
Fünf Minuten später ist ihr Guide da und fragt woher sie kommt. Als sie Germany antwortet, schreit er auf einmal „Oh scheiße“. Das ist das einzige deutsche was er kann, weil das die Deutschen anscheinend immer sagen, wenn sie aus dem Flugzeug springen.
Ich wünschte Jule noch viel Erfolg und schon sitzt sie im Flugzeug. Das alles hat gerade Mal 20 Minuten gedauert. Top
8:47 Uhr startet der Flieger und ich versuche so gut wie möglich ihn zu verfolgen. Irgendwann ist das nicht mehr möglich. Aber die nette Empfangsdame, die hier alles regelt und managt, zeigt mir genau den Punkt wo ich stehen soll um alles zu sehen.
Recht hat sie und ich sehe dann paar Minuten später das Flugzeug und einen Punkt nach dem anderem aus dem Flugzeug springen (Respekt, ich würde mir das nie freiwillig trauen).
9:10 Uhr ist Jule wieder bei mir und ab jetzt ist wirklich vorbei. Voll mit Adrenalin bekommt sie keinen Satz mehr zu Stande, zittert am ganzen Körper und ist aufgedreht wie sonst etwas.
Nach 30 Minuten kann ich dann wieder normal mit ihr reden und sie erzählt wie toll alles war. Die Aussicht, das Gefühl, der Guide. Es war anscheinend perfekt.
Das freut mich.
Nach 45 Minuten haben wir auch das Video von dem Sprung und Jule ein T-Shirt und ein Foto mehr.
Jetzt geht aber unsere Nationalparktour weiter. Valley of Fire steht an. Eine knappe Stunde brauchen wir bis dahin. Mein Zeitplan haut bis jetzt noch super bin und wir können immer noch alles sehen, was ich geplant habe.
Dieser Park ist ein State Park und das heißt, wir kommen mit unserem Pass nicht hinein und müssen 10$ Eintritt pro Fahrzeug bezahlen. Finden wir noch sehr human.
Gleich hinter dem Westeingang kommt die Scenic Loop Road. Ein Rundkurs, auf man den Arch und Atlati Rock sehen kann.
Die Felsen haben noch ein intensiveres Rot als bei den Red Rock Canyons. Sie sehen mal wieder unecht aus.
Mitten in einer grünen Wüste tauchen diese Felsen auf. Man kann auch hier überall anhalten und auf ihnen klettern. Die Felsen sehen wie Steinskulpturen aus. Überall sind Löcher, sodass es noch ein besseres Bild abgibt.
Schon jetzt hat sich der Eintritt gelohnt. Es sind schon 38 Grad, aber bis jetzt herrscht ein angenehmer Wind. Gefühlt sind es gerade nur 35 Grad. Angenehm 😉
Bei dem Atlati Rock gab es früher eine Treppe die in den Felsen einbaut war. Leider ist sie durch Benutzung und die Wettereinflüsse nicht mehr benutzbar. Aber gut wie die Amis sind, haben sie eine ganz schlichte Metalltreppe dort hingezimmert. Die wurde auch in den Farben des Rockes angestrichen, sodass sie nicht wirklich auffällt.
Wenn man oben angelangt ist, hat man einen super Ausblick auf das Bevorstehende. Wir freuen uns jetzt noch mehr auf den Park.
Hieroglyphen sind auch ganz viele zu sehen.
Am Visitor Center holen wir unsere Stempel und fahren dann zum Fire Canyon Aussichtspunkt.
Der Fire Canyon sieht super aus. Ein richtig großartiges Panorama. Wir kommen aus dem Schwärmen wieder einmal nicht herraus.
Es gibt auf dieser Route genau 3 Parkplätze plus unzähliger Möglichkeiten zu halten. Auf unserer Karte steht nicht, was auf jedem Parkplatz zu sehen ist. So lassen wir uns überraschen.
Bei den ersten beiden findet man wieder ein super Panorama Blick. Jules Finger fällt bald ab, durch das ganze Geknipse. Alle 50 Meter halte ich an, weil wir wieder was Schönes sehen, was unbedingt festgehalten werden muss.
Auf Parkplatz 3 sind wir von Hügeln umgeben, die so viele Farben in sich haben, dass es wie ein Regenbogen wirkt.
Auf den Höchsten laufe ich herauf und gucke mir das Spektakel an. Bis jetzt ist Valley of Fire mein Favorit. Aber ich glaube das ändert sich jeden Tag bzw. kann man nicht alle miteinander vergleichen, weil jeder so anders und besonders ist.
Bis zum Ende des Parkes ändert sich das Bild nicht. Grüne Wüste, rote Felsen und Berge. Wieder einfach nur WOW.
Da das der Valley of Fire genau an den Lake Mead NR (unser nächstes Ziel) angrenzt, macht es das alles noch besser. So sind wir innerhalb von drei Minuten schon im nächsten Park.
Die Fahrt durch die eine Straße ist wieder sehr schön. Umgeben von Bergen und Wüste. Was für ein Feeling. Wieder halten wir alle 100 Meter an und müssen die Aussicht genießen. Am liebsten würden wir alle 10 Meter stehen bleiben, aber dann würden wir nicht mehr vorankommen.
Am Punkt Redstone machen wir einen längeren Stopp. Hier sind viele Felsen aufgesprungen und im Inneren ist der Berg dunkelrot. Wie genial.
Als wir dann viele Meilen durch die Wüste fahren, ist auf einmal – mitten im Nichts – eine grüne Oase voll mit Palmen.
Wir fahren nach links den Schotterweg entlang und kommen am Lake Mead vorbei. Er schimmert extrem blau und wir fahren bis an ihm heran.
Unser Navi sagt, wir sind schon lange im Wasser. Früher war hier anscheinend alles voll damit. Entweder durch den Hoover Dam oder der Hitze ist das Wasser in den Jahren zurück gegangen. Man sieht an den Bergen noch wie hoch es war, denn dort sind sie verblichen.
Jetzt aber wieder auf einer richtige Straße Richtung Hoover Dam.
Als wir lange bergauf fahren und nicht sehen was dahinterkommt, verschlägt es uns fast den Atem. Genau als der Berg aufhört ist dahinter eine Stadt, direkt am See, wo ganz viele grüne Pflanzen sind. Wie beeindruckend das aussieht.
Wir kommen am Hoover Dam an, suchen einen Parkplatz und gehen herunter. Wir müssen uns beeilen, denn der Dam schließt um 17:30 Uhr und wir haben es 17:05 Uhr.
Lange brauchen wir aber auch nicht. Er sieht gigantisch aus dieses Betonwerk.
Wenn man hinunter guckt, kann einem schon ganz anders werden. So hoch. Vom Damm sieht man auch die riesen Betonbrücke, unter der wir durch gefahren sind. Sehr gewaltig.
Nach diesem – wieder einmal – schönen Tag fahren wir zurück ins Hotel. Vorher wollen wir aber was essen, halten in Boulder City an und gehen zum Mexikaner. Was anderes ist nicht hier, außer Fastfood.
Die Preise sind fair und die Portionen riesig. Ich schaffe nur die Hälfte meines Burritos. Wie die anderen Gäste nehme ich mein Essen mit.
In Las Vegas angekommen, suchen wir diesmal ein Parkhaus gleich gegenüber von unserem Eingang, es ist kostenlos bzw. fahre ich einfach durch. Es gibt keine Schranken, nur einen Pförtner.
So ist das schon viel besser und wir brauchen nur zwei Minuten bis zum Hotel. Dort machen wir uns kurz frisch und legen unsere Sachen ab.
Jule will im Hotel New York New York noch Achterbahn fahren. Die führt durch das Casino und draußen einmal rund um das Hotel mit vielen Loopings. Sie hatte anscheinend heute noch nicht genug Adrenalin.
Als sie wiederkam, war sie wieder sehr hippelig und aufgepuscht.
Ich verzocke jetzt meine acht Dollar.
Die ersten 7 sind sofort weg. Aber aus dem letzten mache ich sage und schreibe 2,26$.
Ich bin zu gut.
Hier gehe ich weg und suche mir einen neuen Automaten. Dort bekomme ich – kurz bevor das Geld wieder weg ist – mit einem Mal 2,50$. Der Automat hört gar nicht mehr auf zu bimmeln. Lustig.
Aber das ist auch wieder schnell weg und ich höre auf. Ich habe meine 10 Dollar verspielt und das reicht auch vollkommen.
Einen Dollar gebe ich noch Jule, damit sie auch sagen kann, sie hat in Las Vegas richtig gezockt.
Sie hat kein Glück und so ist das Geld auch weg und wir können ins Hotel. Ich muss schließlich noch zwei Berichte schreiben und langsam aber sicher sind wir auch müde und ko.
Wieder geht ein wunderschöner, toller und aufregender Tag zu Ende. Wir sind noch nicht einmal eine Woche hier und haben so viel gesehen und erlebt.
Bis jetzt habe ich die Zeit für alles richtig einberechnet. Okay, in San Francisco hatten wir wenig Zeit, aber das war mir klar und Natur finde ich dann doch schöner als eine Großstadt.
Morgen übernachten wir das erste Mal in einem Campground.
Gefahrene Kilometer: 363
Comments