Tag 6 Nikosia – Istanbul
- Tobi
- 25. Juni 2018
- 6 Min. Lesezeit
Um 4 Uhr klingelt der Wecker und wir verfluchen ihn gleich. Das ist ja nicht Mal meine Zeit. Gut ich bin auch gestern erst kurz nach 0 Uhr ins Bett gegangen.
Wir gehen Duschen, packen die letzten Sachen ein und machen uns 4:32 Uhr (2 Minuten hat Jule zu viel getrödelt) auf den Weg zum Taxi Stand.
Es steht noch kein Taxi da. Gut wir haben auch erst um 5 Uhr eines bestellt, aber da waren wir uns nicht sicher. Also liefen wir paar Meter die Straße entlang und uns kam gleich eins entgegen.
Der Fahrer merke sehr schnell das wir Deutsche sind und freute sich sehr, weil er aus Deutschland stammt. Wir sprachen mit ihm auf Deutsch und er meinte, er fährt nicht in den türkischen Teil.
Er ist Griechen und kann dir Türken nicht leiden. Aber er organisiert was für uns. Aber mit 50€ für die 40 Kilometer sollten wir schon einberechnen, weil der Taxifahrer im türkischen Teil keinen mitnehmen darf und er so eine Leerfahrt hat.
Wir stimmen ein und er fährt uns noch ein ganz kurzes Stück bis sein Kollege kommt. Er kommt – wie soll es auch anders sein – mit einer Limousine. Wir staunen nicht schlecht und nehmen jetzt erst Recht das gute Angebot an.
Es sind schon 27 Grad um 4:45 Uhr. Zum Glück ist die Klimaanlage an.
Wir kommen an der Grenze an und auf der zyprischen Seite sagt er einfach nur, „Germany“. Und gut ist. Bei der türkischen Seite reicht das leider nicht aus, aber wir kommen ohne Problem rein. Puh…
Wir steigen wie die Könige aus unsere Limo und verabschieden uns von Ihm.
Wir gehen in den Flughafen rein und gleich die erste Sicherheitskontrolle die eigentlich unsinnig ist. Da ich alles noch mit reinnehmen darf. Danach gehen wir weiter zur Passkontrolle und auch da kommen wir glücklicherweise durch, um dann die zweite Sicherheitskontrolle zu überstehen, hier müssen wir nun wirklich unsere letzten Tropfen an trinken weck schmeißen.
Der Flughafen ist zwar klein, aber richtig schöngemacht, hier können wir ohne Probleme unsere Zeit totschlagen.
Jetzt wird es Zeit für Frühstück.
Im Café fragen wir vorher noch Mal nach, ob wir mit Euro bezahlen können oder nicht.
Er sagt ja und wir holen uns ein großes Sandwich, eine Cola und Wasser. Er sagt 27. Wir trauen unseren Ohren nicht und fragen noch zwei Mal nach. Er bestätigt es jedes Mal. Auf die unwirkliche Frage. „In Euro“ sagt er einfach nein. Wofür fragen wir denn sonst vorher nach.
5 € sind es dann im Endeffekt und das geht für einen Flughafen völlig in Ordnung.
Die Zeit am Flughafen vergeht dann auf relativ schnell und wir können zum Boarding. Der Flug geht pünktlich los und die Flugzeit beträgt 1:30 Stunden.
Wir machen vor dem Start unsere Serie an und ich schlafe – wie soll es anders sein – bis kurz vor der Landung ein.
Der Flug kommt 15 Minuten früher an und pünktlich um 10 Uhr verlassen wir das Flugzeug und Rennen schnell zur Passkontrolle. Jule hat ENDLICH ihren ersten Stempel im Reisepass. Zeit wird es auch.
Beim Verlassen des Flughafens sind wir noch unentschlossen ob wir mit Taxi oder Bahn und Fähre zum Hotel fahren.
Die Preisliste für ein Taxi steht genau am Ausgang und soll für die ca. 48 Kilometer 126 Lire (~25 €) Kosten.
Für die Kilometer ein absolut gutes Angebot. Aber wir begeben uns erst einmal zum Bus E-11 und dort kostet eine Karte bis zur Endhaltestelle gerade Mal 8 Life (1,60 €). Wir entscheiden uns für den Bus und wollen schnell am Automaten die Tickets holen. Einfacher als gesagt.
Ich kann nicht zwei Tickets auswählen, so dass ich jedes separat holen muss, was kein Problem wäre, aber der Automat nimmt nur ein maximal 20 Lire Schein. Klasse, vom Bankautomaten habe ich nur 100er bekommen.
Wir wollen zu Burger King und uns dort ein kaltes Getränk holen und das Kleingeld dafür nutzen, doch daraus wird nichts. Ich komme nicht mehr in den Flughafen rein, es sein denn, ich habe ein Ticket. Ganz großes Kino.
Letzte Anlauf Möglichkeit ist ein kleines Café vor dem Flughafen. Dort ist es so laut, dass ich kein Wort verstehe. Ich hole eine kalte Cola die 10 Lire kostet und bezahle mit einem 100er. Findet er gar nicht gut und will wissen ob ich es kleiner habe. Natürlich verstehe ich durch die Lautstärke kein Wort und er gibt mir das Wechselgeld.
Also schnell zwei Tickets geholt und ab in den Bus. Die Sitzplätze im Bus sind alle voll, sodass wir uns auf unsere Koffer setzten und einen noch besseren Platz haben.
10:35 Uhr beginnt die Fahrt und soll eine Stunde dauern.
Der Fahrer fährt wie ein verrückter und bremst sehr heftig und gibt danach richtig Gas.
Mitten auf der Autobahn bleibt er stehen und es steigt einer aus. Wir beide können das nicht wirklich glauben.
Er umfährt alle Staus gekonnt, sodass wir am Hafen um 11:20 Uhr da sind.
Dort kaufen wir für 5 Lire (92 Cent) ein Ticket und fahren 10 Minuten später los.
11.50 Uhr sind wir endlich wieder in Europa und müssen nur noch 500 Meter laufen.
Da wir aber kein Internet in der Türkei haben bzw. richtig viel dafür bezahlen müssten, laufe ich auf gut Glück in eine Richtung die mir gefällt und Frage von Meter zu Meter nach.
Wir sind anscheinend richtig, doch eine konkrete Aussage kann mir keiner geben bzw. stimmen sie nicht. Ich Frage im Hotel nach und er sagt mir wir sollen zurücklaufen und die zweite Rechts und dann nur noch gerade aus und dann sind wir da.
Gesagt getan und es haut hin. Wir können zum Glück schon Einchecken und sind Mal wieder sehr begeistert von unserem super Zimmer und der Lage.
Wir entscheiden uns erst einmal was essen zu gehen und danach die Basare zu begutachten.
Gleich um die Ecke finden wir ein schönes und gemütliches Restaurant, wo wir das Geld ausgeben können, was wir durch unsere Busfahrt gespart haben.
Es war sehr lecker.
Gesättigt gehen wir kurz ins Hotel zurück, ich packe meinen Rucksack aus und wir begeben uns über die Galatabrücke nach Fahit.
Es ist seit 11 Uhr und nur stau.
Es geht nichts voran. Laufen ist auf jeden Fall die bessere Entscheidung gewesen.
Vor dem Gewürz Basar ist eine ewig lange Einkaufsmeile, wo man wirklich alles bekommt. Würde ich ein Flugzeug haben wollen, beschaffen die mir das bestimmt auch innerhalb von 10 Minuten.
Es herrscht ein reines Gedrängel. Es ist zwar nervig, aber erinnert mich sehr an Bangkok.
Der Gewürzbasar ist sehr interessant und gefällt uns sehr. Leider kann man keine Sekunde sich das alles angucken, ohne dass jemand auf dich zukommt. Selbst, als ich meinte ich will erst mal alles angucken, lassen sie dich nicht in Ruhe. Genau das richtige für mich. Wir gehen also weiter. Ob das die richtige Verkaufskultur ist? Ich bezweifele es sehr.
Den großen Bazar muss man zwar gesehen habe, aber dabei reicht es auch.
Bis jetzt erinnert mich vieles an Bangkok.
Wir laufen zur nächst besten Moschee und wollen reingehen. Die Schuhe müssen wir natürlich ausziehen und Jule muss noch, wegen ihrer kurzen Hose und t-shirt sich verkleiden. Bei Männern ist das zum Glück egal. Ich darf mit meiner kurzen Hose und meinem Tangtop rein. Jule fließt weg und ich nicht so sehr
Nach paar Minuten verlassen wir den Ort, weil es Jule zu warm wird. Na toll, ich wollte gerade beten und zum Islam gehen. Was nicht sein soll, soll nicht sein. Schade ;)
Wir gehen jetzt wieder Richtung Hotel, weil dort der Galataturm ist.
Durch Zufall sind wir jetzt in den Slums angekommen und laufen dort durch. Wir werden ganz komisch angeguckt. Ich glaube wir sollten uns beeilen, wir sind hier unerwünscht. Das Bild ist wieder sehr hart mit anzusehen. In verbrannten oder kaputten Häuser wird hier auf Mülltüten geschlafen.
Wir erreichen Problemlos die Brücke, wo immer noch ganz viele Angler stehen und sie sich eine Sardine nach der anderen herausziehen.
Der Weg zum Turm ist heftig. 15 Min geht es mit einer 22 % Steigung nur noch nach oben. Wir sind völlig durchgeschwitzt und sehen dann, dass dort eine extrem lange Schlange ist, die sich so gut wie gar nicht bewegt. Wir müssten also mindestens 40 min warten.
Wir gehen lieber in eine Bar in der Nähe davon.
Dort bestellt sich Jule an Apple Tini und ich ein Bier.
Gemütlich sitzen wir hier bis kurz vor 19 Uhr und merken wie unsere Beine und Füße langsam anfangen wehzutun. Wir sind doch ganz schön platt.
Jetzt aber der 2. Versuch zum Turm und es ist eine noch viel längere Schlange als vorhin. Der Turm macht 20 Uhr zu. Warum stehen denn hier noch so viele? Mist. Freitag hat er geschlossen, also müssten wir Samstag gleich ganz früh dorthin und hoffen, dass es leer ist.
Schnell kaufen wir noch was zu trinken ein und begeben uns aufs Zimmer. Dort wird erst einmal ausgiebig geduscht. Das ist somit die beste Dusche, unter der ich je stand.
Ich will sie unbedingt mit nach Hause nehmen.
Wir gucken noch Fußball und schlafen dann irgendwann erschöpft ein.
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