Tag 7 - Lipa Cave
- Tobi
- 4. Nov. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Der Wetterbericht lügt heute leider nicht und mit lauten Regen werden wir wach.
Aber das stört uns heute nicht so sehr, denn wir wollen eine Tropfsteinhöhle besuchen, besser gesagt, einer der größten Höhlen in Montenegro.
Jule meinte, sie war noch nie in so einer Höhle. Entweder war sie geschlossen (so wie im Oman) oder irgendwas anderes kam dazwischen.
Das freche Frauen gerne für 3 Tage dort eingesperrt werden, habe ich ihr zum Glück noch nicht gesagt. Sowas bekommt sie bei Google auch nicht raus (hat ja zum Glück keinen Zugang zum Männer Google).
Im April und November gibt es nur 3 Touren ( 10, 12 und 14 Uhr).
Da wir ein bisschen über eine Stunde hinfahren müssen und es erst um 8 Uhr Frühstück gibt, nehmen wir uns die 12 Uhr Tour vor.
Heißt, wir haben unendlich viel Zeit heute und können noch im Bett gammeln und den Regen beobachten.
Halb neun sind wir dann im Frühstücksraum und bekommen gleich einen frisch gepressten Orangensaft hingestellt. Auch hier gibt es wieder kein Buffet, sondern ein Gericht aus der Karte (daran kann ich mich gewöhnen).
Ich habe heute richtig Lust auf ein Omelette und Jule auf Pancakes mit Nutella.
Die Portionen sind ausreichend und mit liebe zu bereitet (zwar nicht wie von mir, aber Jule merkt den Unterschied schon sehr).


Es kann bei strömenden Regen also los gehen. Aber vorher müssen wir noch unsere Rücksäcke packen und Jule sucht verzweifelt ihre Speicherkarten (kann man zu 32 GB eigentlich noch Speicherkarten sagen?).
Ich frage sie, ob sie in meinem Rucksack geguckt hat. Natürlich hat sie es gemacht.
Das ganze Zimmer wird auf den Kopf gestellt und sie gibt mir die Schuld. Ich muss es irgendwo ausgepackt haben und vergessen haben (ich sage nur Paddel).
Ich überlege insgeheim ob ich aus den drei Tagen in der Höhle auch vier machen kann, aber dann müsste ich alleine fliegen. Lassen wir es also doch bei drei.
Seelenruhig gucke ich in meinem Rucksack und nach zwei Sekunden habe ich sie gefunden.
Zum Glück besitze ich so viele Nerven und entspannt können wir nun wirklich los fahren. In der Zeit ist der Hochsommer schon wieder angekommen (spaß, es regnet leider immer noch).
Mit einem kleinen Zwischenstopp in einem Technikladen fahren wir durch bis zur Höhle.
Wir sind die Ersten für die 12 Uhr Tour (gut, es sind ja auch noch 52 Minuten Zeit).
28 € ärmer gönnen wir uns in dem Cafe einen Kaffee und eine Cola.
Insgesamt werden wir mit uns 15 Leute und ein Guide sein.
Mit einer Bimmelbahn (ein Traktor mit Hänger für die Passagiere), geht es 5 Minuten nach unten und dort werden wir von unserem Guide empfangen.


Seine erste Ansage ist, dass es in drin sehr kalt sein wird ( 10 bis 12 Grad (also fast so warm wie draußen)).
Heißt für alle Frauen noch mal nach oben rennen und ihre Wintersachen anziehen und wieder runter sprinten.
In der Zeit wird uns das Zimmer für die Frauen für die nächsten drei Tage gezeigt. Es ist sehr geräumig, hat tolle Betten und vier super Bäder (Fotos machen ist leider verboten).
Einzig die Heizung funktioniert nicht so gut, aber das ist kein Problem. Ein toller Mann, wie ich es bin, denkt doch an die Heizdecke für die Frau und reserviere Jule gleich damit ein Bett (wenn das mit den Handtüchern an den Poolliegen klappt, dann auch hier).
Ich bekomme meinen Abholschein für Jule und als wir fertig sind, kommen die Frauen auch wieder langsam an getrudelt und wir können nun endlich die Tour anfangen.
Insgesamt wird die Tour leider nur 50 Minuten dauern und 200 Meter hinein und den gleich Weg zurück. Trotz allem war es sehr faszinierend und wunderschön. Unser Guide hat auch vieles erklärt (was ich leider schon aus dem Internet wusste). Also eine super Tour, auch wenn sie nach unserer Meinung ruhig weiter ins innere gekonnt hätte.
Hier kann ich auch nur ein Bruchteil der Bilder Sprechen lassen:

Kurz vor dem Ende wird vom Guide sein taktisches Können verlangt. Er schafft es wirklich, dass alle Frauen in ihr neues Zimmer für die paar Tage gehen und schwupps, ist die Tür zu.
Gemeinsam fahren die Männer nach oben zur Bar und trinken einen.
Auf einmal bekomme ich eine Nachricht von Jule. Was, die haben sogar Wlan da unten? Hätte ich das gewusst.
Ich bin einfach zu lieb für diese Welt und hole Jule wieder ab (nur noch ein anderer ist so weich wie ich).
Schluchzend bedankt sich die Jule bei mir und fahren wieder zurück Richtung Kotor.
Wie weit wir oben waren, erkennt man an den folgenden Bildern:



Das Wetter ist nur minimal besser als vorhin, sodass wir in die Nähe der kroatischen Grenzen fahren wollen. Ganz genau in die Stadt Novi. Dort soll es eine tolle Altstadt und eine super Aussicht geben.
Die Fahrt für die 78 Kilometer wird auf über 2 Stunden berechnet. Ich ahne schon schlimmes.
Doch es ist nicht so schlimm wie gedacht, da wir mit einer Fähre fahren (sie spart uns 28 Kilometer und ca. 40 Minuten Fahrzeit).
Für 4 € fahren wir die 5 Minuten bis zur anderen Seite und können die Aussicht vom Wasser genießen.




Die Fähren sind gut besucht und haben eigentlich keine feste Zeiten. Es wird los gefahren, wenn sie komplett voll mit Autos ist.
Danach geht es mit ein bisschen Chaos zur Altstadt.
Sie ist leicht verwinkelt und ganz viele Treppen. Die in Kotor ist um einiges charmanter und schöner.





Wir hätten uns ein bisschen mehr erhofft, aber man kann es sich schon angucken, aber es ist kein unbedingtes Muss. Das Wetter war auf jedenfall besser hier.
Zurück geht es wieder mit der Fähre bis Kotor und dort fahren wir ohne Zwischenstopp zu unserem Hotel.

Hier gönnen wir uns auf dem Balkon ein Bier und stoßen auf den - trotz Regen - tollen Tag an.
Danach gucken wir uns - wie jeden Abend - die Fotos und Videos an und merken gerade heute in der Höhle wie gut die neue Kamera ist. Die Gopro hat durch die Dunkelheit komplett versagt, doch die Kamera hat ausgezeichnete Videos oder Bilder gemacht. Sie ist wirklich Gold wert.
Heute ist unsere letzte Nacht in Kotor und ab morgen werden wir zwei Nächte in der Hauptstadt verbringen und haben noch einen Nationalpark vor uns.
Der Wetterbericht verspricht die nächsten drei Tage nur Sonnenschein, kein Regen und 20 Grad. Ich hoffe er lügt nicht
Gefahrene Kilometer: 171
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