Tag 7 Merzouga
- Tobi
- 23. Sept. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Unser Wüstenabenteuer kann heute beginnen. Wir erinnern uns liebend gerne an unsere Tour durch Wadi Rum zurück und hoffen auf gleiche Erfahrungen.
Voller Vorfreude sind wir paar Minuten vor dem Weckerklingen wach und machen uns schnell frisch.
Der Fahrer (Mohammed, wie auch sonst?) wartet schon sehnsüchtig auf uns und wir starten pünktlich um 05:30 Uhr.
Noch ist es stock finster und man sieht nichts, außer den atemberaubenden Sternenhimmel inklusive der Milchstraße. So beginnt ein Tag schon mal sehr gut.
Nach 45 Minuten erreichen wir unsere Düne, man sieht noch nicht viel, aber es wird merklich heller. Mit einem Teppich und einer Teekanne ausgerüstet, geht der Weg nach oben und dann wird erst einmal Pause gemacht, bis die Sonne aufgeht.

Der Sand schimmert jetzt schon langsam schön Orange und ich spaziere barfuß durch den noch erfrischenden Sand.

Doch kurz vor 7 Uhr kommt die Sonne zum Vorschein und beeindruckt uns wieder mit ihrer Größe, sowie gestern. Gigantisch.

Der Anfang ist gemacht

Wird immer heller

und immer mehr

Gleich hat sie es geschafft

Da ist sie endlich, die Gute
Mit diesen tollen Moment spazieren wir die Dünen entlang, bis Jule vom weiten Eier sieht. Mutig wie sie ist läuft sie dahin und hat Angst, als ich meinte, es könnten Schlangeneier sein. Sie klettert wieder hoch, doch ich schiebe sie wieder sanft nach unten. Einer muss ja schließlich gucken gehen.

Doch es waren "nur" Wüstenkürbisse.

Wir fahren mit unser Allradauto weiter durch die Wüste. Mohammed ist ein sehr guter Fahrer und muss sich nicht mehr so aus toben wie Shadi im Wadi rum. Doch auch er driftet gerne im Sand. Ein bisschen Kind bleibt doch in jedem stecken.
Apropos Kind, als ich diese Dünen sah, erinnerte mich viel, als wir das erste mal 1996 in Fuerteventura waren und Berit und ich die Sandhügel runtergerutscht sind.


Einfach nur wunderschön.
Wir sind jetzt nur noch 20 Kilometer von der algerischen Grenze entfernt und machen einen kleinen zwischenstopp bei den Kamelen die hier trinken.

Rechts im Hintergrund sieht man den Zwischenhändler. Ich denke der ist ja noch grün hinter den Ohren und jetzt habe ich die Chance, Jule gegen mind. 12 Kamele einzutauschen.
Sein erstes Angebot sind 25 von den Tierchen. Ich schlage sofort ein, doch dann kommt der Vater und gibt dem Rotzlöffel erst einmal einen kleinen Klapps gegen den Hinterkopf.
Er begutachtet Jule und wir einigen uns auf 13 Kamele, doch jetzt kommt mein großer Fehler. Er fragt mich, ob sie kochen kann und ich antworte nur mit" Spaghetti mit Ketchup" . Die Kinder bekommen schon ein riesen lächeln, doch jetzt bekomme ich nur noch 6 Kamele. Taktisch sehr unklug von mir.
So kommen wir nicht ins Geschäft und wir fahren weiter zu einem Normadenzelt. Wie wir erfahren, ziehen sie alle 2 bis 3 Monate weiter.
Wir dürfen ihr „Grundstück“ betreten und sie zeigen uns ihre Tiere (hauptsächlich Ziegen, eine wirklich abgeholt und dafür gibt es Geld), dann ihre Küche, ihr Essplatz und ihr Zelt, wo sie mit 5 Kindern leben und das 6. Kommt auch bald, wie man sehen kann.


Der Pfefferminztee wird Berber Whiskey bei ihnen genannt und das Brot ist in dem Ofen zubereitet worden. War ganz gut und dazu gab es Olivenöl und Dattelmarmelade.
Wir genießen noch zwei Aussichtspunkte, bis unsere 4,5 stündige Tour schon zu ende ist. Die Zeit verging dann doch viel schneller als gedacht.



Angekommen im Hotel, wartet schon unser Frühstück auf uns:

Jetzt sind wir erst einmal pappe satt und gratulieren per Videochat Johanna, doch sie ist gerade am Pulledpork essen und hat nicht so viel Zeit für uns (kann ich mehr als verstehen). Daher noch mal an dieser Stelle:
Alles gute zum 4. Geburtstag. Feiert heute schön.
Wir haben jetzt noch 6 Stunden Zeit bis wir mit den Kamelen abgeholt werden und Richtung Sonnenuntergang reiten werden.
Entspannen am Pool ist jetzt angesagt, die Temperatur ist jetzt schon bei 34 Grad angelangt und wenn wir nachher ein bisschen Lust haben, ziehen wir durch das kleine Dorf herum.
Nach paar Runden im Pool wollen wir uns einmal das Zentrum von Merzouga angucken. Hier wimmelt es nur von Touren Anbieter, die vor unser Auto springen und uns überreden wollen, eine Tour bei ihnen zu buchen.
Ich lasse sie alle stehen und wir fahren durch die Stadt. Außer paar Buden mit Tüchern ist hier aber nichts los. Uns verfolgt ganze Zeit ein Auto, ich stelle mich nach rechts, damit es mich überholen kann, doch das war die falsche Entscheidung. Es steigen welche aus und wollen uns eine Tour anquatschen. Das ist ja genau mein Fall. Ich wende schnell und fahre weg. Sie verfolgen uns noch 5 Kilometer, bis ich wieder stehen bleibe, in der Hoffnung das sie wieder aussteigen und ich dann wegfahren kann. Genauso ist es auch gekommen. Diesmal haben sie es aber kapiert und lassen uns in Ruhe. Ich frage mich, welche normaler Mensch würden genau bei denen eine Tour buchen, die einem verfolgen?
In unserem Hotel angekommen, werden wir die Zeit im Pool, auf den liegen und mit Videochats totschlagen. 8 Stunden nichts zu machen ist ganz schön anstrengend und zum Glück nicht unser Fall.
18 Uhr geht es dann endlich los. Wir werden mit dem Auto zu den Kamelen gefahren und schon dürfen wir aufsteigen und laufen mit den großen Tieren durch die Wüste. Wenn sie einen Berg runter laufen, muss man sich ganz schön festhalten.
Die Sonne scheint perfekt auf den Sand und er schimmern schön Orange. Ein sehr schöner Weg.





Auf einmal halten wir an und unser Guide meinte, wir müssen jetzt auf die Düne hochlaufen, damit wir einen super Blick haben. Bei 50 Grad in der Sonne gar nicht mal so einfach und wir fluchen. Oben ist aber alles egal und wir haben einen genialen Panoramablick auf die Wüste.


Ich hab sie überholt

Vom weiten sehen wir noch ganz viele Kameltouren und viele Quads die durch die Wüste rasen (das macht bestimmt auch sehr viel Spaß).
Da eine einzige große Wolke gibt, geht die Sonne 30 Minuten eher unter. Für uns Glück, dass wir so früh da waren, für die anderen mit den Kamelen Pech. Sie kommen genau erst an, als sie schon fast weg war.


Danach treten wir den Rückweg an und sie 20 Uhr wieder im Hotel. Wir duschen uns den Sand vom Körper und warten auf das Essen. Ich habe leider aber irgendwas mit dem Magen und mir ist schlecht. Mit bedauern muss ich das Essen stehen lassen und gehe ins Bett mit Tee und versuche den Magen zu beruhigen.

Hammelsuppe. Nicht unbedingt mein Fall


Hähnchen Lemon

Fruchtcocktail
Unser Koch hat sich wieder größte Mühe beim Anrichten gegeben. Wirklich cool.
Morgen ziehen wir weiter und verlassen leider diese tolle Unterkunft. Aber in dem Ort hier kann man nicht wirklich viel machen und wir hatten wieder super viel Glück mit dem Wetter und der Zeit. Vielen Dank Petrus.
Gefahren Kilometer: 12
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