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Tag 8 Addo -Port St. Johns

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 8. Juni 2019
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Sept. 2024

Kurz vor 7 Uhr sind wir wach und machen uns fertig. Heute wollen wir nicht so viel trödeln, da wir ja über 7 Stunden fahren werden.

Wir packen unsere Sachen und verabschieden uns von der tollen Unterkunft und deren Katze, die sich zum Schluss noch in unser Zimmer geschlichen hat.

7:28 Uhr starten wir und unsere Navi führt uns anders, als ich dachte. Die Strecke soll anscheinend 10 Minuten schneller gehen. Naja hören wir mal auf Google.

Wir fahren eine Schotterpiste entlang, wo nur Schlaglöcher sind und ich kaum schneller als 20 fahren kann. Na so ist das keine Zeitersparnis.

Auf einmal stehen wir vor einem Zaun und stellen fest, wir sind vor dem Addo Nationalpark.

Wir können die Strecke durch den Park fahren und sparen uns 20 Kilometer. Natürlich holen wir hier keine Zeit auf, sondern vergolden wertvolle Millisekunden. Aber zum Abschluss noch Mal viele Tiere zu sehen ist es wert.

Nach 100 Kilometer tanke ich noch mal voll und sie prügeln wieder, bis zum geht nicht mehr Benzin rein, sodass ich meine Tanknadel für die nächsten 200 Kilometer nicht ein bisschen bewegt.

Wir fahren fast die gesamte Strecke nur auf den Bergen. Überall sind viele kleine Dörfer und es sieht viele wie gemalt aus. Leider wird sich hier um nichts gekümmert, sodass überall am Straßenrand Müll ohne Ende liegt. Die sollten hier wirklich Flaschenpfand einführen.

Wir sehen auch kaum eine Stromversorgung, geschweige denn eine Abwasserleitung oder ähnliches. Hier muss wirklich starke Armut herrschen. Der nächste Supermarkt ist mindestens 50 Kilometer entfernt.

Überall stehen die Menschen am Straßenrand. Sie unterhalten bzw trinken dort oder wollen mitgenommen werden. Hier fahren ohne Ende Busse Land, die die Leute einsammeln. Aber der kostet natürlich auch Geld und bringt sie nur soweit, wie die Leute bezahlen können.

Nicht selten haben wir gesehen, dass sie mitten in der Pampa ausgesetzt wurden und auf Hilfe von anderen Autofahren angewiesen sind oder halt laufen.

Esel, Kühe, Hunde, Ziegen und Schafe lassen sich von Autos oder von einem Zaun auch nicht stören. Man muss mit ihnen stets als Hindernis rechnen, genau so wie die gefährlichen Geschwindigkeitshügel. Diese sind Mal Ausgeschildert oder nicht. So wie sie Lust haben. Sie sind leider auch nicht nur bei Dörfern, nein, auch bei einer super Strecke wo 80 erlaubt sind. Das sind auch keine Kinder Hügel, wie wir sie kennen. Bei manchen kann man nicht Mal mit 10 km/h rüber. Ich bin immer mit 5 drüber gefahren und war noch einer der schnellen. Sie sind brutal, ein kleiner Vorgeschmack auf Jordanien.

Ich verstehe immer mehr, warum man im Dunkeln hier nicht fahren soll. So viele Sachen, die selbst bei so einem perfekten Wetter es sehr schwer macht.

Auf den 400 Kilometer durch die Berge, sind wir genau durch 3! Größere Dörfer mit Geschäften gefahren. Dort ist natürlich Chaos pur. Da hier alle einkaufen. Ihnen bleibt auch keine andere Wahl.

Im ersten Dorf sind alle Ampeln ausgefallen und alle Autos fuhren wie sie wollen und die Menschen liefen genau so über die Straße. Jule war sehr froh das sie nicht fahren musste und verschloss ihre Augen und hatte Angst.

Ich fand es sehr lustig und hatte meinen Spaß. Ich fuhr einfach und blieb nur dann stehen, wenn gar nichts mehr ging und wenn ich Leute vorbei ließ.

Sie bedankten sich dann mit einem Topzeichen und einem lächeln.

Als es im nächsten Dorf fast genauso war, wollte ich parken und ein bisschen hier raumschlendern, aber für Jule war das alles nichts und viel zu viele Menschen. Was sagt sie dann nur in Indien?

Irgendwann haben wir dann endlich die schöne Berglandschaft verlassen und fuhren die letzten 20 Kilometer durch den Dschungel.

Einkaufen wollten wir später. Erst man einchecken und dann gucken, was wir machen können.

1 Kilometer vor unserem Ziel (15:02) ging auf einmal gar nichts. Hier suchten so viele Menschen einen Parkplatz. Wir versuchten zu erraten wieso. Ich dachte die wollen alle an den schönen Strand und baden gehen, bei dem super Wetter.

Vor mir wendeten sie alle, weil es anscheinend nicht mehr weiter ging und Jule wollte auch, dass ich ihnen es nachmache. Aber mit mir haben sie doch bestimmt viel nachsehen, da ich eine weißer Touri bin. Also immer weiter gerade aus, bis ich bei der Absperrung war. Hier war gerade ein Auto bzw Drift Festival.

Ich zeigte der netten Dame am Absperrband, dass ich nach ganz hinten muss, da unsere Unterkunft da ist.

Sie fing schon mit ihren Kollegen an zu reden und meinte, wir müssen kurz warten, bis das Auto fertig mit driften ist. Maximal 10 Minuten und dann können wir durch. Na das hört sich doch gut an.

Wir stiegen erst einmal aus und wurden gleich von vielen sehr alkoholisierten Afrikanern begrüßt, bis die nette Dame vom Weiten schrie, das wir jetzt los fahren sollen.

Wir durften nun durch alle Absperrungen und waren mitten auf der Driftstrecke. Was für ein Erlebnis, alle Zuschauer erwarteten nun große Dinge von mir, doch ich fuhr nur langweilig den Hindernissen (Glasscherben, Reifenreste oder Menschen) aus.

Danach durften wir wieder ungehindert die letzten paar Meter zur Unterkunft fahren und konnten es immer noch nicht fassen und lachten ordentlich.

Jetzt musste ich das Auto nur noch einen Berg hochjagen und dann waren wir endlich da.

Doch irgendwie war alles komisch. Das Restaurant hatte zu, an der Rezeption keine Menschenseele , nur ein Hund und eine Katze. Na Klasse was ist denn hier los.

Da wir keinen erreicht bekommen haben und wir hier auch nicht weg können durch das Festival, entschieden wir uns nach unten zu gehen und ein bisschen dem Treiben Zuzugucken.

Zwischen ca. 1000 schwarzen waren wir die einzigen weißen dort. Uns guckten natürlich sehr viele an, aber nie so, dass man Angst haben musste. Ich habe trotzdem auf Jule wie ein Luchs aufgepasst, da hier wirklich alle betrunken oder bekifft waren. Überall lagen auch die Flaschen auf dem Boden. Es sah extrem aus, aber die Stimmung war super und die Drifteinlagen waren auch sehr beeindruckend.

Wir entschieden uns noch ein bisschen hier zu bleiben und wollten auch was zu trinken. Wir gingen also in den Alkohlshop (mehr gibt es hier nicht) und die Mitarbeiter nahmen unsere Bestellung – sicher hinter ihren Kittern- auf. Ich bestellte ein kleines Bier und Jule einen Cider. Ein kleines Bier ist hier nur 750 ml groß. Oha dachte ich, aber die laufen hier alle mit 1,5 Liter Flaschen rum.

Viele freuten sich, dass wir hier waren und zeigten das immer wieder mit ihrem Topzeichen.

Irgendwann kam einer und sagte zu mir, wir sehen so aus, als ob wir Weed brauchen. Dankend lehnte ich ab und da wir ausgetrunken haben, gingen wir noch mal nach oben, in der Hoffnung, dass endlich jemand da ist.

An der Rezeption war natürlich keiner, aber in einem Nachbargebäude waren Menschen und wir fragten sie, ob sie uns helfen können und siehe da, ihnen gehört die Unterkunft. Super Leistung. Sie gab uns den Schlüssel und zeigte uns das Zimmer.

Die Aussicht war gigantisch. Mitten im Dschungel, konnten wir von der Terrasse auf den Strand und das Meer gucken.

Unser Zimmer war auch okay, aber das Bad war sehr eklig.

Auf der Terrasse tranken wir noch ein Bier und sind dann kaputt ins Bett gegangen.

Die Nacht war ein Horror, da das Festival bis um 4 Uhr ging und wir kaum richtig schlafen konnten. Zum Glück sind wir nur eine Nacht hier und verschwinden von hier auch so schnell wie möglich.

Dann geht es nach Durban. Mal gucken was uns da erwartet.

Gefahrene Kilometer: 573

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