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Tag 8 - Rocky-Mountain-Nationalpark

  • Autorenbild: Tobi
    Tobi
  • 9. Aug. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Freitag, der 6. September 2024

 

Gibt es perfektes Wetter für die Rockys?


Ja, so wie wir es heute haben werden. Sonnenschein, keine Wolken, wenig bis gar kein Wind und angenehme 25 Grad auf über 3.000 Meter höhe.


 

Ungewohnt wachen wir 6:30 Uhr auf. Es ist kalt im Camper. Okay, wir schlafen auch bei 2.600 Meter höhe.


Jule guckt mich finster an und meinte, so hab ich das aber nicht gesagt. Wir haben nur gutes Wetter und werden nicht frieren.


Dieser Nationalpark war auch nur 1/4 in der Planung mit drin und ich hätte auch nicht gedacht, dass wir ihn besuchen. Aber hätte ich natürlich wissen müssen und entschuldige mich ganz lieb dafür.


Da es so kalt ist, machen wir das, was wir in Alaska immer gemacht haben. Schnell anziehen und erst einmal eine halbe Stunde fahren, damit der Camper schön warm wird.


Doch wie soll der Camper warm werden, wenn wir alle paar Minuten stehen bleiben und von dieser Aussicht nicht mehr genug bekommen können?


Schon nach zwei Minuten fahrt stehen einige Autos und draußen die Menschen mit Kamera. Das heißt eigentlich was gutes und wir bleiben natürlich auch stehen und hoffen auf einen Bär.


Es war leider nur ein Bambi.



Für uns jetzt nicht reizvoll, also weiter. Doch wieder keine 5 Minuten gefahren, steht eine ganze Horde auf einem Feld und die Sonne geht auf. Was für ein Anblick.






So kann es weiter gehen, obwohl, dann würden wir gar nichts schaffen.


Am Poudre Lake machen wir noch eine längere Fotopause. Wie kann man bei dieser Aussicht da auch einfach weiter fahren?





 

Das war ja schon mal großartig und das soll nur die "normale" Strecke sein.


Wir kommen am Alpine Visitor Center an. Wir sind jetzt auf eine Höhe von 3595 Metern. Die höchste Stelle wo wir heute aussteigen werden.


Man merkt, dass die Luft dünner ist, aber bei dem Ausblick ist mal wieder alles egal.


Wir sehen einige, die hier die Nacht verbracht haben und den Sternenhimmel plus Milchstraße fotografiert haben.


Ich gucke mir interessiert ihre Gerätschaften an und möchte die auch haben. Wie kann ich Jule nur erklären, dass wir künftig drei Koffer mitnehmen müssen?


Der gute Augenblick wird schon kommen, wenn nicht, müssen wir noch Mal zu den Dünen.


Es gibt aber schöneres und wichtigeres Momentan:





Die Sonne wird auch immer intensiver und so ist es nur noch frisch.


Nun fahren wir die Trail Ridge Road (die ist im Winter geschlossen) entlang und es fehlen einem einfach die Worte (liegt vielleicht an der dünnen Luft hier oben).


Gefühlt jede Meile bleiben wir stehen und genießen einfach nur.


 

Langsam fällt uns wieder ein, dass wir noch gar nichts gegessen und uns gewaschen haben.


In der Rainbow Curve finden wir den perfekten Punkt dafür.


Als Jule im "Bad" ist, mache ich die Gegend unsicher und freue mich, wie der Nebel langsam sich verzieht.


Danach darf ich mich waschen und bereite uns danach ein tolles Frühstück mit bester Aussicht vor. Ach, wir lieben dieses Gefühl und diesen Camper.




 

Gestärkt und sauber geht es nun zum Bear Lake.


Halb zehn sind wir am Kontrollpunkt und werden nach unserer Reservierung gefragt. Für diese Road braucht man von 5 bis 18 Uhr ein Zeitfensterslot.


Das wussten wir natürlich (aber wir hätten keines mehr bekommen), aber doof stellen hilft manchmal.


Die Rangerin ist zwar ein bisschen genervt, aber sie lässt uns passieren. Puh, da hatten wir aber Glück.


Wir dürfen mit dem Camper leider nur bis zur Park & Ride Area fahren.


Dann nehmen wir halt den kostenlosen Shuttlebus. Wir packen unsere Sachen, ordentlich Wasser mit ein und laufen zur Haltestelle.


Eine Minute später sitzen wir im Shuttle und fahren bis zur Endstation Bear Lake.


Alle Parkplätze sind auch bis zum letzten Platz voll, also alles gut, so wie es ist.


 

Der erste Weg geht zu den Infotafeln und gleich kommt eine nette Rangerin und bietet ihre Hilfe an.


Wir entscheiden uns für den Haiyaha Lake. Der soll größer und schöner als der Emerald Lake sein.


Doch die ersten 1,5 Kilometer müssen alle den selben Weg laufen.





Na dann los. Der Weg bis zum Nymph Lake ist sehr human und entspannt. Doch merkt man jetzt schon, dass es sehr überlaufen ist.


Ich möchte nicht wissen, was in der Ferienzeit und am Wochenende hier los ist.


Der See ist sehr nett anzusehen und besticht durch die ganzen Seerosen, die leider nicht offen sind.




Ein netter Zwischenstopp und das Gute ist, dass hier viele eine längere Pause machen und wir die Gunst der Stunde nutzen müssen, mit weniger Menschen den Weg zu laufen.


Noch ist es gut zu laufen, doch es geht weiterhin nur bergauf und der Weg ist relativ schmal für diese Massen.


Doch es geht noch. An jeder schönen Stelle wird eine Pause gemacht, bis wir den Dream Lake erreichen.




Ab hier kreuzen sich zum Glück die Wege, doch da der Dream Lake nicht weit entfernt ist, gucken wir uns diesen auch an und sind froh darüber. Hoffentlich nur ein Vorgeschmack darauf, was wir nachher sehen werden.




 

Der Großteil der Menschen laufen Richtung Emerald Lake. So ist unser Weg relativ entspannt zu laufen.


Entspannt?


Wenn wir sonst wandern gehen ist es so: Jule total begeistert und die ersten 400 Meter motiviert und danach meckert sie nur noch, wenn es bergauf geht oder der Weg doof ist. Ich laufe dann meistens sehr entspannt in einem sehr guten Tempo durch.


Doch diesmal habe ich einfach keine Lust mehr hoch zu laufen und es hört einfach nicht auf. Der Weg ist auch nicht mehr so gut zu belaufen wie vorher.


Ich meckere diesmal viel und Jule läuft mir weg.


Dann sagt der kleine Frechdachs noch, dass sie mich nächstes Mal einbuddeln lässt, wenn ich nicht ruhig bin.


Recht hat sie. Doch ich will nicht mehr.


nach 2,5 Kilometern nur bergauf, wird die Strecke endlich entspannter.



So ging das einen ganzen Kilometer und nur! bergauf




Durch Maps weiß ich, dass wir gleich da sind und ich sehne ihn herbei und will nur noch auf einem Stein sitzen und den See genießen.


Doch vor dem See hört der Weg auf und man muss über Steine sich den Weg zum See erklettern.


Das macht mir wieder sehr viel Spaß und Jule meckert (wird ja auch Zeit).



Ist doch gut der Weg

Nach Jules Meinung, drei Mal runterfallen und der Stein hält einen nicht aus, sind wir endlich dort und sind froh, diesen unmenschlichen Weg bewältigt zu haben.


Der See ist wirklich sehr schön und die ganze Kulisse einfach toll. Wir sind auf 3.200 Meter höhe und sitzen auf einem Stein. So toll kann das Leben sein.




Leider darf ich die Drohne hier nicht starten (Mehrheitsentscheidung oder sowas). Sie könnte ja runter fallen.


Nach einer halben Stunde machen wir uns auf den Rückweg und laufen zielsicher und schnell (also ich schneller, da ich über jeden verdammten Stein im Weg stolpere und so um 10 km/h schneller bin als Jule).


Es wird immer voller und man hat teilweise wirklich sehr wenig Platz und gefühlt jeder zweite ist mit diesen blöden Walkstöcken unterwegs. Sie mögen bestimmt eine Hilfe sein, doch bei diesem engen Weg, mit seinen Stolpersteinen, ist es unangebracht und nehmen einfach Platz weck. Es ist auch nicht so, dass es ältere Leute sind, nein auch die Jungen haben diese Dinger in den Händen.


Egal, irgendwann erreichen wir wieder unseren Anfang.


 

Nun haben wir drei Optionen:


  1. Bear Lake umrunden, danach die Wasserfälle angucken und dann wieder zurück.

  2. Bear Lake nur angucken und zu den Wasserfällen laufen und dann wieder zurück.

  3. Bear Lake angucken, zu den Wasserfällen und dann mit dem Shuttlebus zu den Sprague Lake fahren und den umrunden.


Wir entscheiden uns für die 3. Variante und laufen nur kurz zum ersten View Point beim Bear Lake. Schon beim Schild sind wir froh, ihn nicht zu umrunden.



Auf so viel Steigung haben wir keine Lust mehr

Der See ist jetzt nicht hässlich, aber auch nichts besonderes. Ein normaler See halt und man verpasst nichts, wenn man ihn nicht sieht.





 

Nun die Strecke zu den Alberta Falls in Angriff nehmen.


Wir stellen schnell fest, dass wir die Goldrichtige Entscheidung getroffen haben.


Es geht ganz Steil nach unten (dieses hätten wir ja später wieder hoch laufen müssen).


Der Weg ist so für uns traumhaft schön, für die entgegenkommenden nicht so ganz.


Wir laufen an tollen Bächen und einer tollen Kulisse entlang und warten gleichzeitig auf den Wasserfall. Irgendwann muss der doch kommen.




Dann kommt er endlich und er ist es auf jeden Fall wert besichtigt zu werden.




Der Rückweg ist sehr entspannt und sehr schön.





 

Genau als wir die Haltestelle erreichen, kommt auch der Bus. Er hält leider nicht am Sprague Lake. So entschließen wir uns, dann halt zum Camper zu fahren und weiter zu machen.



Also wir sind wieder stolz auf uns und die Höhenmeter die wir bewältigt haben, zeigt er leider nicht so an, aber es waren über 750 Meter.


Im Camper machen wir uns erst einmal frisch und fahren einfach weiter, damit wir für morgen schon einen ordentlichen Vorsprung haben.


 

Der Kontrollpunkt zum Bear Lake ist gerammelt voll und an der Kreuzung regeln zwei Rangers den Verkehr. Hier ist gerade die Hölle los und wir sind froh, dass wir so früh hier waren und noch rein durften.




Morgen ist Samstag, ich will nicht wissen, was dann hier abgeht.


Wir fahren ohne Umwege und wenigen Pausen bis nach Buena Vista.


Die Fahrstrecke ist wieder traumhaft schön und wir genießen jede Sekunde hier.







 

In Buena Vista finden wir durch unsere App einen tollen Punkt zum Wildcampen, mit einem herrlichen Blick auf die Berge und super Wlan.


Den Abend lassen wir bei Bier, Margaritha und Nachos mit Käse ausklingen.


 

Ein wirklicher toller Nationalpark für Natur bzw. Wanderfreunde. Hier könnte man locker ganze drei Tage verbringen.


Die Aussicht war traumhaft und das Wetter hat mehr als mitgespielt.


Ein großen Dank an meine Jule, dass sie das ganze so mitmacht.


Gefahren Meilen: 225

 



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