Tag 10 - Wildnis, Omani und Wasser
- Tobi
- 25. Nov. 2022
- 6 Min. Lesezeit
Unser letzter Tag in Salala ist nun gekommen und wir wollen heute noch viel sehen, was nicht so weit weg von der Stadt ist.
Wirklich aufstehen wollen wir halb sieben aber noch nicht und so gucken wir in Ruhe noch eine Folge von unserer Serie und machen uns danach fertig und ich unser Frühstück.

Rührei geht immer.
Irgendwann bleibt aber keine Zeit mehr zu trödeln und wir fahren konsequent zum Ain Hamran.
Außer die Insel des Kreisverkehrs ist es nicht gerade berauschend. Eine kleine Quelle, die eingezäunt ist. Dahinter gibt es im Sommer noch einen kleinen Bach, aber dieser ist ausgetrocknet.


Hoffentlich geht es nicht so weiter, wie gestern.
Der Ain Razat ist nicht weit entfernt und soll sehr beliebt sein.
Doch unsere neuen Freunde sehen es heute nicht so eng und wir dürfen mit 5 Km/h hinter ihnen herfahren. Sie wollen auch keinen Platz machen.

Der Parkplatz - wie soll es auch anders sein - ist wieder komplett leer und ich kann das Auto irgendwie hinstellen, Hauptsache es steht im Schatten. Hinter dem Parkplatz ist ein schöner Park, der leider nur von Freitag bis Sonntag auf hat.


Bevor wir wieder unsere Sachen packen, wollen wir erst einmal gucken ob es sich lohnt und wir sehen vom weiten schon Wasser. Na das ist doch mal was.
Ein ewig langer Fluss, der wieder mit glasklarem Wasser punkten kann und ganz hinten wird er immer verwachsener und die Seerosen machen das Bild perfekt.
Also laufen wir wieder zurück und ziehen unsere Wasserschuhe an. Ich will durch den Fluss gehen und mir die kleinen Miniwasserfälle angucken die aus kleinen Löchern von den Felsen kommen.





Eine Höhle ist auch in der Nähe, wo eine Treppe hinauf führt. Die Aussicht ist schön und in drin ist es angenehm durch den Schatten.


Paar schöne Vögel können wir auch noch beobachten. Das war doch schon einmal ein sehr schöner Anfang und hier kann man gut eine Stunde verweilen.


Jule hat noch den Ayn Tobruk (keine Wadis mehr, sondern nur noch Ayn´s) gefunden und wird damit das heutige Highlight raus gesucht haben.
Das Ziel ist auch gut ausgeschildert.

Heute ist gefühlt der wärmste Tag in Salala, vorgestern war es zwar zwei Grad wärmer, aber da war es bewölkt. Den Tieren ist es auch zu warm und habe nicht mal Lust uns den Weg zu versperren.



Zwei Ausreiser muss es natürlich auch geben. Es kann sich leider nicht entscheiden, ob es rechts oder links laufen soll und was macht man da? Natürlich genau auf dem Mittelstreifen laufen und uns die Zunge rausstecken.

Selber Bähh
Auf der Fahrt kommt uns die Strecke bekannt vor und wir überlegen ob wir den Ort schon mal aufgesucht haben. Könnte natürlich auch daran liegen, dass die Berge und die Straßen ziemlich identisch sind, bis man ins innere reinfährt.
Jule sieht von weitem einen Wasserfall und wir sind begeistert und wissen zugleich, hier waren wir noch nicht. Yippie.
Doch erst einmal zum Ende Weges fahren und gucken was uns noch alles erwartet.
Die Parkplatzsuche erwies sich wieder als ziemlich einfach und für können aus einem Bergloch das Wasser rauslaufen sehen und durch eine Wasserstraße führt sie clever in den See. Sonst wäre wahrscheinlich die ganze Umgebung voll mit Wasser.



Später folgen dann ganz viele kleine bis halb große Wasserfälle und das mitten im Urwald. Super und ich kann den Bach durch da drin liegende Steine überqueren. So kann ich alle Wasserfälle mir vom nahen ansehen und Jule will auch und versucht sich auch so sanft füßig wie ich von einem Stein zum anderen zu gleiten. Gelingt ihr nicht so recht, auch wenn ich ihr vier mal zeige, wie ich laufe, möchte sie das nicht wahrhaben und läuft eingeschnappt einfach durch das Wasser. So geht das natürlich auch.
Auch vor den Wasserfällen steht ein Baum, der natürlich zum Klettern einlädt, ein bisschen Kind muss man doch immer sein.




Manchmal muss man kurz überlegen welchen Stein man nehmen soll


Der hinter Wasserfäll lädt einen eigentlich auch zum Baden ein, aber dadurch, dass es so schattig durch die Bäume hier ist, schwitzt man auch nicht so sehr.
Von unten sehen wir eine kleine Rauchwolke und gucken, ob das was brennt. Das würde ja noch fehlen und andere Menschen haben wir auch nicht geöhrt und bemerkt.
Wir laufen über den Wasserfällen ein bisschen in den Wald hinein und sehen ein Auto und ein Omani, der gerade Essen vorbeitet.
Auch er bemerkt uns und sagt von weitem Hallo und möchte wissen woher wir kommen.
Ohh! Germany und zeigt begeistert auf sein Basecap. Dort steht Germany drauf.
Ein bisschen reden wir vom weiten und dann bietet er uns ein kalt Getränk ein. Da sagen wir doch nicht nein. Ich finde das so Klasse.
Nur Jule hat ein Problem, sieht kommt nicht über den Bach, die Beine sind zu kurz für die Steinentfernung. Was macht also unser neuer Kumpel? Er holt vom weiten einfach einen neuen Stein und setzt ihn ins Wasser ein, damit Jule jetzt eine Brücke ohne ausreden hat.

Er bietet uns eiskalte Pepsi an. Die nehme ich gerne. Jule würde gerne Wasser haben. Dies ist aber nicht kalt und sowas kann er uns doch nicht anbieten. Jule muss Überzeugungsarbeit leisten, dass es sie nicht stört. Ich glaube er ist ein bisschen enttäuscht, anders kann ich mir nicht erklären, dass er den Stein wieder weit weg geschmissen hat.
Mitten im Urwald trinken wir kalte Pepsi (außer Jule) und genießen das Bach Geplätscher und den Geruch von gekochtem Essen. Er bereitet gerade Kamel mit Milch und Wasser zu. Später kommt noch reis dazu, aber das dauert noch 2 bis 3 Stunden. Bald müsste auch sein Kumpel vorbei kommen, mit den er sehr viel Wandern in den Bergen geht.
Er zeigt uns auf seinem Handy Bilder von Eulen, Wölfen und Schlangen. Kobras sind nicht das große Problem, dass man sie vom weiten sieht, schlimmer sind die kleinen (und guckt wieder dabei Jule an).
Das Video mit der Schlange und der Eule Beeindruckt uns schon sehr. Mitten in einer kleinen Höhle hat er sie entdeckt.
Sein Toyota ist aus dem Jahr 1992 und sieht immer noch super aus. Damit kann er überall fahren und freut sich.
Er erzählt uns auch noch, dass es im Juli und August schlimm ist. Man sieht durch den Sprühregen sehr wenig und macht das Autofahren ziemlich schwer und viele Moskitos.
Dafür ist im September (da haben ja auch die Guten Geburtstag) alles super Grün, die Wasserfälle sind in ihrer wahren Pracht zu bewundern und es wird auch nicht mehr so heiß.
Er heißt Arahm und ist 31 Jahre alt.
Er möchte gerne, dass wir mit essen. So verlockend das Angebot ist, wollen wir heute doch noch ein bisschen was machen und sehen. Wir saßen hier eine Stunde und es war sehr angenehm. Aber den ganzen Tag im Wald sitzen und quatschen, nicht an unserem letzten Tag hier.
Wir verabschieden uns und er bedankt sich. Müsste doch anders rum sein? Wir bedanken uns natürlich auch noch und gehen getrennte Wege. Eine tolle und super Erfahrung. Danke für solche Freundlichkeit.




Wir fahren weiter, zu dem ersten Wasserfall den Jule vorhin gesehen hat. Es sind zwei Stück und wir laufen noch kurz zu ihnen bzw. müssen wieder über Steine wandern. Jule wird glaube ich kein Freund davon.

So schwierig ist es doch gar nicht




Wir finden auch noch Bäumen mit Früchten dran.



Das war also nun der Ain Tobruk und es hat sich so gelohnt. Wunderschön und dann noch das Erlebnis mit Arahm.
Der Ayn Athoom ist nur 4 Kilometer entfernt. Den hatten wir vor paar Tagen schon mal gesucht, aber nur von oben ein bisschen gesehen. Diesmal finden wir den Hauptweg sofort.
Der Weg zum großen Wasserfall ist sehr schön gemacht und macht im September bestimmt richtig viel spaß. Überall könnte man baden gehen (wenn Wasser da wäre) und der ausgetrocknete Wasserfall sieht einfach nur Wundervoll aus.
Da wir hier im Paradies mit den schönsten Stränden sind, steht auf unserer To Do Liste noch, dass wir einmal im Wellenbad plantschen gehen.
Nicht weit weg ist die Souly Lodge und soll einen super Strand mit liegen bieten.
Es ist wirklich sehr schön hier und wir stürzen uns gleich in die Wellen. Das Wasser ist sehr warm, aber es macht sehr viel spaß. Danach verweilen wir noch unter unserem "Schirm" und essen Weintrauben und Gurken.


Aber nach knapp einer Stunde wird uns langweilig. Wir sind einfach keine "den ganzen Tag am Strand liegen" Menschen. Dafür gibt es hier viel zu schöne Sachen.
Wir fahren noch ein bisschen am Wasser entlang und sehen wieder schöne Sachen.
Zum Abschluss des Tages wollen wir in dem Cafe an dem schönsten Ort hier (für uns jedenfalls) im Wadi Darbat was trinken. Ich trinke einen Mojito und Jule ein Eiskaffee. Meiner ist leider blau, muss er mich missverstanden haben. Die Aussicht und dazu die kalten, leckeren Getränke waren ein perfekter Abschluss oder nicht?
Ich erkenne jetzt erst, dass man am Wadi solange wandern kann, bis er zum großen Wasserfall (wo ich so mühsam alleine klettern musste) kommt. Das müssen wir natürlich auch machen. Jule hat am Anfang ein bisschen bedenken, aber der Weg war hoch und runter wirklich sehr einfach und hat nicht lange gedauert. Das was wir vom nahen noch einmal sehen dürfen, raubt einem wieder den Atem, sodass man einfach nur Bilder sprechen lassen kann.
Jetzt geht leider gleich die Sonne unter und wie fahren, bevor es zur Unterkunft geht, noch einmal zum Hypermarkt und decken uns mit trinken für die lange Fahrt ein.
Doch holen wir uns noch was zum Essen für heute abend.

Es ist alles ganz schön scharf, aber sehr lecker.
In der Zeit wo ich schreibe, bereitet Jule unser Lunchpaket für morgen vor und packt alles nicht nötige ein.
Morgen geht es ins 881 Kilometer entfernte Nizwa. Die Stadt, worauf ich mich am meisten gefreut habe. Ich hoffe, wir werden nicht enttäuscht, aber das kann ich mir in diesem Land einfach nicht vorstellen.
Gefahrene Kilometer: 170
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