Tour 5- Sternberg - 67 Kilometer
- Tobi
- 28. März 2022
- 6 Min. Lesezeit

Augst, Sommer, gutes Fahrradwetter und Zeit.
Heute sollen es 22 Grad werden und Sonnenschein pur. Das Schreit doch nach einer Tour. Jule hat sich Sternberg gewünscht und noch bekommt sie halbwegs ihren Willen ;)
Gestern hatten wir leider keine Großartige Zeit zum Fahren. Jule musste arbeiten, danach haben wir den Garten gemacht und 15:30 Uhr stand das Derby der Derbys an (Hertha vs. Union).
Am 1. Spieltag zeigte sich meine Hertha wieder von ihrer besten Art alles versprochene in den Sand zu setzen. Unfassbar wie Chancen- und Ideenlos wir waren. Nach über 20 Jahren ist es immer noch verblüffend wie dieser Verein einen zum Wahnsinn treiben kann. Ob sich das irgendwann man ändern wird? Naja einmal Hertha immer Hertha. Immer noch besser als Bayern!
Fazit: Verdiente 4. Niederlage am Stück gegen Union.
Also muss der ganze Frust heute weg gefahren werden und da sind doch geplante 62 Kilometer genau das Richtige.
Jule ist heute auch früh wach und so bereite ich unser stärkendes Frühstück vor. Wir müssen ja Kraft haben.

Rösti mit Knoblauchbrot, Tomaten mit Mozzarella und Heidelbeeren.
9:25 Uhr ist das Auto mit den Fahrrädern beladen und die 43 Kilometer strecke kann los gehen.
Der Verkehr ist bis Sternberg sehr ruhig und so erreichen wir kurz vor 10 Uhr unseren Parkplatz (kostenlos vor den Stadtmauern der Altstadt).
Das Navi will uns durch die "Stadt" erst einmal führen, doch das wollen wir zum Ende machen. Also geht es gleich Richtung Warnow.
Sternberg zeichnet sich mit super Fahrradstrecken aus. Zwischen Bundesstraße und Feldern mit Schafen, können wir entspannt auf dem Fahrradweg fahren und anhalten wie wir möchten und sogar Wildbrombeeren naschen.




Sie Schmecken super.
Dann erreichen wir Warnowdurchbruchtal. Nur wegen diesem haben wir diese Route gewählt und es ist genial.
Zuerst geht es über einen super Feldweg zur "wilden Warnow".
Eine kleine Brücke mit einem super schönen Ausblick. Hier wird auch die Drohne angeschmissen, da wir ganz alleine an diesem tollen Ort sein dürfen.




Natur Pur.
Danach geht es weiter durch ein Feld, wo schönen Mohnblumen wachsen bis wir den Wald erreichen.






Bis hierhin was alles super.
Der Waldweg sieht auch noch sehr schön aus, doch erweist er sich eher zum Wandern, als mit Fahrrad zu fahren. Hier mussten wir drei Mal vom Fahrrad absteigen und schieben. Entweder ging es so steil auf weichem Sand nach oben oder es ging runter und es kamen 50 Zentimeter hohe Wurzeln zum Vorschein. Aber die Luft und die Natur waren schön.

Mehr Bilder konnte ich nicht machen, da man höllisch aufpassen musste und ab hier an, sind wir nur noch mit mind. "Tour" gefahren, teilweise sogar Sport.
Aber für das Warnowdurchbruchtal lohnt es sich auf jedenfall und alles war bei diesem tollen Ausblick vergessen. Das hat bis jetzt alles getoppt, war wir in unseren Touren in diesem Bundesland gemacht haben. Genial und traumhaft schön.
Auch hier schmeißen wir die Drohne wieder an und die 10er Reisegruppe die einfach nicht wegwollten und krach gemacht (nervend waren sie auch) staunten nicht schlecht und wollten wissen, ob wir dann von der Drohne aus, von oben Bilder/Videos machen können.
"Ja, können wir, wenn wir ihr weg seid, ich möchte keine Menschen drauf haben, außer uns".
"Wow, eine tolle Erfindung"
Ja find ich auch und damit war das Gespräch mit den Sachsen beendet.
Ich machte paar Fotos und dann konnten wir uns ganze 10 Minuten mit der Drohne austoben.




















Jetzt ging es sieben Kilometer durch den Wald und die Strecke war wieder sehr anspruchsvoll. Wir haben auch sehr wenige Fahrradfahrer gesehen. Die Meisten haben geschoben. Untrainiert schafft man diese Strecke ohne E-Bike jedenfalls nicht. Dafür aber eine super Wanderstrecke.
Zwei kleine Fotospausen gab es noch, bis wir endlich wieder eine richtige Straße erreicht haben.






Jetzt verlassen wir leider die Warnow und wollen weiter nach Neukloster. Dort haben wir die Hoffnung was zu essen und ein bisschen pause zu machen, ist es doch genau die Hälfte unserer Strecke.
Anfangs geht es über anstrengende Feldwege (mit Wurzeln, spitze und dicke Steine) sind wir nach der Strecke schon ganz geschafft und machen eine kurze Kaltgetränkpause.

Pause

Immerhin das Feld mit den Wolken sieht super aus


Danach geht es 10,8 Kilometer nur Bundesstraße ohne Fahrradweg entlang. Es macht einfach keinen Spaß, auch weil wir auf einmal Gegenwind bekommen haben (vorher war gar kein Wind) und es natürlich Bergauf ging. Hier sind wir zu 30 % mit Turbo gefahren.
Wir waren sehr froh, dass wir Neukloster dann endlich erreicht haben. Doch es war nur von kurzer Dauer. Hier ist alles ausgestorben. Keine Menschen zu sehen (nicht mal im "Zentrum"), Biergärten und Restaurants sind geschlossen und schön anzusehen war die kleine Ortschaft auch nicht. Kompletter Reinfall. Wenn man hier durchfahren muss, dann aber schnell. Es hat gar keinen Reiz.
Also drehten wir um, damit wir die nächste Ortschaft Warin ansteuern können.
Vorher entdeckten wir noch einen Dönerladen "Istanbul". Dort holten wir uns zwei türkische Pizzen und fuhren weiter. Die wollen wir bei einem schönen und gemütlichen Ort essen.
Mittlerweile kosten Türkischen Pizzen (aber auch Döner) 6 €.
2 Kilometer Bundesstraße müssen wir wieder fahren, damit wir die Fahrradstrecke bis Warin nehmen können.
Hier ist der Untergrund fester Kies. Es geht zu befahren, aber angenehm ist es nicht.
Bei einmal kleinen Bach machen wir unsere Essenspause. Wir sind schon 4,5 Stunden unterwegs und haben Hunger.





Ein schöner Ort für eine Pause

Hunger



Von dem Dönerladen kann ich auch nur abraten, was für mich noch mehr heißt, Neukloster keinen Besuch abzustatten. Ich verstehe immer noch nicht wie man in der Ferienzeit auf einem Sonntag nichts offen haben kann. Entweder es verirren sich keine Touris in diesem komischen Ort oder sie wollen einfach kein Geld verdienen.
Der Hunger hat unsere Pizza reingetrieben, mehr kann man dazu nicht sagen.
Gestärkt nehmen wir nun die letzten 8 Kilometer bis Warin an.
Dort angekommen auch das gleiche Bild wie in Neukloster. Hier gibt es wirklich nichts, außer einen Eisladen.
Dort macht Jule natürlich eine Eispause.

Das Eis ist wirklich sehr gut und nur zu empfehlen. Aber das war es auch wieder an diesem Ort.
Wenn man aus versehen hier durchfährt, dann kann man auf jedenfall halten. Super freundliches Personal und super Qualität.
Wir fahren danach weiter und bevor wir Sternberg wieder erreichen, haben wir noch einen Zwischenstopp:

Nach 10 Minuten erreichen wir die Einfahrt dort hin.


Ein super Weg und ein toller Ort. Hier sind wir wieder Mutter Seelen alleine und können alles in Ruhe Genießen.





Richtig schön hier und wir schicken die Drohne wieder in die Höhe.
PS: Ein Video über die Drohnenvideos werde ich hoffentlich die Woche schaffen und auf veröffentlich. Das lohnt sich :)
Hier verweilen wir länger als insgesamt in Warin und Neukloster zusammen.
Der See lädt auch einem zum Baden ein, doch ist es heute leider nicht so warm.
12 Kilometer noch bis zu unserem Startpunkt.
Wir fahren eine richtig schöne Straße entlang, wo so gut wie kein Verkehr ist und gucken unsere maximal Geschwindigkeiten an. Meine 47,5 Km/h und Jules 49,7 Km/h.
Das versuche ich heut noch zu toppen.
Der Weg ist ziemlich entspannt, bis ein Schild kommt. Dieses weißt uns auf eine 10% Steigung hin. Hilfe und das auch noch 125 Meter.
Der Turbogang hat ordentlich zu tun und bei 90 % des Berges merke ich keine Unterstützung mehr.
Dafür geht es danach gefühlte 1,5 Kilometer nur sehr steil Bergab und werde meinen Rekord knacken und auch Jules.
Ich gucke einmal auf meine Board Computer und er zeigt 52 Km/h an.
Da ich ganze Zeit vorfahre, muss ich leider bei einer unübersichtlichen Stelle abbremsen, weil ich den Gegenverkehr nicht sehe. Von einem Auto mitgenommen werden will ich auch nicht.
Bremse ich also auf 35 Km/h ab und habe danach sofort wieder 47 Km/h drauf. Auf dieser Strecke hätten wir locker die 65 km/h geknackt.
Nach diesem Adrenalinrausch machen wir eine kurze Pause und gucken unsere Ergebnisse an.
Ich bin sehr zufrieden:

Geil. Das ist doch mal eine Geschwindigkeit.
Die böse Jule guckt natürlich auch nach und sie hat glatte 55 Km/h. Wenn man hinterher fährt und nicht so auf den Verkehr wie der ersten achten muss, ist das auch einfach. Böse Jule.
Einfach nur fies.
Wir erreichen nun den Marktplatz von Sternberg. Hier ist auch nicht wirklich was los, aber eine schöne Ortschaft.
Bevor wir unser Auto startklar machen, gönnen wir uns noch ein Kaltgetränk.





Einen kurzen Besuch ist es hier schon Wert.
18:30 Uhr erreichen wir unser zu Hause und verstauen die Fährräder und sind Ko und ruhen uns auf der Couch aus.
Fazit:
Die Warnow Strecke super schön und mehr als zu empfehlen. Wer kein E-Bike besitzt und (sowie wir ein schön Wetter Fahrer ist) sollte die Strecke lieber wandern.
Wir hatten auf der ganzen Strecke viele schöne Aussichten und konnten ganz gut fahren, aber ohne E-Bike würde ich sie nicht empfehlen und für Kinder erst recht nicht. Wir musste schon selber zu krass auf passen.
Es gibt einen guten Rundkurs von Sternberg bis Warnow und wieder zurück. Der ist 18 Kilometer. Den würde ich empfehlen, falls jemand das doch mit Fahrrad fahren möchte.
Neukloster würde ich komplett wegstreichen und somit 29 Kilometer sparen.
Warin lohnt sich nur für den Eisladen und den Bronzen Hirsch.
Warnow immer wieder, den Rest nicht.
Insgesamt sind wir 67,3 Kilometer gefahren und dazu 60 % mit mind. Tour.
Wir wollen ja auch raus und uns bewegen, das Wetter hat gestimmt und so sind wir stolz auf diese anstrengste Tour, die wir bis jetzt hatten. Ohne es selber zu sehen, kann man auch nicht wissen, ob es nun nicht so schön ist oder nicht.
Bis zu nächsten Tour.
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